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Selbstmitgefühl to go – 10 Minuten für dich, wenn gerade alles zu viel ist (inkl. Workbook und Audio-Übung).

Adventskalender: Sei dir gut! Mit Freude und innerer Balance durch den Advent

Pia Hübinger

Praxis für kontemplative Psychologie

Köln - Bonn - Siegburg

100 kleine Dinge, die den Familienalltag erleichtern – für mehr Verbundenheit, Freude & Gelassenheit

Das Bild zeigt die drei Kinder der Verfasserin Pia Hübinger. Sie sitzen auf einem Felsen am Mittelmeer. Das Bild trägt den Titel: 100 Dinge, die den Familienalltag erleichtern

Manchmal sind es nicht die großen Entscheidungen, die unser Familienleben prägen, sondern die kleinen Dinge – ein Blick, ein Berühren der Schulter im Vorübergehen, ein Satz zur richtigen Zeit, ein liebevoller Moment im Chaos des Alltags.

Die Idee zu diesem Artikel ist im Rahmen der Blogparade von Silke Schwerdtfeger entstanden – Lerncoach sowie Dyskalkulie- und Legasthenietrainerin –, die dazu eingeladen hat, alltagstaugliche Impulse zu sammeln, die das Familienleben leichter und freudvoller machen.

Mich hat diese Einladung tief berührt. Nicht nur, weil ich in meiner Arbeit immer wieder sehe, wie sehr kleine Gesten Großes bewirken können – sondern auch, weil ich selbst täglich mittendrin bin im Abenteuer Familie. Zwischen Brotdosen, Hausaufgaben und Teenagerfragen. Zwischen Chaos und Nähe, Wutanfällen und Lachanfällen. Und immer wieder mittendrin: diese Momente von echter Verbindung.

Was mir in all den Jahren – beruflich wie privat – immer wieder begegnet, ist dies: Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Sie brauchen echte. Menschen, die präsent sind. Die sich zeigen. Die auch mal scheitern und es am nächsten Tag wieder versuchen.

Dieser Artikel ist eine Einladung, den Alltag mit Kindern nicht nur irgendwie zu überstehen, sondern ihn zu gestalten – mit Freude, mit Achtsamkeit und mit der inneren Haltung, dass Entwicklung immer möglich ist. Für die Kinder. Und für uns.

Die folgenden 100 Impulse sind keine To-do-Liste. Sie sind eine Schatzkiste. Du darfst darin stöbern, dich inspirieren lassen, etwas mitnehmen – und manches vielleicht erst später wiederfinden.

Denn oft genügt eine kleine Geste, ein achtsamer Moment. Und das ganze Familienklima beginnt sich zu verändern.

Rituale für Übergänge & besondere Zeiten

Übergänge sind im Leben mit Kindern mehr als organisatorische Momente. Sie sind emotionale Schwellen, die Halt und Orientierung brauchen. Einschulung, ein Geburtstag, der Wechsel von Ferien zurück in den Alltag: Für Kinder bedeuten diese Veränderungen oft Unsicherheit, Aufregung oder inneres Chaos. Wenn wir diese Schwellen nicht bewusst gestalten, überrollen sie unsere Kinder – und oft auch uns selbst. Rituale helfen, Übergänge einzurahmen und ihnen Bedeutung zu geben. Sie strukturieren nicht nur den Tag, sondern nähren das Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit. In dieser Kategorie findest du Ideen, wie du mit kleinen, wiederkehrenden Gesten deinem Kind das gibst, was es in Zeiten des Wandels am meisten braucht: Verlässlichkeit, Verbindung und innere Orientierung.

  1. Bei uns darf jedes Kind sein Geburtstagsmotto selbst bestimmen – vom Einhorngeburtstag über die Legoparty bis hin zum Krimi-Dinner mit alkoholfreien Cocktails. Die Vorfreude wird dadurch noch mal ganz besonders spürbar.
  2. Als die Kinder nock kleiner waren (etwa bis zur zweiten Klasse), haben wir bewusst auf klassische Wettbewerbsspiele verzichtet, weil die Aufregung ohnehin schon groß war. Stattdessen gab es kooperative mit einem gemeinsamen Schatz am Ende. Das hat die Stimmung oft viel ruhiger gehalten.
  3. Am Abend vor jedem Geburtstag erzähle ich statt der Gutenachtgeschichte die Geschichte von der Geburt des Kindes. Es ist ein festes Ritual geworden, auf das meine Kinder jedes Jahr bestehen – auch mit 14 noch.
  4. In den ersten Jahren habe ich am Geburtstag eine Girlande mit je einem Foto aus jedem Monat des vergangenen Jahres aufgehängt. Es war für uns alle bewegend zu sehen, wie viel Entwicklung in ein einziges Jahr passt.
  5. In der Adventszeit gibt es ein gemeinsames Adventskalenderbuch, aus dem ich jeden Tag ein Kapitel vorlese. Mal morgens beim Frühstück, mal abends auf dem Sofa.
  6. Nach den Sommerferien gibt’s bei uns eine kleine Aufmerksamkeit zum Schulstart. Manchmal ein besonders schöner Stift oder ein ausgefallenes Radiergummi. Es symbolisiert den Anfang eines neuen Lebensabschnitts.
  7. Seit dem Grundschulalter haben wir einen selbstgebastelten Kummer -und Wunschkasten. Wer will, kann seine Gedanken, Wünsche oder Sorgen auf einen Zettel schreiben und dort hineinwerfen. Am Samstag öffnen wir den Kasten und lesen bei einer kleinen Familienkonferenz die Anliegen vor und sprechen darüber. Dieses Ritual hilft, Worte für das zu finden, was sonst vielleicht verschluckt worden wäre.
  8. Manchmal holen wir alte Fotoalben raus und schauen sie gemeinsam an. Die Geschichten, die dabei hochkommen, stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.
  9. Montags beim Frühstück gibt’s manchmal eine kleine Runde: Was wünschst du dir für diese Woche? Steht etwas Besonderes an? Das braucht nicht lange, aber es schafft Kontakt.
  10. Zur Menarche erhielt meine Tochter diesen zauberhaften Menstruationskalender, den wir uns zu zweit anschauten und dabei über die Veränderungen in ihrem Körper sprachen.
  11. Zu Nikolaus schreibe ich meinen Kindern individuelle Briefe, in denen ich ihre Stärken hervorhebe und die Meilensteine ihrer Entwicklung im vergangenen Jahr beschreibe.
Das Bild zeigt eine Motivtorte, die ein Einhorn darstellt in den Farben von Gryffindor.
Zum 11. Geburtstag hat sich meine älteste Tochter eine Harry-Potter-Einhorn-Torte gewünscht. Pinterest sei Dank konnte ich ihr den Wunsch erfüllen.

Stressfreier Schulstart und Morgenroutine mit Kindern

Der Morgen trägt das Potenzial in sich, den ganzen Tag zu prägen – und doch beginnt er in vielen Familien mit Eile, Druck und einer Menge Reibung. Wenn Kinder trödeln, Eltern rufen, Türen knallen und alle gehetzt in den Tag starten, bleibt oft keine Spur von Verbindung. Dabei wäre gerade dieser erste Kontakt des Tages ein kostbarer Moment für Nähe und Orientierung. In dieser Kategorie geht es nicht um perfektionierte Abläufe oder strenge Pläne, sondern um kleine, liebevolle Veränderungen, die die Atmosphäre am Morgen spürbar verändern können. Du findest hier Impulse, wie du mit innerer Klarheit, vorausschauender Planung und emotionaler Präsenz einen Rahmen schaffen kannst, der nicht nur den Kindern, sondern auch dir selbst ein ruhigeres Ankommen im Tag ermöglicht.

  1. Meine Kinder sind früh morgens keine großen Frühstücksfreunde. Trotzdem ist mir wichtig, dass sie nicht mit leerem Magen aus dem Haus gehen. Also zünde ich morgens eine Kerze an und lese oft etwas vor. So verändere ich die Stimmung und sie essen in dieser ruhigen, freundlichen Atmosphäre doch ihr Müsli.
  2. Wenn das Anziehen morgens zum Kampf wurde, habe ich abends die Kleidung wie ein kleines Männchen auf dem Boden ausgelegt. Manchmal zusammen mit dem Kind, manchmal allein, aber immer mit seinen Vorlieben im Blick. Das war oft genug, um nicht in eine Diskussion zu rutschen – und es hat trotzdem das Gefühl von Mitbestimmung gegeben.
  3. Ich wecke meine Kinder rund 20 Minuten früher als es unbedingt nötig wäre – damit wir morgens nicht hetzen müssen. Diese kleine Extra-Zeit verändert den Ton des ganzen Tages.
  4. Beim Anziehen oder bei anderen Gelegenheiten gab’s oft zwei Optionen. Nicht zu viel Auswahl – das überfordert – aber genug, damit das Kind das Gefühl hat: Ich kann mitentscheiden.
  5. Als das Zähneputzen schwierig wurde, habe ich ein Zahnputzlied eingeführt, das etwa zwei Minuten lang war. Das hat den Widerstand nicht immer aufgelöst, aber oft beruhigt. Und es wurde irgendwann zu einem Ritual, das fast automatisch lief.
  6. Wenn gar nichts ging, durfte das T-Shirt selbst sprechen: „Ich würde so gerne mit dir in den Kindergarten gehen und mit dir gemeinsam Abenteuer erleben!“ Das war oft überraschend wirkungsvoll. Der Humor half uns beiden.
  7. Wenn morgens Trennungsschmerz spürbar war oder ein anstrengender Schultag bevorstand, habe ich einen Zettel in die Brotdose gelegt. Nur ein Herz oder ein Satz wie „Ich hab dich lieb!“. Diese kleinen Gesten wirken oft mehr als große Gespräche.
  8. Wenn der Weg zur Kita mühsam war, hat es geholfen, ein kleines Fahrzeug wie das Puky Wutsch oder das Laufrad mit einzuplanen.
  9. Ich versuche, trotz aller To-dos den Kindern morgens einen Moment zu schenken, der sie innerlich stärkt. Unser Abschiedssatz heißt: „Finde heute eine Gelegenheit zum Freundlichsein, zum Lernen und zum Dankbarsein. Ich liebe dich, mein Kind.“
  10. Die Kinder packen abends ihre Schulranzen, damit das hektische Suchen nach Klassenarbeitsheften oder Sporthose am Morgen entfällt.

Kleine Auszeiten für Eltern im Alltag

Elternsein bedeutet, oft über die eigenen Grenzen hinaus für andere da zu sein – und dabei sich selbst nicht aus dem Blick zu verlieren. Doch genau das geschieht im Alltag schnell: Wir funktionieren, tun, regeln – und irgendwann merken wir, dass wir den Kontakt zu uns selbst verloren haben. Viele Eltern tragen im Inneren die Vorstellung, erst dann eine Pause zu verdienen, wenn alles erledigt ist. Dabei liegt genau darin der Irrtum: Selbstfürsorge ist keine Belohnung, sondern die Basis dafür, überhaupt handlungsfähig und mitfühlend zu bleiben. In dieser Kategorie findest du keine großen Programme, sondern kleine, tragfähige Ideen, wie du dich selbst wieder mehr ins Erleben holen kannst – mitten im Familienalltag. Es geht darum, wieder in Kontakt mit dir zu kommen, nicht um Selbstoptimierung, sondern um Rückverbindung.

  1. Ich stehe morgens so zeitig auf, dass ich ganz in Ruhe oder bei meiner Lieblingsmusik die Brotdosen und das Frühstück herrichten und meinen Kaffee trinken kann, ehe die Kinder aufstehen.
  2. Während dieser Zeit koche ich auch eine große Kanne Tee, die ich im Laufe des Vormittags trinke, um gut hydriert zu bleiben.
  3. In dieser Zeit, wenn die Kinder noch schlafen, meditiere ich für mindestens 10, lieber 20 Minuten. Als die Kinder noch kleiner waren und früh aufstanden, setzten sie sich zu mir auf den Schoß und wir kuschelten, bis der Gong ertönte. Auch wenn es nicht immer so idyllisch war, wie es hier klingt, half mir diese Zeit dennoch, mich besser auf den Tag auszurichten als ohne diese Meditationszeit.
  4. Als meine Kinder noch im Spielplatzalter waren, habe ich mich gezielt mit befreundeten Eltern verabredet um mein Bedürfnis nach sozialen Kontakten zu erfüllen.
  5. In Zeiten, in denen die Kinder nicht alleine eingeschlafen sind, habe ich mich dazugelegt und nach dem Einschlafritual auf meinem Ebook-Reader ein Buch meiner Wahl gelesen.
  6. Nach dem Mittagessen trinke ich einen Kaffee oder Tee ohne Ablenkung, am liebsten im Garten oder auf dem Balkon, ehe es mit den nächsten Aufgaben weitergeht.
  7. Als wir noch in der Kölner Innenstadt wohnten, bin ich an freien Tagen oft mit den Kindern frühmorgens schon in den Wald gefahren und habe dort den Tag mit ihnen verbracht. Den Tag im Grünen zu verbringen hat uns allen gut getan.
  8. In meiner dreijährigen Weiterbildung in kontemplativer Psycholgoie habe ich die Selbstmitgefühlspause kennen- und schätzengelernt. Seitdem hilft sie mir, in schwierigen Momenten wieder in Kontakt mit mir selbst zu kommen. Du kannst dir meine Anleitung hier herunterladen: Selbstmitgefühl to go
  9. Es gibt Tage, da gelingt mir keine Auszeit für mich. Dann erinnere ich mich abends daran: „Ich habe mein Bestes gegeben. Und morgen ist ein neuer Tag.“

Verbindung zum Kleinkind stärken

Bindung entsteht nicht in den großen Momenten, sondern immer dort, wo wir präsent sind, während das Leben um uns herum tobt. Gerade im Kleinkindalter ist Verbindung kein Gefühl, das einfach da ist, sondern etwas, das sich täglich neu webt: durch Blickkontakt, Berührung und Verstehen. In dieser Phase ist das Nervensystem des Kindes noch in Entwicklung. Es braucht unsere Co-Regulation, unsere innere Ruhe, unsere wiederkehrende Verfügbarkeit. Diese Tipps laden dich ein, im Alltag wieder bewusst in Beziehung zu treten, statt nur zu reagieren. Denn aus Verbindung entsteht Sicherheit. Und aus Sicherheit entsteht Wachstum.

  1. Ich schaffe jeden Tag mindestens eine Gelegenheit, um jedem Kind bewusst in die zu schauen Augen – ohne Ablenkung.
  2. In den Zeiten, als meine Kleinkinder nicht ins Bett gehen wollten, habe ich sie mit dem „Fliegenden Teppich“ ins Schlafzimmer gezogen. Oder sie sind auf meinen Rücken ins Bett geritten.
  3. Nach dem Schlaflied oder der Gute-Nacht-Geschichte habe ich im Baby- und Kleinkindalter mit meinem Kind den Tag Revue passieren lassen, indem ich noch einmal erzählte, was es alles erlebt hatte.
  4. Wenn abends das Loslassen schwer war, habe ich Lavendelöl in die kleinen Füße gerieben, während mein Kind noch vom Tag erzählte.
  5. Ich habe jeden Tag versucht, etwa eine halbe Stunde lang mit ungeteilter Aufmerksamkeit mit dem Kind das zu spielen, was es wollte und ihm die Spielführung zu überlassen. Auch, wenn das bedeutete, jeden Tag Prinzessin zu sein oder Spielzeugautos im Parkhaus zu parken.
  6. Bei Wutanfällen habe ich gefragt: „Wo spürst du deine Wut?“ oder „Zeig mir mit den Händen, wie groß sie ist.“ Oder ich forderte mein Kind auf, so stark aufzustampfen, wie die Wut groß ist. So bekam die Wut eine Form und einen Ausdruck. Und wir blieben trotz der Wut verbunden.
  7. Einige Jahre lang hatten wir den TimeTimer im Einsatz, eine Uhr, die Zeit visualisiert. So konnten die Kinder z.B. sehen, wie lange es noch dauert, bis es Abendessen gibt, die Freundin kommt oder wir los müssen zum Kindergarten.
  8. Fiel im Kindergarten die Trennung schwer, habe ich sowohl meinen Kindern als auch mir ein Herz auf die Hand gemalt als Zeichen der Verbundenheit.
  9. Wenn Wickeln oder Anziehen schwierig war, weil das Kind sein Spiel nicht unterbrechen wollte, haben Nonsense-Spiele geholfen. Ich habe dann z.B. die Windel um den Kopf gewickelt oder das T-shirt versucht, als Hose anzuziehen. Das hat oft die Spannung aus der Situation genommen.
  10. Es gab Tage, da hat nichts geholfen. Kein Lied, keine Umarmung, kein alternatives Angebot. Dann habe ich mich in die Nähe meines Kindes gesetzt, ihre Gefühle benannt und gewartet, bis sie wieder bereit war für Kontakt.
Das Bild zeigt ein Kleinkind, das mit Regenkleidung in einer matschigen Pfütze sitzt. Rausgehen in die Natur erleichtert den Familienalltag durch die Beruhigung des Nervensystems.
Wenn gar nichts mehr ging, hat Rausgehen in die Natur immer geholfen. So konnten sich die überreizten Nervensysteme schnell wieder beruhigen.

Teenager begleiten – zwischen Rückzug & Nähe

Wenn Kinder ins Jugendalter kommen, verändert sich vieles – manchmal so unmerklich, dass wir es erst spüren, wenn der Abstand größer wird. Der vertraute Austausch wird knapper, Reaktionen schroffer, das Bedürfnis nach Autonomie spürbarer. Und doch: Gerade in dieser Zeit brauchen Jugendliche uns. Nicht als Korrektiv, sondern als sicheren, mitdenkenden Hafen. Verbindung mit Teenagern bedeutet, Nähe neu zu verhandeln. Es braucht unsere Bereitschaft, uns zurückzunehmen, ohne uns abzuwenden, und da zu sein, auch wenn sie manchmal abweisend sind. Diese Impulse helfen dir, die Beziehung zu deinem heranwachsenden Kind durch Präsenz, Respekt und innere Klarheit tragfähig zu halten.

  1. Gespräche ergeben sich bei uns oft nicht am Tisch, sondern beim Autofahren. Wenn man in die gleiche Richtung schaut und weiß: In 20 Minuten sind wir da, entsteht manchmal ein Raum, in dem auch schwierige Dinge gesagt werden können – ohne dass sie zu schwer wirken.
  2. Mit einem einzelnen Kind spazieren zu gehen, hat sich als wertvoll erwiesen. Der Hund ist dann ein Vorwand und gleichzeitig eine Hilfe. Oft entstehen in diesen Momenten intensive Gespräche.
  3. Ich kommentiere nicht alles, was mir auffällt. Und ich nehme nicht alles persönlich, was mir entgeht.
  4. Ihre Zimmer, ihre Verantwortung. Ich versuche mich, abgesehen von ein paar Grundregeln, nicht in ihr Ordnungs- und Organisationsverhalten in ihren Zimmern einzumischen.
  5. Ich erinnere mich selbst daran: Rückzug ist nicht gleich Abwendung. Manchmal brauchen sie einfach Raum, um sich neu zu sortieren.
  6. Wenn ich etwas von mir erzähle – offen und absichtslos –, entsteht oft eine neue Nähe und es entwickeln sich anregende Diskussionen.
  7. Ich mische mich in ihre Themen nicht sofort ein. Manchmal hilft es mehr, zuzuhören und nachzufragen, als gleich eine Lösung parat zu haben.
  8. Kritik versuche ich bewusst sparsam zu dosieren. Stattdessen benenne ich, was ich sehe und was mir warum wichtig ist.
  9. Ich bin großzügig, was die Freiheiten angeht, aber streng in Bezug auf ihre Verlässlichkeit.
  10. Wenn meine Tochter so spät nach Hause kommt, dass ich schon schlafe, stelle ich mir meinen Wecker eine Viertelstunde später als die vereinbarte Uhrzeit. Wenn sie pünktlich ist, stellt sie leise den Wecker aus und ich kann weiterschlafen. Wenn der Wecker klingelt, werde ich vom Klingeln aufgeweckt und kann klären, was los ist.
  11. Unser Haus steht immer offen für Gäste. Die Jugendlichen dürfen hier kochen, abhängen und Filme anschauen (und anschließend die Küche aufräumen).
  12. Wenn meine (pubertierenden) Kinder etwas tun, womit ich nicht einverstanden bin oder was ich mir anders wünschen würde, erinnere ich mich selbst immer wieder daran, dass sie es für sich tun, nicht gegen mich.

Familienleben entstressen & organisieren

Ein durchgetakteter Alltag kann schnell zum Kraftfresser werden, wenn wir zu selten innehalten. Viele Familien funktionieren, aber sie atmen nicht mehr. Dabei sind es gar nicht die großen Veränderungen, die Erleichterung bringen, sondern kleine bewusste Entscheidungen: Aufgaben umverteilen, Rhythmen vereinfachen, Raum für Unvorhergesehenes lassen. In dieser Kategorie findest du keine Patentrezepte, sondern Impulse, wie du den Blick weiten kannst: weg vom ständigen Müssen, hin zu einem Familienleben, das Struktur als Unterstützung und nicht als Belastung erlebt. Es geht nicht darum, alles im Griff zu haben, sondern darum, gemeinsam tragfähiger zu werden.

  1. Ich gehe möglichst nicht mit müden oder hungrigen Kindern einkaufen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann kaufe ich nur das Nötigste ein.
  2. Beim Einkaufen helfen oft kleine Aufgaben: Das Kind darf den Einkaufswagen schieben oder „drei schöne Äpfel“ aussuchen. So entsteht Beteiligung und das Gefühl von Selbstwirksamkeit.
  3. In stressigen Zeiten koche ich das Lieblingsessen des Kindes, das gerade besonders viel um die Ohren hat.
  4. Beim Kochen und Backen dürfen meine Kinder mittlerweile auch allein in der Küche werkeln. Und ich gehe dann tatsächlich raus.
  5. Aufgaben im Haushalt verteilen wir spontan, je nach Belastungslage. Wer gerade viel um die Ohren hat, wird entlastet. Und wenn ich selbst gerade mehr Entlastung brauche, bitte ich um Unterstützung.
  6. Wir haben einen sichtbaren Familienkalender, der für alle zugänglich ist. Das hilft, Überschneidungen zu vermeiden – und entlastet mein Gedächtnis.
  7. Am ersten Ferientag schreiben wir alle zusammen unsere Wünsche für die Ferien auf ein Plakat und hängen es sichtbar im Esszimmer auf. Sobald wir etwas davon gemacht haben, machen wir einen Haken dran.
  8. Ich hinterfrage regelmäßig meine eigenen Ansprüche an Ordnung. Manchmal hilft mir die Frage: Muss das jetzt wirklich sein? Manchmal tut es gut, die Prioritäten neu zu setzen.
  9. Das Taschengeld meiner Kinder liegt eher am unteren Rand der Empfehlungen. Alles, was sie brauchen, bekommen sie von uns. Dafür dürfen sie vollkommen frei darüber verfügen. Ich mische mich nicht ein, auch wenn ich manches anders machen würde. Es ist ihr Spielraum und ihre Lernerfahrung.
  10. Beim Klavierüben haben wir eine Wochenübersicht gemacht: sieben Übungseinheiten à zwanzig Minuten. Das Kind darf selbst entscheiden, wann es die Einheiten macht. Manchmal spielt sie zwei Mal an einem Tag und an anderen Tagen dafür gar nicht. So wächst ihr Verantwortungsgefühl langsam, aber spürbar.
  11. Bei Streit unter den Geschwistern lasse ich mir immer beide Sichtweisen vortragen. Jedes Kind darf ungestört seine Version ungestört erzählen. Oft klären sich dadurch schon Missverständnisse auf. Dann lenke ich den Fokus recht schnell auf die Frage „Und wie geht es nun weiter?“ und lasse die Kinder eigene Lösungen finden (als sie noch kleiner waren, habe ich verschiedene Vorschläge gemacht).

Medien achtsam nutzen – ohne Drama

Digitale Medien gehören zum Familienalltag wie das Frühstück auf den Tisch. Doch während sie vieles erleichtern, bringen sie auch neue Herausforderungen mit sich: Konflikte um Bildschirmzeiten, Überforderung durch ständige Reize, Sorgen um Inhalte, die schwer greifbar sind. Inmitten all dessen braucht es Orientierung – nicht in Form von strengen Regeln, sondern durch bewusste Haltung. Wie können wir Medien so einbinden, dass sie nicht trennen, sondern verbinden? Wie können wir Vorbild sein, ohne perfekt zu sein? Diese Tipps unterstützen dich dabei, mit deinem Kind im Gespräch zu bleiben – über Mediennutzung, über Bedürfnisse und über das, was euch wirklich verbindet: echte Beziehung.

  1. In der Regel schauen wir Filme gemeinsam. Erst ab etwa 15 Jahren hat unsere Älteste begonnen, auch mal allein etwas zu gucken. Diese gemeinsame Medienzeit ist gleichzeitig Kuschelzeit und ermöglicht, miteinander über das Gesehene zu sprechen.
  2. Ab der 5. bzw. 7. Klasse hatten meine Kinder jeweils ein eigenes Handy – aber unter der Voraussetzung, dass ich regelmäßig Einblick in ihre sozialen Kanäle bekomme. Das ist keine Kontrolle im misstrauischen Sinne, sondern ein Teil unserer Vereinbarung: Ich begleite sie, solange sie noch nicht alles überblicken können.
  3. Wir sprechen regelmäßig über Bildschirmzeite und wie sich Medien auf uns auswirken. Ich erkläre dabei auch, was bei der Nutzung sozialer Medien im Gehirn passiert, welche Rolle Dopamin spielt und warum exzessive Nutzung zu verhaltenssüchtigen Mustern führen kann.
  4. Ich like die Beiträge meiner großen Tochter auf Instagram und schicke ihr gelegentlich auch Nachrichten über diesen Kanal, um ihr zu zeigen, dass ich mich auf ihre Kommunikationskanäle einlasse.
  5. Außerdem zeigt sie mir immer mal wieder, was sie sich auf Instagram oder YouTube anschaut – und ich lasse mir erklären, was sie daran spannend oder lustig findet.
  6. Mit den jüngeren Kindern recherchiere ich gemeinsam im Internet. Wenn sie Fragen haben, setzen wir uns zusammen hin, und ich begleite sie beim Nachschauen. Dabei lernen sie, wie man gute Quellen erkennt, und ich bekomme mit, was sie beschäftigt.
  7. Wir spielen auch gemeinsam an der Nintendo Switch. Am liebsten Spiele, bei denen wir uns bewegen müssen. Und gelegentlich lasse ich mich auch auf Spiele ein, die mir eigentlich keinen Spaß machen, dafür aber den Kindern. So verwandeln wir Bildschirmzeit in gemeinsame Zeit.
  8. Am Wochenende versuchen wir bewusst, ein alternatives Programm zu schaffen, das so attraktiv ist, dass die Frage nach Mediennutzung gar nicht groß aufkommt. Ausflüge, Verabredungen mit Freund*innen oder gemeinsames Kochen schaffen Verbindung und lassen das Handy uninteressant werden.
  9. Die Handys der Kinder liegen in der Regel abends zum Laden in der Küche. Es klappt nicht immer automatisch, aber wenn ich sie daran erinnere, bringen sie sie meistens ohne Diskussion dorthin zurück.
  10. Wir sprechen mit unseren Kindern auch über unseren eigenen Medienkonsum. Beide Elternteile nutzen soziale Medien auch beruflich, und wir machen transparent, wie viel Zeit wir dort verbringen, warum wir das tun und wo unsere eigenen Grenzen sind..

Gemeinsame Mahlzeiten bewusst gestalten

Zwischen „Bitte iss wenigstens ein paar Bissen“ und „Kann mal jemand den Tisch decken?“ geht manchmal verloren, worum es eigentlich geht: Gemeinsame Mahlzeiten sind mehr als Nahrungsaufnahme. Sie sind Momente der Begegnung, wiederkehrende Gelegenheiten, miteinander in Beziehung zu treten. Und genau deshalb lohnt es sich, sie bewusst zu gestalten, auch wenn es nur zehn Minuten sind. Es geht nicht um das perfekte Tischgespräch oder ausgewogene Menüs, sondern um ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, das sich mit der Zeit einschreibt. Diese Impulse zeigen dir, wie du den Esstisch im Alltag zu einem Ort der Verbindung machen kannst.

  1. Es gab Phasen, in denen bei uns fast nur Nudeln mit Butter oder Pesto gegessen wurden. Ich habe das dann eine Zeit lang einfach mitgemacht. Dazu gab es Rohkost, wenn gekochtes Gemüse gerade gar nicht ging.
  2. Unsere Mahlzeiten sind handyfrei – auch für uns Eltern. Das klappt nicht immer automatisch, aber wir erinnern uns gegenseitig daran.
  3. Wenn Tischmanieren zum Thema wurden, haben wir gelegentlich „Prinzessinnentage“ und „Räuberkindtage“ eingeführt. An den einen wurde mit Besteck gegessen und ganz vornehm gesprochen, an den anderen durfte man auch mit den Fingern essen. Das hat den Druck rausgenommen und oft für gute Laune gesorgt.
  4. An langen Spielplatztagen, wenn ich mit müden, dreckigen und hungrigen Kindern nach Hause gekommen bin, gab es oft Abendbrot in der Badewanne. Das haben wir alle sehr geliebt.
  5. An Tagen, an denen Langeweile oder schlechte Laune herrschen, picknicken wir manchmal im Wohnzimmer.
  6. Vor dem Wocheneinkauf frage ich jedes Kind, worauf es in der nächsten Woche Lust hat. Daraus entsteht ein gemeinsamer Essensplan, der genug Flexibilität lässt, damit er auch im Alltag funktioniert. Ich erfülle nicht jeden Wunsch, aber ich schaue, was möglich ist.
  7. Ich bin offen für die Rezeptideen, die meine Großen inzwischen selbst einbringen. Manches kochen wir gemeinsam, manches setzen sie selbstständig um. Je nachdem, wie viel Unterstützung sie brauchen oder möchten.
  8. Ich habe meinen Kindern früh beigebracht, dass wir das, was auf dem Tisch steht, nicht als „eklig“ bezeichnen – aus Respekt vor dem, der gekocht hat, und vor denen, die gerade mit Appetit essen. Gleichzeitig muss niemand etwas essen, das ihm nicht schmeckt. Wenn eine Mahlzeit nicht passt, gibt es unkomplizierte Alternativen wie Brot, Joghurt oder Haferflocken.
  9. An manchen Tagen essen wir in Etappen – je nachdem, wer wann heimkommt. Dann versuche ich, für jedes Kind einen Moment der ungeteilten Aufmerksamkeit zu schaffen, selbst wenn es nur fünf Minuten sind.
  10. Auch bei uns gibt es Tage, an denen kaum jemand etwas isst oder die Stimmung mies ist. Ich bewerte das (in der Regel) nicht mehr. Am nächsten Tag ist es meistens wieder anders.

Schule und Hausaufgaben ohne Druck

Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Gruppenprojekte – der Schulalltag bringt viele kleine und große Herausforderungen mit sich. Für die Kinder, aber auch für uns Eltern.

Was dabei oft übersehen wird: Lernen ist kein gerader Weg. Es ist ein Prozess, der Zeit, Ermutigung und manchmal auch Umwege braucht. In diesem Kapitel teile ich unsere persönlichen Erfahrungen und kleinen Strategien, die uns helfen, Lernprozesse zu entstressen und sie so zu gestalten, dass sie sich stimmig anfühlen – unabhängig von Noten oder Lehrplänen. Denn am Ende zählt nicht, wie schnell etwas verstanden wurde, sondern dass ein Kind sich als jemand erlebt, der lernen kann.

  1. Ich spreche oft mit meinen Kindern darüber, dass das Gehirn wie ein Muskel funktioniert: Es wächst nur, wenn er gefordert wird. Und dass es deshalb ganz normal ist, wenn Lernen anstrengend ist. So wie Muskelkater nach dem Sport gehört auch geistige Ermüdung manchmal einfach dazu.
  2. Fehler benenne ich als Teil des Lernprozesses, nicht als Defizit. „Du hast’s versucht – das ist das, was zählt.“
  3. Wir loben eher für die Anstrengung, die ein Kind unternommen hat als für das Lernergebnis.
  4. Mein Mann und ich sehen uns beide als Vorbilder für lebenslanges Lernen. Wir sprechen mit den Kindern darüber, wenn wir selbst Neues lernen, egal ob es um eine Weiterbildung geht, einen Kongressbesuch oder eine Fähigkeit, die wir uns aneignen wollen. So erleben sie, dass Lernen nicht mit der Schule endet, sondern dass es auch im Erwachsenenleben dazugehören darf.
  5. Ich frage mich regelmäßig: Geht’s hier gerade um die Aufgabe? Oder um Beziehung? Diese Unterscheidung hilft mir besonders dann, wenn die Nerven bei allen blank liegen.
  6. Hausaufgaben entstehen bei uns nicht immer am Schreibtisch. Das kleine Einmaleins landet auch mal mit Fensterkreide an der Scheibe, Vokabeln werden beim Trampolinspringen abgefragt. Entscheidend ist nicht das Setting, sondern, dass das Lernen in Bewegung kommt.
  7. Ich erkläre meinen Kindern, was im Gehirn passiert, wenn sie unter Stress lernen und wie kleine Pausen, andere Lernformate oder einfache Strukturhilfen oft mehr helfen als stures Wiederholen.
  8. Wenn etwas für die Schule vergessen wurde – ein Heft, die Zeichenmappe, der Turnbeutel – bringe ich es gelegentlich nach. Aber nur, wenn es sich für mich gut einrichten lässt. Ich erkläre auch, warum es manchmal geht und manchmal eben nicht.
  9. Beim Lernen verwende ich manchmal einen kleinen Duftöl-Roller mit einem naturreinen, konzentrationsfördernden Öl. Der Duft wird so mit der Lernsituation verknüpft und dient später – zum Beispiel vor einer Klassenarbeit – als vertrauter Anker, um das Gelernte leichter wieder abzurufen.
  10. Bevor die Kinder aus dem Haus gehen, stellen wir uns manchmal gemeinsam für zwei Minuten in die Superheldenpose. Das wirkt nicht sofort, aber es macht etwas mit der Haltung, sowohl mit der äußeren als auch mit der inneren. Ich ermutige meine Kinder auch, diese Superheldenpose auch vor einer Klassenarbeit oder einer Präsentation einzunehmen, notfalls auf der Schultoilette.
  11. Wenn Gruppenarbeiten nicht funktionieren und mein Kind spätabends noch das Gefühl hat, alles allein stemmen zu müssen, weil die anderen nicht mitgezogen haben, helfe ich ganz aktiv, die Arbeit zu Ende zu bringen. Wir sprechen auch darüber, wie man solche Situationen beim nächsten Mal anders angehen kann.
  12. Zum Ende jedes Schulhalbjahres gehen wir gemeinsam essen – nicht als Belohnung für gute Noten, sondern um die Anstrengung und Lernentwicklung der Kinder zu würdigen. Wir sprechen dann auch darüber, wie sie selbst das Halbjahr erlebt haben, was herausfordernd war und worauf sie stolz sind.
  13. In manchen Jahren habe ich ein alternatives Zeugnis für meine Kinder geschrieben – zum Beispiel, wenn schon vorher klar war, dass es vom offiziellen Zeugnis enttäuscht sein würde, oder in den ersten Schuljahren, wenn die älteren Geschwister schon eins bekommen haben und es selbst noch keines erhielt. Ich schreibe darin auf, was mir an seinem Lernen, an seinem Wachsen und an seiner Art, mit Herausforderungen umzugehen, aufgefallen ist.

Vielleicht ist etwas dabei, das du in deinem Familienalltag ausprobieren möchtest oder das dich daran erinnert, was bei euch schon gut funktioniert. Wenn du magst, schreib mir gern in den Kommentaren: Welcher Impuls hat dich besonders angesprochen?

Wenn du dir mehr solcher Impulse wünschst, dann trage dich gern in meinen Newsletter Kindful Moments ein. Dort teile ich regelmäßig Gedanken, die stärken – freundlich, achtsam und mitten aus dem Leben.

6 Antworten zu „100 kleine Dinge, die den Familienalltag erleichtern – für mehr Verbundenheit, Freude & Gelassenheit“

  1. Avatar von Birgit Krüger
    Birgit Krüger

    Liebe Pia,

    während ich deinen Artikel lese, kommen mir die Tränen – obwohl ich gerade in einem Großraum-Coworking-Büro sitze. Was für ein liebevoller Umgang mit deinen Kindern und mit dir selbst du hast!

    Ich habe selbst keine Kinder und habe beim Lesen angefangen, die „Rituale“ meiner eigenen Kindheit aufzuzählen. Und dabei kamen mir die traurigen Tränen. Das meiste, was mir eingefallen ist, war unachtsam und eher aus der Kategorie ‚gruselig‘.
    Wie schön zu lesen, dass es auch ganz anders geht. Vielen Dank!
    Liebe Grüße
    Birgit

    1. Avatar von Pia

      Liebe Birgit,

      deine Worte haben mich tief berührt – danke, dass du so offen teilst, was beim Lesen in dir in Bewegung geraten ist. Es erfordert Mut, den Blick nach innen zu richten und das, was da war – oder eben nicht war – anzuschauen.

      Die Rituale deiner eigenen Kindheit zu benennen, ist ein kraftvoller erster Schritt. Auch wenn viele davon eher aus der Kategorie „gruselig“ stammen, zeigt schon allein dein achtsames Hinschauen, dass in dir etwas wach ist, das nach Heilung und Verbundenheit sucht. Dieses Etwas ist sehr lebendig und es verdient so viel Mitgefühl!

      Vielleicht ist es gerade das, was so schmerzt: zu spüren, wie es auch hätte sein können. Und zugleich liegt genau darin auch eine Hoffnung – nämlich dass es nie zu spät ist, sich selbst das zu schenken, was gefehlt hat. In liebevollen Gesten dir selbst gegenüber, in neuen, selbstgewählten Ritualen.

      Du bist nicht allein mit diesen Gefühlen. Auch ich kenne sie gut – und der Weg zu einer bindungs- und bedürfnisorientierten Haltung war für mich ein bewusst gewählter Lernweg über viele Jahre.

      Ich danke dir von Herzen für deine Zeilen. Und ich wünsche dir, dass du sanft und mit viel Freundlichkeit mit dir weitergehst – Schritt für Schritt, ganz in deinem Tempo.

      Von Herz zu Herz
      Pia

      1. Avatar von Birgit Krüger
        Birgit Krüger

        Liebe Pia,

        du hast so recht: Es ist nicht zu spät für liebevolle Rituale. Tatsächlich gibt es sie in meinem Erwachsenenleben auch schon in erfreulicher Anzahl. Ich bin schon einen weiten Schritt gegangen – und doch kommen immer neuer Themen auf. Aber das ist in der Summe eher schön als traurig.

        Als nächsten Heilungsschritt werde ich mal anfangen, einen Beitrag zu deiner Blogparade zu schreiben. Und dabei auch einen Blick auf die weniger schönen „Rituale“ werfen. Mal sehen, ob er es dann bis zur Veröffentlichung schafft, oder mir doch zu privat ist.

        Liebe Grüße

        1. Avatar von Pia

          Liebe Birgit,

          ich freue mich sehr auf deinen Beitrag zu meiner Blogparade! Allein der Schreibprozess kann schon viel in Bewegung setzen 🙂

          Sehr herzlich
          Pia

  2. Avatar von Anette

    Liebe Pia,
    was für eine schöne Liste. Da möchte ich selber auch noch einmal Kind sein. Vieles kenne ich auch noch aus der Zeit, als meine Tochter Kind war, wie zum Beispiel das gemeinsame Essen als Verbindungsort oder den gemeinsamen Familienkalender. Ich wünsche dir, dass ganz viele Eltern deine Liste lesen und vieles davon umsetzen.
    Herzensgrüße
    Anette

    1. Avatar von Pia

      Liebe Anette,

      herzlichen Dank für deine Worte – sie haben mich sehr gefreut!

      Der Gedanke, selbst noch einmal Kind sein zu wollen, zeigt auf so schöne Weise, wie tief uns solche einfachen, verbindenden Rituale berühren können. Sie sprechen etwas Ursprüngliches in uns an – ganz unabhängig davon, ob wir gerade Kinder begleiten oder selbst zurückblicken.

      Wie schön, dass du einiges aus der Zeit mit deiner Tochter wiedererkannt hast. Es sind oft genau diese scheinbar unspektakulären Dinge, die sich tief in unseren Herzen verankern.

      Deshalb freue ich mich, wenn meine Liste viele Familien dazu inspiriert, Gewohntes wieder bewusster zu gestalten oder Neues auszuprobieren. Denn manchmal braucht es nur eine kleine Erinnerung, um etwas sehr Wertvolles lebendig werden zu lassen.

      Von Herzen
      Pia

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