Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende – und damit auch das erste Jahr meiner Selbstständigkeit mit meiner „Praxis für kontemplative Psychologie“. Es war ein Jahr mit vielen ersten Malen.
Zeit, einen Jahresrückblick zu schreiben. Das mache ich zwar schon seit einigen Jahren, doch in diesem Jahr schreibe ich meine persönliche Reflexion des Jahres 2023 gemeinsam mit einigen Hundert anderer Menschen, die sich ebenfalls von Judith Peters dazu haben inspirieren lassen.
Ein Jahresrückblick ist nicht nur ein Blick zurück, sondern auch eine Reflexion über unsere Reise durch das Unbekannte, eine Spiegelung unseres persönlichen Wachstums und der Herausforderungen, denen wir uns gestellt haben. Was war los in diesem Jahr? Was hat mich wirklich berührt? Wer hat mich begleitet? Was habe ich mir vorgenommen – und habe ich es erreicht?
Für mich war 2023 ein Jahr voller Abenteuer, Lernkurven und spannender Neuanfänge. Beruflich wie privat.
Aber auch ein Jahr, das mich so sehr wie nie zuvor mit den Themen Vergänglichkeit, Krankheit, Tod und Trauer in Kontakt gebracht hat. „Full catastrophe living“ – an diesen Buchtitel des Achtsamkeitslehrers Jon Kabat-Zinn musste ich beim Schreiben dieses Jahresrückblicks oft denken. Der Titel spiegelt die grundlegende Haltung der Achtsamkeit gegenüber unserem Leben wider. Wenn wir unser Leben in seiner ganzen Fülle und Lebendigkeit bewusst erfahren wollen, dann begegnen wir auch Momenten des Scheiterns. Momenten der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit. Es sind zutiefst menschliche Erfahrungen, die wir mit allen anderen Menschen auf der Welt teilen. Wenn wir uns dies bewusst machen, dann entstehen Verbundenheit und Mitgefühl.
Der Sprung in die Selbständigkeit mit meiner eigenen Praxis war für mich zweifellos ein gewaltiger Schritt hinaus aus meiner Komfortzone und gleichzeitig ein mutiger Schritt in ein neues Abenteuer. Der Wechsel von einer etablierten beruflichen Laufbahn an der Universität Köln zu einer selbst gestalteten Unternehmung brachte viele Lernprozesse mit sich, die weit über meine fachliche Expertise und Erfahrung hinaus gingen. Die inhaltliche, gestalterische und technische Gestaltung meiner Website zu meistern war nur eine der zahlreichen Herausforderungen, denen ich mich stellte. Wenn ich zurückblicke, empfinde ich eine Mischung aus Stolz, Dankbarkeit und Freude, diese Herausforderungen angenommen zu haben.
2023 – für mich ein Jahr des Wachsens und Lernens. Des Schaffens und Loslassens.
Die Inhalte dieses Blogartikels:
ToggleRückblick auf meine Vorsätze für 2023
Mein Ziel für 2023 war es, den Geist der kontemplativen Psychologie weiter zu tragen. Die Ideen und Praktiken, die mich so tief berührt und inspiriert haben, mit der Welt zu teilen.
Wie – dazu hatte ich Ende vergangenen Jahres nur sehr grobe Ideen. Eine eigene Praxis, diesen Traum hatte ich schon lange. Ich wollte einen Raum schaffen, in denen echte, wahrhaftige Begegnungen möglich sind. Einen Raum, in dem Menschen sich trauen, sich mit ihren ganz persönlichen, aktuellen Erfahrungen zu zeigen. Jenseits von sozialen und beruflichen Rollen. Jenseits von richtig und falsch.
Ende letzten Jahres war die Idee für den Namen beziehungsweise geboren. Beziehungsweise, das bedeutet: genauer gesagt. Und genau darum geht es mir: Wenn wir lernen, achtsam und wertschätzend miteinander zu kommunizieren, dann geben wir uns Mühe, genauer zu sagen, was wir meinen. Und genauer hinzuhören, was der Andere sagt. Auf diese Weise können wir unsere Beziehungen weiser gestalten. Denn wenn wir uns selbst und anderen genau zuhören, dann können wir ein tieferes Verständnis für uns und für andere entwickeln. Daraus entsteht ein Gefühl der Verbundenheit mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und unserem Sein in der Welt.
Aus der Vision entwickelte sich im Laufe der ersten Wochen des letzten Jahres eine Reihe von konkreten Handlungsaufgaben, wie das Erstellen einer Website, das Entwickeln von Angeboten, die Renovierung und Gestaltung eines Raumes als Praxisraum und vieles mehr.
Noch stehe ich am Anfang meines Anliegens, den Geist der kontemplativen Psychologie in die Welt hinaus zu tragen. Aber die ersten großen Schritte sind getan!
Workshops und Kurse
Eine meiner liebsten Aufgaben an der Uni war das Konzipieren neuer Seminare. Ein Thema, das mir am Herzen liegt, so aufzubereiten, dass meine Leidenschaft für das Thema meine Kursteilnehmer*innen ansteckt, bereitet mir wirklich große Freude. Natürlich kenne ich auch die Phase, in der ich zweifele, ob die Themenschwerpunkte richtig gewählt sind, ob der rote Faden deutlich wird, ob ich überhaupt genug Expertise und genug Inhalt habe, um dieses Seminar zu geben.
Doch nach fast 20 Jahren in der universitären Lehre, mit bis zu sieben Lehrveranstaltungen pro Woche, weiß ich inzwischen: Diese Phase gehört zum kreativen Schaffensprozess dazu, jedenfalls zu meinem. Wenn ich da durch gehe, dann verändert sich zwar oft kurz vorher noch einmal die Struktur, doch es erwächst dadurch auch eine Offenheit und Flexibilität, die das Seminar lebendig macht.
In diesem Jahr habe ich gleich vier neue Seminare konzipiert und mit viel Freude durchgeführt:
Mit Achtsamkeit und Selbstmitgefühl ins neue Jahr
Gleich zu Beginn des Jahres fand der Wochenend-Workshop „Mit Achtsamkeit und Selbstmitgefühl ins neue Jahr“ statt, der die Kraft von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl in den Blick nahm. In diesen intensiven eineinhalb Tagen erforschten wir gemeinsam die essenziellen Grundlagen der kontemplativen Psychologie und die transformative Macht der Achtsamkeit.
Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde und einem Check-In begann der Workshop mit einer Einführung in das Thema und einer anschließenden lebhaften Diskussion über die Bedeutung, die Achtsamkeit für jede Teilnehmerin individuell hat. Wir reflektierten, wie Achtsamkeit nicht nur in unserer persönlichen Entwicklung, sondern auch in unserem beruflichen Umfeld eine maßgebliche Rolle spielt. Der Dialog über Achtsamkeit, ihre Prinzipien und ihre Auswirkungen auf unsere täglichen Belastungen und Konflikte bot eine vielversprechende Eröffnung für das Wochenende. Der Abend endete mit einem ausführlichen BodyScan, der die Teilnehmerinnen nach der angeregten Diskussion in der Gruppe wieder in Kontakt mit sich selbst und ihrem eigenen Körper brachte.
Der darauf folgende Tag war eine Reise der Selbstentdeckung durch praktische Übungen und theoretische Erkundungen. Wir begannen mit einer meditativen Einführung, um die Fähigkeit zu schulen, freundlich und aufmerksam dem gegenwärtigen Moment zu begegnen. Anschließend untersuchten wir die vielfältigen Aspekte von Achtsamkeit und ihre transformative Wirkung auf unser Leben. Das Erkunden von Akzeptanz, Selbstfürsorge und Vertrauen in unsere inneren Ressourcen öffnete den Teilnehmern neue Wege zu einem tieferen Verständnis ihrer eigenen Gesundheit und Resilienz.
Die Atmosphäre des Workshops war von Offenheit und Neugier geprägt. Die Teilnehmerinnen ließen sich mutig auf die Übungen ein und erlebten einen Raum des Lernens und der Erkenntnis. Am Ende des Wochenendes entstand bei den Teilnehmerinnen der Wunsch, das neu gewonnene Verständnis für Achtsamkeit und Selbstmitgefühl in einem Folgekurs zu vertiefen.
Beseelt ging ich an jenem Abend nach Hause.
Ja! Mein Herz schlägt dafür, Menschen in ihren eigenen Entwicklungs- und Wachstumsprozessen zu begleiten und sie zu ermutigen, sich zu zeigen.
8-Wochen Kurs: Achtsamkeit und Selbstmitgefühl im Alltag kultivieren
Mit großer Freude bin ich dem Wunsch der Workshopteilnehmerinnen nachgekommen und habe ein 8-Wochen Programm zusammengestellt, in dem wir die Themen Achtsamkeit, Mitgefühl, Selbstfürsorge und der Umgang mit schwierigen Gefühlen vertieft haben. Durch die kleine Gruppengröße ist sehr schnell eine vertrauensvolle Atmosphäre entstanden. Hier konnten die Teilnehmerinnen ihre eigenen Gewohnheitsmuster erforschen und Achtsamkeitspraktiken einüben, um so aus dem Hamsterrad des Alltags herauszutreten und neue, hilfreichere Gewohnheiten zu kultivieren.
Der Kurs war sehr intensiv und hatte einen hohen Anteil an Selbsterfahrung, Meditation und praktischen Übungen, um die Teilnehmerinnen in die direkte Erfahrung mit den Qualitäten Selbstmitgefühl und Mitgefühl zu bringen. Es war sehr berührend für mich zu erleben, mit welch großer Offenheit die Teilnehmerinnen sich auf diese Erfahrungen eingelassen haben.
Achtsamkeit mit Kindern
Insgesamt vier Mal habe ich in diesem Jahr Achtsamkeitskurse mit Kindern unterschiedlichen Alters in verschiedenen Kindergärten durchgeführt.
Über einen Zeitraum von 6-8 Wochen traf ich mich einmal wöchentlich mit einer kleinen Gruppe von 6-8 Kindern, die sich freiwillig für dieses Angebot gemeldet hatten. Wir haben uns je nach räumlichen Gegebenheiten eine Ecke in einem Gemeinschaftsraum gestaltet und uns in Kreisform zusammengesetzt. Jede Einheit ging etwa 45 Minuten und begann mit dem Gong der Klangschale und einer anschließenden Meditation. Hierfür nutze ich anschauliche Bilder. So stellten wir uns beispielsweise an einem kalten Wintertag vor, dass wir eine Tasse mit heißem Kakao in den Händen hielten und sanft pusten müssen, um uns an dem köstlichen Getränk nicht zu verbrennen.
Anschließend folgten verschiedene Übungen und Spiele zur Schulung der Wahrnehmung und des Körperbewusstseins oder eine gemeinsame Bilderbuchbetrachtung. Die Kinder waren mit großer Freude dabei. Und ich durfte einmal mehr Staunen über die kindliche Neugier und ihren frischen Anfängergeist, der sie so offen neue Sachen ausprobieren lässt.
Ich habe dieses Angebot in verschiedenen Formaten ausprobiert. Dabei habe ich folgendes gelernt:
- Als offenes Angebot, also mit wechselnden Kindern von Woche zu Woche, klappt diese Form der Arbeit nicht so gut. Zumal ich als externe Anbieterin die Kinder nicht gut genug kannte.
- Die Vorschulkinder sind vom Entwicklungsalter her die Gruppe, die sich kognitiv am besten auf die Achtsamkeitsübungen einlassen konnte. Die jüngeren Kinder brauchen ein Angebot, das mehr Wert auf körperliche Bewegung legt.
- In einem Kindergarten habe ich das Angebot in der Zeit nach dem Mittagessen durchgeführt, weil das die Einrichtung personell entlastet hat. Das ist keine günstige Zeit, da zwischendurch immer wieder Kinder von ihren Eltern abgeholt werden und dadurch die ganze Gruppe in ihrer Aufmerksamkeit unterbrochen wird.
Meditation im Advent
Auch in diesem Jahr findet wieder mein Meditationsangebot in der Adventszeit statt. Vier Mal treffen wir uns in einer kleinen Runde dienstags für zwei Stunden, um eine bewusste Auszeit zu nehmen von dem hektischen Vorweihnachtstrubel. Jede Einheit bietet Zeit für Körperübungen, das Kennenlernen verschiedener Meditationsformen und intensiven Austausch. In der letzten Stunde verabschieden wir uns mit verabschieden Ritualen vom alten Jahr und stimmen uns auf unsere Wünsche für das neue Jahr ein.
Dieser Kurs ist für mich ein Highlight in der Adventszeit. Mir geht es im Vorfeld so, wie den Menschen, die Interesse an dem Kurs bekunden, sich dann aber doch nicht anmelden: „Ach, das wäre so schön, eine bewusste Zeit nur für mich, mit Ruhe und Stille. Mal sehen, ob ich es schaffe, die Vorweihnachtszeit ist immer so voll.“
Und dann sitze ich am Dienstagabend vor Ankunft der Teilnehmerinnen in meinem Raum. Alles ist vorbereitet. Und mich erfüllt eine große innere Freude, zu genau dieser Zeit an diesem Ort zu sein mit dem Anliegen, Ruhe, Entspannung und in-Kontakt-kommen-mit-sich-selbst zu ermöglichen.
Meine Website entsteht in Eigenregie
Nachdem ich im Februar das Karuna-Aufbautraining erfolgreich abgeschlossen habe, wurde mir klar: Wenn ich mich mit meiner Arbeit selbständig machen will, dann brauche ich eine Website. Zum einen, damit meine Angebote sichtbar werden, zum anderen, damit Menschen, die mit mir arbeiten wollen, sich über die Inhalte auf meiner Website ein Bild über meine Arbeitsweise und meine Haltung zum Menschsein machen können.
Etwas blauäugig hatte ich zunächst die Vorstellung, dass ich mir eine Website erstellen lasse. Bei meiner Recherche stellte ich fest:
- dass mir die Preise von Webdesign-Agenturen zu hoch sind
- dass ich meine Texte ohnehin selbst schreiben muss und will
- dass es mir nicht hilft, wenn ich einige Seiten erstellen lasse und dann nichts mehr ohne Webdesigner an meiner Homepage ändern kann
Nun stand ich also vor der Herausforderung, eine eigene Website von Null auf zu erstellen, ohne jegliche Vorerfahrung in diesem Bereich. Wow, das fühlte sich wie ein riesengroßes, kaum zu bewältigendes Projekt an!
Bei meiner weiteren Recherche fand ich Baukastensysteme – und zum Glück auch direkt kritische Stimmen dazu. Ratlos, wie ich das Projekt angehe, suchte ich weiter.
Und wurde fündig: Der Website-Heldinnen-Kurs von Annika Gievers sprach mich sofort an. In der Beschreibung dieses Online-Kurses fand ich mich komplett wieder: JA, ich wollte eine eigene Website erstellen und JA, ich hatte keinerlei Ahnung davon, wie das geht. Und JA, ich wollte unbedingt eine Website-Heldin werden 😅 (Inzwischen heißt der Kurs übrigens WebsiteWunder.)
Um einen Eindruck zu bekommen, ob ich mit dem Kurs zurecht kommen könnte, habe ich zunächst Annikas Einsteigerkurs Markenstil an einem Tag gebucht und ausprobiert. Ich war begeistert! Innerhalb von zwei Tagen hatte ich mich auf meine Branding-Farben festgelegt. Nun wollte ich mehr und buchte den Website-Heldinnen-Kurs, den ich Schritt für Schritt durcharbeitete.
Vier Monate später, kurz vor unserem Sommerurlaub, drückte ich den Veröffentlichen-Button! 🎉 🎉 🎉 Meine erste Website ging online! Mit 18 Unterseiten und drei Blogartikeln. Ich war sehr stolz! Und bin es noch immer, denn ich habe viele Hürden auf diesem Weg bewältigt.
Blick über den Tellerrand: Gäste aus Ecuador und Frankreich
Als mich letztes Jahr im Dezember meine liebe Karuna-Freundin Marifé fragte, ob wir bereit wären, für einen Monat eine junge Ecuadorianerin bei uns aufzunehmen, musste ich nicht lange überlegen. Ich selbst habe es als Schülerin sehr genossen, an Schüleraustauschen nach England und Frankreich teilzunehmen. Für einige Zeit in einer anderen Familie leben, deren Kultur hautnah und authentisch aus erster Hand zu erfahren – das fand ich großartig. Dass ich nebenbei meine Sprachkenntnisse verbesserte, war ein sehr willkommener Nebeneffekt.
Mein Mann und meine Kinder teilten meine Begeisterung, daher sagte ich frohen Herzens zu. Allerdings war mir auch ein bisschen bang. Denn wir waren noch mittendrin in Umbaumaßnahmen auf unserem Dachboden, wo sich auch das Gästezimmer befindet. Würde alles rechtzeitig fertig sein?
In den letzten Tagen vor Liàs Ankunft gab es noch eine kleine Putzorgie, dann war es soweit: Ende Januar brachte meine Freundin die 19jährige Studentin Lià zu uns. Und: Der Koffer fehlte! Er war nicht am Frankfurter Flughafen angekommen. Egal, alles notwendige würde sich besorgen lassen. Die Fluggesellschaft hatte bereits darüber informiert, dass der Koffer gefunden wurde und auf schnellstem Wege nach Frankfurt gebracht werden wollte.
Die erste Scheu legte sich schnell, und Lià zeigte uns Bilder von ihrer Familie und ihren Freund*innen in Ecuador. Sie hatte in Quito eine deutsche Schule besucht, so dass die Verständigung ganz gut klappte. Dort, wo es hakte, half Deepl weiter 😎 Das ist heute schon deutlich komfortabler als zu meinen eigenen Schüleraustauschzeiten, in denen man sich durchs Wörterbuch im Taschenformat durchsuchen musste.
Während wir arbeiteten und die Kinder zur Schule gingen, besuchte Lià einen Intensivdeutschkurs am Goethe-Institut in Bonn. Die Abende und die Wochenenden verbrachten wir zusammen.
Ein besonderes Highlight für Lià war der Straßenkarneval in Köln und Siegburg. Karneval wird in Ecuador ganz anders gefeiert, daher waren sowohl das Verkleiden als auch die Karnevalsumzüge für sie völlig neu.
Kurz nachdem Lià uns Richtung Süddeutschland verlassen hat, wo sie ihr Studium aufgenommen hat, bekamen wir erneut Gäste. Dieses Mal kamen drei französische Austauschschüler*innen zu uns. Drei, weil es nicht genug deutsche Gastfamilien gab und wir drei Jugendliche platzmäßig aufnehmen konnten.
Ich habe die Zeit mit den jungen Leuten sehr genossen! Es war so viel Leben und Freude in der Bude ❤️ Ok… morgens beim Frühstück nicht. Da saßen vier schweigende Jugendliche am Frühstückstisch plus die zwei jüngeren Geschwister, die die schweigenden Jugendlichen verständnislos anstarrten 🤭
Dafür wurden sie abends um so lebhafter. Unvergessen ist der Tag, an dem 16 Jugendliche erst vor unserer Haustür und dann in unserer Küche standen, um bei uns Laugenbrezeln zu backen.
Solche gemeinsamen Erlebnisse hinterlassen bleibende Eindrücke und prägen das Leben, indem sie das Verständnis für die Welt und die kulturelle Vielfalt fördern. Ich empfinde das Zusammensein und den Austausch mit diesen jungen Menschen als unglaublich bereichernd und erfrischend. Diese Begegnungen lassen mich mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken.
Ich freue mich sehr, dass meine Kinder und damit auch wir als ganze Familie auch im kommenden Jahr wieder die Gelegenheit erhalten, Austauschschüler bei uns aufzunehmen. Dann voraussichtlich aus Kroatien und wieder aus Frankreich.
TEDx in Münster
Am 23. Juni bin ich zum TEDx-Event nach Münster gefahren, das unter dem Motto Vorwärts/ Rückwärts stand. Mein Mann war dort als Speaker eingeladen, um über die Demokratisierung in der Medizin zu sprechen. Während es für ihn schon der zweite TED Talk war, war für mich noch alles neu.
Am Veranstaltungsort angekommen, erhielten wir am Eingang ein Namensschild. Jedoch kein gewöhnliches Namensschild. Nein – zusätzlich zu unserem Namen wurden wir eingeladen, unsere ganz persönliche Superkraft einzutragen. Das ist ja wohl eine total coole Idee, denn sie fordert förmlich zum Dialog auf. Und tatsächlich wurde ich an diesem Tag mehrfach auf meine Superkraft Kreativität angesprochen und so entsponnen sich sehr spannende Gespräche.
Überhaupt war das ganze TEDx-Event fantastisch organisiert und hervorragend moderiert. Acht hervorragende Sprecher*innen mit den unterschiedlichsten, aber allesamt hörenswerten Themen stellten in jeweils 18 Minuten ihre Gedanken und Ideen vor. Es war ein Feuerwerk an Inspiration und Kreativität! Ein Kitzeln im Gehirn!
Zwei Beiträge möchte ich besonders hervorheben:
- „Soll ich deutsch sprechen oder englisch oder rückwärts?“ Mit dieser verblüffenden Frage begrüßte Bernhard Wolff sein Mukilbup in Münster. Und hatte so gleich die ersten Lacher auf seiner Seite. Er zeigte, wie man wirklich Bananen macht – Stück für Stück. Anschließend lud er ein, beim Denken die Richtung zu wechseln: Wie wäre es, wenn wir uns kratzen bevor es juckt? Wenn Paare jahrelang zusammen leben und dann anfingen sich zu lieben? Bernhard Wolffs Vortrag war eine fulminante Liebeserklärung an die kindliche Spielfreude und Kreativität. Ich hatte unglaublich viel Spaß beim Zuhören und habe mich sehr gefreut, dass wir uns am nächsten Morgen beim gemeinsamen Frühstück noch ausführlicher austauschen konnten. Denn auch in meiner Arbeit ist es manchmal sinnvoll, Dinge rückwärts zu denken, damit man vorwärts kommt.
- Michaels Buttgereits Vortrag „Ist das Demokratie oder kann das weg?“ war leiser, aber nicht weniger eindrücklich. Er sieht die Demokratie in Gefahr, weil wir sie als so selbstverständlich wahrnehmen und oft achtlos mit ihr umgehen. Er fragt, warum die Bundestagswahl kein Motto, keine berührende Losung oder eine Wahlhymne hat. Warum werden am Tag der Wahl keine Feste initiiert, die Straßen und Brücken geschmückt und unsere Freiheit gefeiert? Michael Buttgereit stellt großartige Ideen vor, die er mit seinen Studierenden entwickelt hat, wie die demokratischen Wahlen wieder attraktiver gestaltet werden können. Ich wünsche mir wirklich sehr, dass wir bei der nächsten Bundestagswahl solche öffentlichen Wahlkabinen überall in Deutschland sehen können:
Abschied und Neuanfang
Der Juni war bei uns geprägt von vielen Feiern.
Nach insgesamt 12 Jahren ging in diesem Jahr auch die Kindergartenzeit unseres dritten Kindes zuende: Unser Sohn wurde dieses Jahr eingeschult. Endlich! So lange hatte er auf diesen Tag hingefiebert. Gleichzeitig endete im Sommer die Grundschulzeit unserer Mittleren: Sie wechselte nach den Sommerferien auf das Gymnasium, das auch ihre große Schwester besucht.
Doch ehe es soweit war, gab es einige letzte Male: das gemeinsame Basteln der Schultüte, der letzte Kindergartenausflug, das Abschlussfest der Vorschulkinder, bei dem die „Großen“ von ihren Erzieher*innen aus dem Kindergarten hinausgeworfen wurden. Das ist jedes Mal ein großer Spaß für die Kinder, denn sie werden nicht nur symbolisch, sondern ganz real aus der großen Eingangstür hinaus auf eine große weiche Matte geworfen. Sanft oder wild, je nach Wunsch des Kindes. Da unser Sohn zu dem Zeitpunkt ein gebrochenes und eingegipstes Handgelenk hatte, konnte sein langgehegter Wunsch nach einem großen Wurf aus der Kita leider nicht erfüllt werden.
Mit Dankbarkeit blicke ich auf die Kindergartenzeit meiner Kinder zurück. Jedes von ihnen war aufgrund unserer Umzüge in einem anderen Kindergarten. Und mit jeder Einrichtung hatten wir großes Glück. Liebevoll zugewandte Bezugspersonen machten diese Zeit zu einer wertvollen Zeit für unsere Kinder.
Nach den Sommerferien, am 8. August, war es dann soweit: Der erste Schultag für unsere Tochter am Gymnasium und auch die Einschulungsfeier unseres Sohnes in der Grundschule.
Da wir vor vier Jahren genau die gleiche Konstellation schon einmal hatten, waren wir geübt: Während mein Mann mit unserem Sohn noch frühstückte, fuhr ich mit unserer Tochter mit dem Fahrrad zur Schule, wo die neuen Fünftklässler*innen mit einer tollen Feier willkommen geheißen wurden. Zum Glück ist meine Tochter in die Klasse 5a gekommen, denn das war die erste Klasse, die mit ihren Klassenlehrerinnen in den Unterricht verschwand.
Rasch verließ ich die Aula, schwang mich auf mein Fahrrad und radelte zügig zur Kirche. Gerade rechtzeitig, denn der Gottesdienst hatte soeben begonnen. Und nun weinte ich zum zweiten Mal an diesem Tag Tränen vor Stolz und auch vor Wehmut, als ich meinen Großen so stolz (und doch noch so klein) mit seiner Schultüte vorne mit seiner neuen Klasse stehen sah.
Am Nachmittag feierten wir dann dieses besondere Ereignis bei schönstem Augustwetter mit unserer Familie in unserem Garten. Das war ein wirklich schöner Sommertag, an den ich gerne zurückdenke.
Nun, da ich diese Zeilen schreibe, sind beide Kinder gut in ihren Klassen angekommen. Anfangs war die Umstellung in mancher Hinsicht etwas holperig, doch sie haben alle Herausforderungen gut gemeistert. Sie haben neue Freundschaften geschlossen und fühlen sich in ihren Klassengemeinschaften wohl.
Ein besonderer Kinobesuch
Mitte Mai erhielt ich eine Email von einem ehemaligen Schulkameraden, den ich immer gern mochte, aber schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Karsten Dahlem.
Karsten hat Schauspiel an der Folkwang Hochschule Essen studiert und spielte in vielen Theaterstücken, Filmen und Serien. Vor einigen Jahren sah ich ihn zufällig das erste Mal an einem Sonntagabend in einem Tatort. Er spielte den Bösewicht – das passte ja so gar nicht zu dem Karsten, den ich kannte 😄
In seiner Email lud Karsten unseren Abiturjahrgang zu seinem Debüt als Filmregisseur ein. Das Besondere: Karsten wurde zu seinem Drehbuch „Die Geschichte einer Familie“ inspiriert durch ein einschneidendes Erlebnis, das unseren Jahrgang sehr geprägt hat. Unser gemeinsamer Freund und Mitschüler Dominik starb damals bei einem Autounfall. Mit 18 Jahren. Wir hatten gerade alle erst unseren Führerschein gemacht und genossen die Freiheit, die wir – auf dem Land lebend – damit verbunden haben.
Damals stand die ganze Schulgemeinschaft und insbesondere unser Jahrgang unter Schock, als wir die Nachricht erfahren haben. Wir waren nicht vorbereitet auf den Tod. Schon gar nicht auf den Tod eines so jungen Menschen, der sein ganzes Leben noch vor sich hätte haben sollen.
Karsten, Dominiks bester Freund, hat nun Worte und Bilder gefunden, um eine so einschneidende, tragische Erfahrung darzustellen. Den Film „Die Geschichte einer Familie“ hat er Dominik und seiner Familie gewidmet.
Mir war sofort klar, dass ich unbedingt mit meinem Mann zur Filmpremiere in Montabaur hinfahren wollte. Karsten hatte angekündigt, als Regisseur anwesend zu sein. Und ich war mir sicher, dass sehr viele ehemalige Mitschüler*innen auch an diesem Abend da sein würden.
So war es auch: Obwohl es ein wirklich heißer Junitag war, war der Film ausverkauft. Gut, dass wir unsere Karten schon rechtzeitig besorgt hatten! Und natürlich traf ich dort wie erwartet viele alte Schulfreundinnen und -freunde. Auch Dominiks Familie war zahlreich erschienen.
Das war ein großes Hallo!
Der Film war wie erwartet sehr eindrücklich und emotional. Alte Erinnerungen kehrten zurück, obwohl der Film nicht Dominiks Geschichte erzählte, sondern den Topos aufgriff und eine eigene Geschichte erzählte.
Die Hauptrollen wurden von Anna Maria Mühe und Michael Wittenborn brillant ausgefüllt. Der Film erzählt sehr dicht von Trauer und Verzweiflung, von Vorwürfen und Schuld. Und von den verschiedenen verzweifelten Versuchen, sich nach einem solchen Unglücksfall zurück ins Leben zu kämpfen.
Es war ein toller Abend mit einem bewegenden Film und der Freude über das Wiedersehen so vieler Menschen. Und es freut mich sehr, dass Karsten mit seinem Spielfilmdebüt mehrere Preise gewonnen hat.
Hier geht es zum Trailer: Die Geschichte einer Familie
Unser Sommerurlaub: Sonne satt
Ein großes Highlight in diesem Jahr war unser Sommerurlaub. Meine Schwiegereltern hatten sich zu ihrer goldenen Hochzeit gewünscht, dass wir mit ihnen gemeinsam eine AIDA-Reise im Mittelmeer machen.
So flogen wir Anfang Juli nach Palma de Mallorca. Morgens um 3.00h marschierten wir zum Bahnhof, um mit der S-Bahn zum Flughafen zu fahren. Wir waren alle sehr aufgeregt, denn diese Art Urlaub war für uns neu. Insbesondere unser Sohn konnte vor Aufregung kaum schlafen, denn er war noch nie geflogen.
Schon vom Flugzeug aus sahen wir die AIDA im Hafen liegen. Ein wahrhaft riesiges Schiff.
Wir gehörten zu den ersten Gästen auf dem Schiff und stärkten uns erst einmal mit einem köstlichen Frühstück, ehe wir das Schiff erkundeten. Die Kinder wollten natürlich gleich die gigantischen Wasserrutschen ausprobieren, die sich über zwei Schiffsetagen erstreckten.
In den folgenden Tagen machten wir Stopp in Cagliari, Rom, Marseille und Barcelona. Für die Kinder und mich waren alle Städte neu. Und aufregend! Trotz großer Hitze erkundeten wir die Städte ausgiebig, zum Teil mit einer Stadtführung mit der Bimmelbahn, zum Teil auf eigene Faust zu Fuß. Obwohl wir nur wenige Stunden Aufenthalt in den Städten hatte, ehe unser Schiff wieder zur Weiterfahrt ablegte, konnten wir das Flair jeder einzelnen Stadt atmen. Marseille hat es mir in ganz besonderer Weise angetan. Hier habe ich mich sofort wohl gefühlt und wäre gerne länger geblieben.
Aber auch Barcelona mit seinen architektonischen Juwelen war fantastisch. Rom sowieso. Unglaublich, an den alten historischen Stätten zu stehen. Rom haben wir komplett zu Fuß erkundet – 14km bei hochsommerlichen Temperaturen von 38 Grad.
An den Seetagen gab es auf dem Schiff wahnsinnig viele Angebote. Egal ob sportlich, kreativ oder kulturell interessiert – für jeden war etwas dabei. Die Kinder liebten natürlich das Baden in den verschiedenen Pools, am liebsten im Infinity-Pool, von dem aus man direkt aufs Meer blickte.
Ich jedoch habe am meisten die ganz frühen Morgenstunden genossen: Meditation auf dem Schiffsdeck bei Sonnenaufgang und anschließendes ungestörtes Schmökern in meiner Reiselektüre. Herrlich und absolut erholsam!
Meine drei liebsten eigenen Blogartikel 2023
Mit meiner Homepage ging in diesem Jahr auch mein allererster Blogartikel online. Mit diesem Blogartikel habe ich in diesem Jahr bisher 10 Blogartikel veröffentlicht. Weitere Entwürfe warten darauf, dass ich sie fertig schreibe.
Eigentlich liebe ich das Schreiben seit Grundschulzeiten. Schon in der dritten Klasse habe ich lange Erlebnisaufsätze geschrieben und meiner Phantasie freien Lauf gelassen. Später habe ich Deutsch, Französisch und Geschichte als Leistungskurse gewählt, drei Fächer, in denen man regelmäßig Texte analysiert und selbst verfasst.
Ich liebe es, mich in Themen reinzufuchsen und schreibend immer mehr Klarheit zu gewinnen. Schreiben macht mich glücklich. In meinen Workshops und Seminaren gebe ich gerne schriftliche Reflexionsaufgaben, bei denen die Teilnehmer*innen nur für sich selbst schreiben. Ohne jegliche Bewertung von außen (und möglichst auch nicht durch ihren inneren Kritiker!).
Nun habe ich also einen Blog und freue mich darauf, im nächsten Jahr noch viele weitere Artikel zu veröffentlichen. Jedes Mal mit Herzklopfen und dem Gedanken: „Was werden die Leute denken? Ist der Text überhaupt gut genug?“ Die Wahrheit ist: Wir können nur gehört werden und etwas bewegen, wenn wir unsere Stimme erheben. Und selbst für jeden wissenschaftlichen Leitartikel im angesehensten Peer-Review-Journal gilt: Science is failure updated. Oder: Die Erkenntnisse von heute sind die Irrtümer von morgen.
Mit meiner eigenen inneren Kritikerin freunde ich mich immer mehr an, so dass sie immer häufiger erlaubt, einen Text den Augen der Öffentlichkeit preiszugeben 🤗
Meine drei liebsten eigenen Blogartikel sind:
- Auf der Suche nach unserer Bestimmung. Zu diesem Artikel wurde ich angeregt durch ein Beratungsgespräch mit einer Klientin. In einem Moment der Mutlosigkeit fragte sie sich (und mich): „Was habe ich eigentlich bewirkt in meinen 53 Lebensjahren? Ich habe das Gefühl, ich habe mein Leben gar nicht richtig genutzt.“ Die Frage nach der ganz persönlichen Bestimmung im Leben treibt fast jeden Menschen irgendwann in seinem Leben um. Oft mehrfach. Wie können wir unsere Bestimmung finden?
- Was ist das Geheimnis für ein gelungenes Leben? Warum bestreiten Menschen so unterschiedliche Lebenswege? Warum studiert das eine Kind aus einer Familie und wird Lehrerin, während das andere aus der gleichen Familie die Schule abbricht, Drogen nimmt und schizophren wird? Die Frage, warum der eine Mensch glücklich ist, ein anderer hingegen bei vergleichbaren Lebensumständen unglücklich, beschäftigt mich schon seit vielen Jahren. Was ist der stärkste Einflussfaktor auf das Glück und die Gesundheit im Laufe unseres Lebens?
- Kinder brauchen Vorbilder! Der Artikel entstand im Rahmen einer Blogparade von Dina Mazzotti, Begabtenexpertin. Dina lud dazu ein, über die Frage nachzudenken, inwiefern wir – entweder durch unsere Profession oder auch als Eltern – für Kinder ein Vorbild sind oder sein möchten. Im beruflichen Bereich begleitet mich die Frage schon seit vielen Jahren. Als Mutter von drei wundervollen Kindern ist mir die enorme Verantwortung, die wir als sehr enge Bezugspersonen in der Begleitung unserer Kinder tragen, noch ein Stück mehr bewusst geworden. In meinem Blogartikel teile ich meine Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema auf eine persönliche und nachdenkliche Art und Weise.
Was 2023 sonst noch los war
Das war für mich eine große Herausforderung. Zum einen technisch, zum anderen aber auch mental. Denn: Habe ich genug Wichtiges zu sagen, um einen Newsletter zu verschicken?
Inzwischen bin ich mit der Technik deutlich vertrauter und traue auch den Menschen, die sich für meinen Newsletter angemeldet haben, genug Eigenverantwortung zu, selbst zu entscheiden, ob sie meine Mails lesen wollen oder nicht😎
Seit dem 1. Dezember verschicke ich täglich einen Achtsamkeits-Impuls als Adventskalender und freue mich über die vielen positiven Rückmeldungen! Sie wollen auch meinen Newsletter erhalten? Dann freue ich mich sehr über Ihre Anmeldung!
Eigentlich wollte ich mich um diesen Film drücken, denn ich hatte schon eine Meinung darüber, ehe ich ihn gesehen hatte. 😉 Doch da meine Töchter den Film unbedingt sehen wollten, ging ich mit, damit wir anschließend darüber diskutieren konnten.
Der Film ist schrill, pink, bildgewaltig – und überraschend vielschichtig. Er war so ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Die stereotypische Barbie sieht die Welt zum ersten Mal so, wie sie wirklich ist. Geht es uns allen nicht mitunter auch so, dass wir denken, die Welt genau so zu sehen, wie sie wirklich ist. Und wer sie nicht ebenso so sieht, irrt. Dabei schauen wir alle nur aus unserer eigenen Lebenswirklichkeit heraus auf die Welt. Und oft fällt es uns schwer, die Perspektive eines anderen Menschen zu verstehen, wenn sie von unserer eigenen abweicht.
Um meine Klient*innen noch besser begleiten zu können, absolviere ich derzeit die bindungs- und körperorientierte Online-Fortbildung „SEI – Somatische emotionale Integration“ der Trauma-Therapeutin Dami Charf. Die Fortbildung ergänzt die Ansätze der humanistischen und kontemplativen Psychologie, nach denen ich arbeite, in ganz hervorragender Weise. In dieser Fortbildung geht es darum, wie man Menschen mit frühen Verletzungen und Entwicklungstraumata über körperorientierte Interventionen und durch eine rechtshemisphärische Kommunikation tiefer erreichen und in Kontakt mit sich und anderen bringen kann.
Ausblick: Meine Ziele für 2024
- Im Frühling werde ich mit meiner Freundin und Yogalehrerin Angelika Paßlack einen Workshop „Lebensfreude – Freude leben“ durchführen. Wir wollen hierfür verschiedene Techniken und Methoden aus dem Yoga und der kontemplativen Psychologie kombinieren. Ziel des Kurses ist, den Teilnehmer*innen praktische Übungen und Techniken an die Hand zu geben, die sie gut in ihren Alltag integrieren können. Bei Interesse können Sie sich hier schon unverbindlich auf die Warteliste setzen lassen. Ich informiere Sie dann über den genauen Termin und den Ort.
- Im Juni werde ich am Postgraduate Seminar „Gefühle im Spiegel von Körper und Geist. Eine Begegnung von Body Mind Centering und Kontemplativer Psychologie.“ teilnehmen. Ich freue mich sehr darauf, meine Karuna-Ausbildungsleiterin und Mentorin Barbara Märtens wiederzusehen! Mich interessiert zunehmend die Einbeziehung von Körperarbeit in meine eigene Arbeit, daher bin ich sehr gespannt auf die Schwerpunkte, die Friederike Tröscher mit Body Mind Centering in das Seminar einbringen wird. Und natürlich finde ich es ganz wundervoll, dass einige meiner Herzensmenschen, meine Mit-Karunis, auch wieder in Ebersberg dabei sein werden 💖
- Auch in Zusammenhang mit Körperarbeit steht mein Ziel, wieder mehr Beweglichkeit in meinen eigenen Körper zu bringen. Ich will Yoga wieder einen größeren Stellenwert in meinem Leben geben. Vor der Geburt meiner ersten Tochter habe ich sehr viel und sehr gerne Yoga praktiziert, doch im trubeligen Familienalltag ist das oft in Vergessenheit geraten. Im kommenden Jahr bekommt Yoga wieder einen Platz in meinem Leben. 🎉 Ich hoffe, Ende 2024 wieder meine Handflächen auf den Boden bringen zu können und sicher im Kopfstand zu stehen.
- Ich möchte ein Format entwickeln, um mentale Gesundheit als präventive Maßnahme in Schulen zu bringen. Noch habe ich keine Idee, wie dieses Format aussehen kann, doch ich sehe in den letzten Jahren zunehmend ausgebrannte und überforderte Lehrkräfte, deren Alltag nichts mehr zu tun hat mit ihren eigenen Vorstellungen von Unterricht, mit denen sie in dieses eigentlich wundervolle, weil sinnstiftende Berufsfeld gestartet sind. Aus meinem eigenen Lehramtsstudium sowie aus meiner langjährigen Tätigkeit in der universitären Lehrer*innenausbildung weiß ich, dass das Thema Lehrergesundheit und Selbstfürsorge in der Ausbildung höchstens eine Randnotiz ist. Doch wir brauchen unbedingt mental gesunde und stabile Lehrkräfte, die in ihrer vollen Kraft ihrer sehr verantwortungsvollen Aufgabe gerecht werden können.
- Um eine größere Zielgruppe zu erreichen und mein Wissen über Achtsamkeit, Kommunikation und Beziehungsgestaltung zu teilen, möchte ich im nächsten Jahr 50 Blogartikel schreiben.
- Außerdem werde ich weiterhin meinen Fokus auf meine eigene regelmäßige Achtsamkeits- und Mitgefühlspraxis legen. Denn damit stärke ich meine Fähigkeit, andere Menschen in ihren Wachstums- und Heilungsprozessen zu begleiten.
Während ich diesen Jahresrückblick verfasst habe, fühlte ich mich unglaublich dankbar für all die Erfahrungen, Herausforderungen und Begegnungen, die das vergangene Jahr gebracht hat. Seit einem Jahr bin ich nun mit meiner eigenen Praxis für kontemplative Psychologie selbstständig und dieser Schritt war voller Überraschungen, Lernmöglichkeiten und wertvollen Momenten der Selbstreflexion.
Das Motto für das kommende Jahr lautet für mich: „There is nothing to fix. You are perfect as you are“.
Ich möchte den Geist der kontemplativen Psychologie weiterhin in die Welt tragen und Menschen unterstützen, eine tiefere Verbindung zu sich selbst und zu anderen zu finden.
Mit meiner Arbeit möchte ich Menschen ermutigen, Selbstakzeptanz zu kultivieren und die Schönheit in ihrer eigenen Einzigartigkeit zu erkennen. Es gibt nichts zu reparieren. Die Weisheit, uns mit uns selbst, mit unserer eigenen Lebendigkeit, und mit anderen Menschen zu verbinden, lebt in jedem von uns. Sie ist nicht kaputt, nur manchmal finden wir alleine nicht den Zugang zu ihr.
14 Antworten zu „Mein Jahresrückblick 2023: Raus aus der Komfortzone – rein ins Abenteuer“
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Hallo Pia, meinen herzlichsten Glückwunsch zu Deinem Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Ich habe diesen Schritt in 2024 vor mir. Zum Glück bin ich schon eine Weile nebenberuflich selbstständig und die Webseite steht. Aber dennoch sind da so viele neue Dinge zu lernen und zu erfahren. Dir wünsche ich ganz viele gute Entscheidungen und Freude bei dem was Du tust. Hab ein tolles Jahr 2024.
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Liebe Pia
ich hatte so einige Male Gänsehaut, als ich Deinen JaRüBli las. Vielen Dank für Deine Einblicke, Ausblicke und Erlebnisse in Deinem besonderen Jahr.
Besonders gefällt mir Dein Angebot für Kindergartenkinder. Oh, wie wünsche ich mir sowas für meinen 5-jährigen Sohn!
Applaus, Applaus für Deine Herangehensweise an Deine Website.
Und ja, nun interessiert mich Deine 2024 Bücherliste noch viel mehr 😉
Und auch Dein Supervisionsangebot.Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Mut, Deinen Weg auf Deine Art und Weise zu gehen.
In Köln war ich früher oft beruflich, vielleicht fühl ich deshalb ein besonderes Band zwischen uns.Herzliche Grüsse
Christine aus der Schweiz-
Liebe Christine,
ganz herzlichen Dank für deine schöne und konstruktive Rückmeldung! Köln ist eine tolle Stadt, in der ich mehr als zwei Jahrzehnte sehr gerne gelebt habe. Jetzt bin ich froh, ruhiger, beschaulicher und grüner zu wohnen – mit dem Wissen, die Großstadt schnell erreichbar „um die Ecke“ zu haben 🙂
Sehr herzlich
Pia
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Liebe Pia, wie schön, von einer Mitbloggerin aus meiner Uni-Stadt zu lesen! Du hast ja ganz schön viele erste Male hinter dir in diesem Jahr, Newsletter, Website-Bau, Kurse etc. Und das Thema ist natürlich perfekt für die heutige Zeit. Ein sehr passendes Schild für deine Praxis, Glückwunsch zum Start!
Ich bin nicht sicher – lesen wir uns in der TCS? Machst du auch mit bei Judith?
Viele liebe Grüße und ganz viel Erfolg mit deiner Praxis
Ulrike-
Liebe Ulrike,
vielen lieben Dank für dein Feedback! Ja, es waren viele erste Male in diesem Jahr und ich freue mich schon auf die vielen ersten Male, die im nächsten Jahr warten, von denen wir heute noch gar nichts wissen. Ich freue mich, dass wir uns in der TCS lesen und vielleicht sogar in Stuttgart treffen.
Ich wünsche dir, dass du in enger Verbundenheit mit dir selbst gesund ins neue Jahr kommst und die frische Energie des Neubeginns in dir spürst.Von Herzen
Pia
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Liebe Pia dein Jahresrückblick ist wunderbar, danke für die Einblicke.
Da haben wir vieles gemeinsam, denn im September 2022 habe ich eine neue Website gestaltet und erstelle auch Workshops und Seminare. Die AIDA-Reise auf dem Mittelmeer, durfte ich 2018 genießen und die Fortbildung SEI von Dami Scharf habe ich auch absolviert.Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und noch eine schöne Weihnachtszeit.
Herzliche Grüße von Anita
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Liebe Anita,
das sind tatsächlich viele Gemeinsamkeiten. Reich an Lebensenergie – das ist ein wunderbarer Name für eine Website! Gerne schaue ich mich auch im nächsten Jahr auf deiner Seite um und lasse mich inspirieren.
Ich wünsche dir, dass du mit viel frischer und freudvoller Lebensenergie ins neue Jahr startest.Sehr herzlich
Pia
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Liebe Pia
Ich habe deinen Jahresrückblick mit einem Lächeln auf den Lippen gelesen, weil es mir in vielem sehr ähnlich ging. Allein schon der Punkt mit der Website, Angebotsseiten etc. Ich staune, was du alles in deinem ersten Jahr der Selbständigkeit schon an Kursen angeboten hast. Klasse.
Weiterhin viel Erfolg und liebe Grüße
Marianne -
Hallo Pia,
welch ein tolles Jahr und herzlichen Glückwunsch zu 1 Jahr Selbstständigkeit! So wie ich das lese, war das der richtige Weg für dich. Beim Lesen deines Jahresrückblicks springt der Funke deiner Begeisterung förmlich aus dem Computer zu mir herüber! Das Thema „Achtsamkeit mit Kindern“ interessiert mich natürlich sehr und ich würde mich freuen, mehr darüber zu erfahren. Deinen Adventskalender habe ich bisher jeden morgen als erstes geöffnet und gemütlich im Bett gelesen.
Dein Bericht über TEDx hat mich wieder daran erinnert, dass ich da auch unbedingt mal hin wollte. Vielleicht ist das ein gutes Vorhaben für 2024! Ich freue mich auf jeden Fall auf das gemeinsame Bloggen mit dir im nächsten Jahr und wünsche dir frohe Weihnachten!
Liebe Grüße
Sabine-
Liebe Sabine,
ganz herzlichen Dank! Ja, es ist genau das, was ich machen möchte und vereint meine Lieblingsaufgaben aus früheren Jobs. Ich freue mich sehr, wenn die Begeisterung überspringt. Und ganz besonders freut mich natürlich, dass du jeden Morgen meinen Achtsamkeitsimpuls im Adventskalender gelesen (und vielleicht ja auch umgesetzt) hast!
Ich bin gespannt, was uns auf unserer Reise im nächsten Jahr noch alles erwartet.
Eine besinnliche und erholsame Weihnachtszeit wünsche ich dir, mit langen Spaziergängen im Schnee (auf den wir hier sehnlichst warten).
Sehr herzlich
Pia
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Liebe Pia
Mit Interesse habe ich deinen JaRüBli gelesen! Ein reichbefrachtetes Jahr für dich und deine Lieben – tatsächlich!
Dein Kino-Erlebnis ging mir unter die Haut – habe etwas Ähnliches auch erlebt.
Die gleiche Aida-Tour haben wir auch schon mal gemacht, hat uns auch sehr gefallen. Punkto Kreuzfahrten habe ich einige Vorurteile buchstäblich über Board geworfen (mal abgesehen von der Ökologie…).
Besonders freut es mich natürlich, dass du den Blogartikel zu meiner Blogparade zu deine Top 3 erkoren hast!Ich wünsche dir und deiner Familie frohe Festtage und eine gute Zeit zwischen den Jahren. Sehen wir uns in Stuttgart?
Liebe Grüsse
Dina-
Liebe Dina,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Ja, ich denke, wir sehen uns in Stuttgart und ich freue mich sehr darauf. Habe den Termin gleich in den Familienkalender eingetragen 🙂
Auch dir und deinen Lieben eine gute und besinnliche Weihnachtszeit. Komm gut ins neue Jahr!Sehr herzlich
Pia
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