Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber ehe ich mit jemandem persönlich zusammenarbeite, möchte ich gerne mehr über die Person hinter dem professionellen Profil erfahren. Was macht sie aus? Wie tickt sie? Welche Werte vertritt sie, und welche einzigartigen Erfahrungen hat sie in ihrem Leben gesammelt?
Es sind die kleinen, oft überraschenden Details, die uns als Menschen prägen und die Basis für tiefere Verbindungen und erfolgreiches Zusammenarbeiten legen können. In diesem Blogartikel teile ich einige Anekdoten und Erfahrungen, die du nicht in meinem Lebenslauf finden wirst. Nicht alle Fakten sind funny, aber alle sind wahr.
- Trier ist meine Geburtsstadt, aber ich habe nie dort gelebt.
- Ich lebe mit vier Sammler*innen zusammen: Seitdem kann ich mich gut von Dingen trennen. Manchmal sogar zu gut, so dass ich es schon bereut habe, Dinge weggegeben zu haben.
- 1999 bin ich aufgrund einer kurzfristigen Flugplanänderung in Abu Dhabi statt in Dubai zwischengelandet. Da ich eine lange Aufenthaltszeit hatte, habe ich Fotos im Flughafen gemacht, unwissend, dass das verboten ist. Schnell war ich von mehreren bewaffneten Militärpolizisten umringt, die mir Ausweis und Flugticket abnahmen, um meine Identität zu überprüfen. Das war ganz schön beängstigend. Leider musste ich alle meine Filmrollen, die ich im Handgepäck dabei hatte, vor ihren Augen vernichten.
- Auf meinen Einschulungsfotos presse ich meine Lippen zusammen, weil ich mich für meine Zahnlücke schäme.
- Ich habe Sonderpädagogik mit den Förderschwerpunkten „Hören und Kommunikation“ und „Geistige Entwicklung“ studiert zu einer Zeit, in der man uns in den Vorlesungen mit dem Satz begrüßte: „Willkommen in der Arbeitslosigkeit!“ Angesichts der heutigen Situation in Schulen unvorstellbar.
- Daraufhin habe ich zusätzlich neben dem Sonderpädagogikstudium noch Diplompädagogik studiert mit den Schwerpunkten „Frühe Kindheit, Jugend und Familienpädagogik“ sowie „Beratungsmethoden“.
- Ich liebe es bunt, egal ob bei der Auswahl meiner Kleidung, meines Lieblingsgeschirrs, unserer Einrichtung oder im Garten. Der sanfte Ton-in-Ton Stil gefällt mir zwar bei anderen sehr gut, passt aber einfach nicht zu mir.
- Mit etwa 9 Jahren wollten meine Freundin und ich uns unbedingt ein Bein brechen, um mit Krücken laufen zu dürfen und den Gips von allen Mitschüler*innen unterschreiben und bemalen zu lassen. Wir sind einen Nachmittag lang immer wagemutiger von einem Baum im Garten meiner Freundin gesprungen. Das Ergebnis: Meine Freundin hat sich den Arm gebrochen. Als eines meiner Kinder kürzlich einen ähnlichen Wunsch verkündete, war ich wenig begeistert von dieser Idee.
- Ich habe zwei jüngere Schwestern und habe mir immer einen älteren Bruder gewünscht.
- Meine liebsten Fortbewegungsmittel sind das Fahrrad für kürzere und der Zug für längere Strecken.
- Ein gelangweilter Berufsberater riet mir vom Psychologiestudium ab, weil meine Noten in Mathe nicht so berauschend waren. Wenige Jahre später machte ich als Wissenschaftlerin an der Uni Köln sowohl für meine eigenen Forschungsprojekte als auch für einige externe Projekte die statistischen Auswertungen.
- Heute weiß ich, was ich als Schülerin nur ahnte: Wir können sehr viel lernen, wenn wir wissen, wofür wir es brauchen.
- Als Kind wollte ich unbedingt ein Pferd haben. Oder zumindest einen Hund. Nach langem Betteln bekam ich einen Wellensittich, den man aber leider nicht kuscheln konnte.
- Heute habe ich eine Labradorhündin, weil meine Kinder sich ebenfalls sehnsüchtig einen Hund wünschten.
- Während meiner Schul- und Studienzeit hatte ich verschiedene Ferien- und Wochenendjobs. In allen habe ich so viel fürs Leben gelernt, dass ich diese Erfahrungen nicht missen möchte, auch wenn es zeitweise viel und anstrengend war. Meinem Ferienjob in einer Pizzeria mit angeschlossener Eisdiele habe ich ein recht passables Sprachniveau im Italienischen zu verdanken.
- Ich feiere sehr gerne Karneval und liebe es, mich zu verkleiden.
- Ich habe meine drei Kinder im Geburtshaus in Köln zur Welt gebracht, jedes Mal begleitet von der gleichen wunderbaren Hebamme. Dafür bin ich sehr dankbar.
- Seit ich 13 Jahre alt bin, ernähre ich mich vegetarisch.
- Eine Ausnahme machte ich: Als ich 1993 in Sambia war, aß ich Raupen. Da die Nonnen, bei denen ich für einige Tage wohnte, sich so viel Mühe mit dem Sammeln und Zubereiten der Raupen gemacht hatten, um mir diese köstliche Spezialität zu servieren, brachte ich es nicht übers Herz, das Essen abzulehnen. Nachdem ich mich erst total geekelt hatte, stellte ich fest: Gegrillte Raupen schmecken wie Chips! Man sollte nur nicht auf die Augen beißen…
- Meine erste Musikkassette war von Nicole. Meine Tante hatte sie mir geschenkt, als ich die Windpocken hatte und zwei Wochen lang das Haus nicht verlassen durfte. Nun ja… Mein Musikgeschmack hat sich zum Glück weiterentwickeln dürfen.
- Meine erste eigene Wohnung war in einem Hochhaus, in dem fast so viele Menschen lebten wie in meinem Heimatdorf im Westerwald.
- Ich habe drei Semester lang Kiswahili am Institut für Afrikanistik in Köln studiert. Ein Satz ist mir noch hängen geblieben: Wanawake wanakwenda sokoni na wananunua viazi. (Die Frauen gehen auf den Markt und kaufen Kartoffeln.)
- Meine Lieblingskräuter sind Rosmarin und Currykraut.
- Ich liebe das Schreiben. Schon in der Grundschulzeit habe ich lange und ausgeschmückte Erlebnisaufsätze geschrieben. Mit meinen Studierenden habe ich einige Semester lang im Seminar „Kreativität“ Morgenseiten nach dem Vorbild von Julia Cameron („Der Weg des Künstlers„) geschrieben. Später war das wissenschaftliche Schreiben ein großer Bestandteil meiner Arbeit. Seit November 2023 bin ich Teil einer sehr starken Schreib-Community, The Content Society von Judith Peters. Schreiben bedeutet für mich kreativer Selbstausdruck, Strukturierung und Klarheit.
- Meine Großeltern hatten einen kleinen Bauernhof. Ich liebte es, dort im Sommer im Heu zu toben und abends mit dem kleinen Melkschemel auf die Weide zu gehen, um dort die Kühe von Hand zu melken.
- Von meinem Opa habe ich mit 10 Jahren das Traktorfahren gelernt.
- Im Kindergarten wurden die Kinder anlässlich des Mutter- und Vatertages gefragt, was sie an ihrer Familie lieben. Die Antworten wurden auf kleine Zettel geschrieben und dekorativ an der Eingangstür ausgehängt – als Wertschätzung für die Eltern. Auf dem Zettel unseres Sohn war zu lesen: „Ich liebe meine Familie, weil sie mir Süßigkeiten geben“. Puh… Ich hoffe, es gibt noch weitere Gründe 😉
- Meine Lieblingsmahlzeit ist ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück mit meiner Familie und viel Zeit.
- Ich habe 1999 einen Monat lang in Dharamsala im Himalaya in einer WG gewohnt mit einem Holländer, zwei Tibetern und dem tibetischen gehörlosen Jungen, den ich damals betreut und beschult habe. Es war dort so kalt, dass wir mit Wollmütze und Handschuhen schlafen gegangen sind.
- Ich liebe das Meer, egal welches. Am Meer kann ich sofort entspannen.
- Meine Lieblingseissorte ist Pistazie.
- Obwohl ich keinen besonders gut ausgeprägten Orientierungssinn habe, werde ich ständig nach dem Weg gefragt. Selbst mitten in Paris und sogar in Indien.
- Ich habe 13 Jahre lang an der Hochschule für Musik und Tanz Psychologie für Tänzer*innen und Tanzpädagog*innen gelehrt. und psychologische Beratung angeboten. Da das ein sehr kleiner Studiengang war, war ich in der Lehre sehr frei und konnte gemeinsam mit den Studierenden viele Formate ausprobieren.
- Ich will in diesem Leben unbedingt noch mindestens ein Buch schreiben.
- Meine erste Begegnung mit Meditation hatte ich mit Anfang 20 in meinem ersten Yoga-Kurs. Seitdem praktiziere ich Meditation, mal mehr, mal weniger intensiv. Seit meiner Weiterbildung in kontemplativer Psychologie meditiere ich regelmäßig morgens um 5.00h. Es ist eine Praxis, die ich nicht mehr missen möchte in meinem Leben.
- Ich liebe die vielfältige, aromatische indische Küche, von Süd nach Nord, von West nach Ost. Gerne indisch scharf.
- Als ich vergangenen Sommer (also 2023) das erste Mal in Marseille war, habe ich mich sofort in diese Stadt verliebt.
- Ich erschaffe gerne etwas mit den Händen, egal ob beim Sockenstricken, Kleider nähen, mit Pastellkreide malen oder im Garten werkeln.
- Meine drei wichtigsten Werte sind: Verbundenheit, Wohlwollen und Mitgefühl. Hier habe ich mehr darüber geschrieben: Die Suche nach unserer Bestimmung
- Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Das Erleben von Ungerechtigkeit ist für mich schwer auszuhalten.
- In der Grundschulzeit hatte ich sehr häufig schlimme Lachanfälle. Manchmal fiel ich vom Stuhl und konnte kaum aufstehen, weil mir vor lauter Lachen die Kraft dafür fehlte. Ich habe mir lange große Sorgen gemacht, dass ich auf Grund dieser Lachanfälle später nicht meinen Wunschberuf Lehrerin würde ausüben können. Tatsächlich ist es mir später als Dozentin an der Uni einmal passiert, dass ich so lachen musste, dass ich nicht weitersprechen konnte und kurz den Raum verlassen musste. Und anders als befürchtet war das gar nicht schlimm, sondern erhöhte meinen Sympathie- und Nahbarkeitsfaktor für die Studierenden.
- Ich habe sechs Monate in Chennai/ Südindien an einer Schule für hörgeschädigte und taubblinde Kinder gearbeitet. Es war eine sehr fordernde und gleichzeitig unglaublich bereichernde Zeit.
- In unserer Familie haben unsere beiden Töchter und ich das gleiche Sternzeichen, nämlich Löwe, während mein Mann und unser Sohn beide Schütze sind.
- Ich bin schon einmal auf einem Kamel in die Wüste geritten und habe dort einen sehr köstlichen Chai getrunken.
- Bügeln habe ich vor langer Zeit weitgehend abgeschafft und vermisse nichts.
- Der Name Pia bedeutet „Die Fromme„. Lehrer (ja, nur die männlichen) fragten mich häufig, ob ich wisse, was der Name bedeute. Schnell lautete meine Standardantwort auf diese Frage: „Das war nur ein frommer Wunsch.“
- Georgien, Armenien, Turkmenistan, Kirgisistan, Iran und China – ich würde unglaublich gerne die Route der alten Seidenstraße bereisen.
- Es gibt seit vielen Jahren nur wenige Fotos, auf denen ich alleine drauf bin.
- Ich liebe es, Besuch zu haben. Egal, ob hier nachmittags die Freund*innen meiner Kinder ein und ausgehen, wir am Wochenende Besuch haben oder sogar Austauschschüler*innen für eine Woche bei uns sind – ich habe große Freude an den vielen verschiedenen Menschen und öffne gerne unsere Tür.
- Ebenso gerne richte ich Kindergeburtstage aus. Egal ob Einhornparty, Schatzsuche oder Detektivgeburtstag – ich habe sowohl an der Planung als auch bei der Durchführung sehr viel Freude.
- Im Sommer 2023 habe ich meinen ersten Newsletter Kindful Moments gestartet, den du hier abonnieren kannst.
- Ich gehöre eindeutig ins Team Lerche. Schon als Kind konnte ich es morgens kaum erwarten aus dem Bett zu hüpfen, und auch heute stehe ich gerne um 5.ooh morgens auf. Auch am Sonntag. Ich liebe einfach die Stille am Morgen.
- Meine Leistungskurse waren Deutsch, Geschichte und Französisch.
- Ich habe zwei Monate in Warschau gelebt und dort an einer Klinik Hörtests für auditiv beeinträchtige Kinder entwickelt und evaluiert.
- Ich hasse den Spruch Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Wer hat sich den nur ausgedacht? Ich glaube fest an das Konzept des lebenslangen Lernens.
- Mein Lieblingsspruch hingegen ist You are the sky. Everything else – it’s just the weather von Pema Chödron.
- Ein weiterer Lieblingsspruch stammt von Pippi Langstrumpf: Weil ich das noch nie gemacht habe, bin ich ganz sicher, dass ich es schaffen werde.
- Mein Herz schlägt für die Begleitung von Menschen in ihren Wachstumsprozessen, aber auch in ihren Ängsten und Nöten. Denn manchmal brauchen wir jemanden, der an unserer statt an uns glaubt. Daher ist die 1:1 Begleitung „Vertrauensvoll voran“ das Herzstück meiner Arbeit.
- Meine drei größten Stärken sind: Zuhören und Hinhören, meine unerschütterliche Zuversicht in die Kompetenz jedes Menschen, mit den Herausforderungen des Lebens umgehen zu können und meine Fähigkeit, mitzufühlen und tief zu verstehen.
- Ich hatte eine Privataudienz beim Dalai Lama an seinem Wohnort in Dharamsala.
- Das ist mein aktuelles Lieblingsbild von mir. Es erinnert mich an einen sehr schönen Familienausflug im vergangenen Jahr, an dem wir viel Freude miteinander und mit den Trampeltieren hatten.
4 Antworten zu „60+ Fun Facts über mich. Oder: Was nicht im Lebenslauf steht“
-
Hallo Pia,
wir haben dasselbe Lieblingsessen 😉 Schön.
Und Pistazieneis liebe ich auch sehr. Also Eis generell – aber Pistazie besonders.
Viele Grüße
Heiko -
Wow! Da hast du ja bereits einiges erlebt!
Ich bin selbst Vegetarierin, aber ich hätte es nicht übers Herz gebracht, Tiere zu essen. (Ich habe mich sogar mal geweigert, auf ein Reh zu schießen, obwohl es Holz war. Dafür wurde ich ausgelacht, aber alles andere hätte sich für mich falsch angefühlt.)
P.S.: Mein 102. Funfact: Ich habe mal in einem Kloster gearbeitet. 😉-
Liebe Roswitha,
ich muss ehrlich zugeben: Mein anfänglicher Ekel war so groß, dass ich gar nicht an die Tiere gedacht habe, sondern nur nach einer Lösung gesucht habe, meine sehr liebevollen und fürsorglichen Gastgeberinnen nicht zu verletzen. Nun hast du mich neugierig gemacht auf deine Fun Facts 🙂
Sehr herzlich
Pia
-
Schreibe einen Kommentar