Der Oktober ist vorbei. Es war ein intensiver Monat, der geprägt war von bedeutungsvollen Begegnungen und neuen kreativen Anstößen. Besonders intensiv waren die Tage bei unserem jährlichen Intervisionstreffen in der alten Dorfschule Hesseln im Westerwald, wo ich mit liebgewonnenen Menschen die tiefgehenden Praktiken der kontemplativen Psychologie verfeinern konnte.
Gleichzeitig hatte ich die Gelegenheit, mit Lehrkräften verschiedenster Schulformen über das Growth Mindset zu sprechen und zu erkunden, wie eine solche Denkweise den Klassenzimmeralltag grundlegend verändern kann.
Es gibt auch zwei neue Angebote, die mir besonders am Herzen liegen: der Adventskalender Sei dir gut! Mit Freude und innerer Balance durch den Advent und das 1:1 Intensivcoaching Kaminfeuermomente. Sie sind gedacht, um die kommende Zeit des Innehaltens und der Besinnung zu bereichern.
Der Herbst ist eine Jahreszeit der Reflexion und des Wachstums, und ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die er bietet, um mich weiterzuentwickeln und Neues zu entdecken. Ich freue mich darauf, diese Entwicklungen mit dir zu teilen.
Die Inhalte dieses Blogartikels:
ToggleEin Workshop für die Bildungszukunft in Siegburg
Dieser Oktober stand für mich ganz im Zeichen eines Herzensthemas: Growth Mindset im Klassenzimmer.
Im Rahmen der Bildungswerkstatt Siegburg hatte ich die Gelegenheit, vor- und nachmittags einen Workshop zu geben, der sich mit der Frage beschäftigt, wie wir im schulischen Umfeld eine Kultur schaffen können, die auf Mut, Offenheit und Lernfreude setzt. Die Vorbereitung für diesen Workshop war intensiv, weil dieses Thema so nah an dem dran ist, was ich in meiner Arbeit immer wieder erlebe: Wie tief sich Glaubenssätze in uns verankern und wie sehr sie uns prägen. Oft ein Leben lang.
In meiner Arbeit mit Menschen, egal ob sie 35, 50 oder 65 Jahre alt sind, erlebe ich immer wieder, wie hartnäckig und fest der Glaube an das „Ich kann das nicht“ in uns allen verankert ist. Diese innere Überzeugung, dass wir „so sind, wie wir eben sind“, lässt uns oft nicht wachsen, sondern hält uns in alten Mustern gefangen.
Und genau hier wünsche ich mir eine Veränderung. Was wäre, wenn Kinder heute andere, offene und stärkende Glaubenssätze mit auf ihren Weg bekämen? Wenn sie lernen würden, Fehler als ganz natürlichen Teil des Lebens zu sehen und Herausforderungen nicht aus dem Weg zu gehen, sondern sie als Chance zu begreifen? Das Growth Mindset ist für mich genau das – die Grundlage für eine Haltung, die uns ein Leben lang unterstützt, selbstbewusst und mit Freude auf das zuzugehen, was kommt.
Unterschiedliche Perspektiven auf Fehlertoleranz, die Rolle von Sprache und Feedback
Ein Aha-Moment war für mich die Vielfalt der Perspektiven. In den Diskussionen wurde schnell klar, dass der Umgang mit Fehlertoleranz und Feedback sehr unterschiedlich ist – je nach Schulform, je nach Erfahrung. Einige Lehrkräfte haben bereits begonnen, eine offene Fehlerkultur zu fördern, während andere noch zögern und das Thema eher vorsichtig angehen. Das hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig ein regelmäßiger Austausch ist, um voneinander zu lernen, aber auch, um Ängste und Vorurteile abzubauen.
Die Bildungswerkstatt: Ein wertvoller Anfang
In Siegburg erlebte ich mit, wie groß der Wunsch nach einer anderen Lernkultur ist – und gleichzeitig, wie sehr Veränderung auch Zeit und Vertrauen braucht. 90 Minuten Workshop sind dafür natürlich knapp. Ich hatte so viele Inhalte, so viel Wissen und Ideen, die ich gern teilen wollte. Doch aus langjähriger Erfahrung weiß ich, dass es nicht die schnelle Informationsvermittlung ist, die Veränderung bewirkt. Sondern der tiefe, ehrliche Austausch – das sich wirklich einlassen und gegenseitig zuhören. Es braucht Räume, in denen Menschen Zeit haben, darüber nachzudenken, was sie wirklich antreibt, was sie zurückhält, und was sie vielleicht auch unsicher macht.
Denn Veränderung ist nicht leicht. Gerade im schulischen Kontext, wo Lehrende wie Lernende oft den Druck verspüren, alles „richtig“ machen zu müssen, kann das Eingeständnis für Lehrkräfte, dass sie vielleicht bisher etwas nicht optimal gemacht haben, schmerzhaft sein. Doch genau hier liegt für mich die größte Chance. Der Mut, sich einzugestehen, dass wir etwas anders machen müssen, wenn wir Veränderung haben wollen, ist der erste Schritt. Die Bereitschaft, zu lernen, zu wachsen und vielleicht auch zu scheitern – und sich darin gegenseitig zu unterstützen – ist das, was Veränderung möglich macht.
Begleitung als Schlüssel zur Veränderung
Was ich mir nach dem Workshop noch mehr wünsche, ist die Möglichkeit, Schulen längerfristig zu begleiten. Denn Veränderung braucht einen Prozess, in dem Vertrauen wachsen kann – das Vertrauen, sich wirklich zu öffnen, sich auch in den eigenen Unsicherheiten zu zeigen. Oft fängt es mit einer Auftaktveranstaltung an, und dann, langsam, entsteht ein Raum, in dem Lehrkräfte beginnen, offen über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und auch über Fehler zu sprechen. Wenn er ihnen denn zugestanden wird.
Ich hatte bereits die Möglichkeit, Schulen in so einem längeren Prozess zu begleiten. Die Veränderungen, die dann Schritt für Schritt entstehen, sind tiefgreifend. Denn das ist es, was wirklich zählt: der Mut und die Offenheit, nicht perfekt sein zu müssen, sondern sich gemeinsam auf den Weg zu machen und zu lernen, dass wir jederzeit etwas verändern können – mit mehr Wissen, mit mehr Begleitung und Unterstützung.
Ein hoffnungsvoller Ausblick
Für mich war die Bildungswerkstatt Siegburg ein wundervoller Anfang, der zeigt, wie viel Bereitschaft und Engagement in unserer Bildungslandschaft stecken. Ich hoffe sehr, dass diese Veranstaltung nur der Beginn einer kontinuierlichen Zusammenarbeit ist. Eine Zusammenarbeit, bei der alle an Schule Beteiligten gemeinsam daran arbeiten, den Kindern eine Lernkultur zu bieten, die sie stark und mutig macht – für das, was das Leben ihnen bringt.
Ein Wochenende des Wiedersehens: Mein jährliches Intervisions-Treffen
Jedes Jahr im Spätsommer oder Herbst finde ich mich in einer herzlichen Runde wieder: meine ehemaligen Kolleg*innen der Weiterbildung in kontemplativer Psychologie. Es ist unser jährliches Treffen, ein fest verankerter Termin, der uns die Gelegenheit bietet, die gemeinsam erlernten Praktiken nicht nur zu vertiefen, sondern auch weiter zu verfeinern.
Dieses Mal führte unser Weg uns in ein bezauberndes Haus im Westerwald. Das Gebäude, eine alte Dorfschule, bot mit seinem historischen Charme einen idealen Rahmen für unsere Übungen in Achtsamkeit und Mitgefühl.
Wir begannen unsere Tage schweigend und mit Achtsamkeitsmeditationen, die uns halfen, zur inneren Ruhe zu kommen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Besonders bereichernd war die Praxis des „Speaking from the Heart“. Diese aus der buddhistischen Psychologie stammende Methode ermöglicht es, offen über das zu sprechen, was uns im gegenwärtigen Moment bewegt. Es ist eine nährende Sprachpraxis, die weit entfernt ist vom alltäglichen oberflächlichen Austausch.
Die achtsamkeitsbasierte Fallsupervision half uns erneut, konfliktbehaftete Beziehungen zu beleuchten und unsere Fähigkeiten in der Körper-Sprache-Geist-Praxis zu schärfen. Es ist für mich jedes Mal wieder beeindruckend und berührend zu sehen, wie kraftvoll diese Methode wirkt.
Ein weiteres Highlight war die Vorstellung des SeelenSports(R) durch meine liebe Freundin und Kollegin Angelika Feyerabend. Dieses gefühlsgerichtete Bewegungskonzept, das speziell Trauernden hilft, mit ihrem Verlust umzugehen, war eine tiefgreifende Bereicherung für unser Wochenende.
Zwischen den Sessions genossen wir die köstlichen vegetarischen Mahlzeiten einer hervorragenden Köchin und nutzten die Zeit für persönliche Gespräche. Das Zusammensein mit Menschen, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen sind, in einer Umgebung, die sowohl die Seele als auch den Geist nährt, macht dieses Wochenende jedes Jahr zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Ich bin zutiefst dankbar, dass ich Teil dieser wunderbaren Gemeinschaft bin, die mich kontinuierlich unterstützt und inspiriert.
Neue Angebote im Oktober: Für mehr Wärme und Ruhe in der kalten Jahreszeit
Der Oktober hat nicht nur meinen Workshop „Growth Mindset im Klassenzimmer“ mit sich gebracht, sondern auch zwei neue Angebote, die mir besonders am Herzen liegen. Wenn die Tage kürzer werden, spüre ich jedes Jahr, wie viele Menschen von der Kälte und Dunkelheit des Winters herausgefordert werden. Dieses Bedürfnis nach mehr Wärme, Leichtigkeit und innerem Gleichgewicht in dieser Jahreszeit hat mich dazu inspiriert, zwei ganz unterschiedliche Angebote zu entwickeln: „Kaminfeuermomente“ und den Adventskalender „Sei dir gut!“.
Kaminfeuermomente – Ein 1:1-Coaching für Menschen mit Winterblues
„Kaminfeuermomente“ ist mein Angebot für alle, die im Winter oft spüren, wie ihnen die Energie und das Licht fehlen. Es ist ein intensives 1:1-Coaching, das ich entwickelt habe, um in der dunklen Jahreszeit einen Raum der Wärme, Unterstützung und Achtsamkeit zu schaffen – wie ein Kaminfeuer, das von innen wärmt. In diesen Sessions begleite ich Menschen dabei, herauszufinden, was sie gerade brauchen, um mit sich selbst in einem liebevollen, fürsorglichen Kontakt zu sein. Wir reflektieren gemeinsam, wo vielleicht festgefahrene Muster oder überhöhte Erwartungen den Raum für Ruhe und Ausgleich nehmen und entwickeln sanfte Strategien, um gut für sich zu sorgen und neue Perspektiven zu finden.
Mir ist es ein großes Anliegen, dass Menschen, die im Winter zu Stimmungstiefs neigen, sich gesehen und unterstützt fühlen. Denn die Kälte draußen muss nicht bedeuten, dass wir innerlich frieren müssen. „Kaminfeuermomente“ bietet einen Raum, der Menschen ermöglicht, sich mit sich selbst zu verbinden und sich mit mehr Freundlichkeit und Mitgefühl zu begegnen.
Adventskalender „Sei Dir Gut“ – Mehr Freude und innere Balance im Advent
Auch in diesem Jahr habe ich wieder einen kostenlosen Adventskalender entwickelt, der täglich kleine Impulse schenkt, die dabei helfen, die Adventszeit bewusster und mit mehr innerem Frieden zu erleben.
Inmitten der Hektik, der vielen To-dos und der oft hohen Erwartungen, die die Adventszeit mit sich bringt, lade ich dazu ein, sich jeden Tag ein wenig Zeit zu nehmen – für einen Moment der Ruhe, der Freude und des Innehaltens.
Dieser Adventskalender ist ein Geschenk an alle, die sich in dieser besonderen Zeit mehr Selbstfürsorge wünschen. Es geht um kleine Schritte, die das Gefühl von innerer Balance und Leichtigkeit stärken, um sich selbst auf eine sanfte und achtsame Weise durch die Adventszeit zu begleiten. Die Rückmeldungen des letzten Jahres zeigen mir, wie viel Freude und Besinnung solche kleinen Momente bringen können, und ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder diese Möglichkeit zu schenken.
Möchtest du dir in der hektischen Adventszeit etwas Gutes tun? Dann melde dich jetzt hier für 0 Euro für meinen Adventskalender „Sei dir gut!“ an und erhalte ab dem 1. Dezember täglich freundliche Impulse in deinem Postfach.
Was im Oktober 2024 sonst noch los war
- Am 3. Oktober waren wir als Familie im Jungen Theater Bonn und haben das zauberhafte Theaterstück „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren angeschaut.
- Die erste Herbstferienwoche haben wir als Familie im Allgäu verbracht. Das Highlight dort war ein Tag im Kletterwald.
- Für die Klasse meines Sohnes habe ich ein Herbstfest mit Kürbisschnitzen organisiert. Das Wetter war toll, sodass die ganze Feier draußen auf dem Schulhof stattfinden konnte und die Kinder viel Gelegenheit zum Herumtoben hatten.
- Mit lieben Freund*innen haben wir bei uns zu Hause Halloween gefeiert. Mit Gruselbuffet, fantasiereichen Verkleidungen und natürlich Süßigkeiten sammeln in der Nachbarschaft.
- Der Altweibersommer lud zu vielen Spaziergängen im herrlich bunt gefärbten Herbstwald ein.
Was ich im Oktober 2024 gebloggt habe
Nachdem ich im Juli, August und September sehr viele Blogbeiträge geschrieben habe, war mein Schwerpunkt im Oktober ein anderer. Daher ist nur dieser eine Blogbeitrag entstanden:
Meine To-Want Liste bis Silvester 2024
Diese Liste ist voller Dinge, die mir Freude bringen und mich inspirieren. Statt „To-Do’s“ stehen hier bewusst Wünsche und Erlebnisse im Fokus, die mir helfen, das Jahr achtsam und gleichzeitig mit Elan ausklingen zu lassen.
Ausblick auf den November 2024
- Angeregt durch Judith Peters, an deren Jahresprogramm ich teilnehme, habe ich mir für den November eine 30-Tgae-Reels Challenge vorgenommen, um mehr Sichtbarkeit auf Instagram zu erhalten. Das ist für mich eine echt eine spannende Herausforderung! Ich stelle mich dieser Aufgabe mit einer Mischung aus Nervenkitzel und einem klitzekleinen bisschen Bammel. Gleichzeitig bin ich voller Vorfreude, weil sie mir die Gelegenheit gibt, wichtige Themen wie Selbstfürsorge, Achtsamkeit und den Aufbau einer liebevollen Beziehung zu sich selbst und anderen in die Welt zu tragen.
- Ich freue mich auf den großen Laternenumzug in unserer Stadt, der nach Corona das erste Mal wieder stattfindet.
- November ist hier im Rheinland ja auch der Beginn der fünften Jahreszeit. Am 9.11. gehe ich mit Freundinnen zu Stimm dich ein – Deine Sitzung. Darauf freue ich mich sehr!
- Paarzeit: Wir wollen seit langer Zeit wieder einmal gemeinsam und ohne Kinder ins Kino und uns den Film „Der Buchspazierer“ anschauen. Das Buch hat mich sehr berührt.
Ich würde mich freuen, mehr über deine eigenen Herbstmomente zu erfahren: Wie hat der Oktober dich bereichert? Welche Veränderungen hast du erlebt, welche neuen Projekte haben dich begeistert? Teile deine Erlebnisse und Gedanken sehr gerne unten in den Kommentaren. Lass uns gemeinsam die Geschichten sammeln, die uns bewegen und weiterbringen.
2 Antworten zu „Monatsrückblick Oktober 2024: Wandel braucht Zeit, Vertrauen und Mut“
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Hallo Pia! 😊
Was für ein inspirierender Rückblick! Dein Engagement für das Growth Mindset im Klassenzimmer und die Weiterentwicklung einer lernförderlichen Kultur berührt und motiviert. Der Workshop in Siegburg klingt intensiv und zeigt, wie wertvoll Veränderung in kleinen Schritten ist. 🌱
Auch deine neuen Angebote „Kaminfeuermomente“ und der Adventskalender „Sei Dir Gut!“ strahlen so viel Wärme aus – perfekt für die kalte Jahreszeit! Sie bieten Menschen die Möglichkeit, innezuhalten und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Danke für diese wunderbaren Impulse! 🌟
LG Rosi 😊
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