JOY UNLEASHED! Freude im Alltag zurückerobern. – Onlinekurs – Beginn: 4. März

Pia Hübinger

Praxis für kontemplative Psychologie

Köln - Bonn - Siegburg

Pia Hübinger

Praxis für kontemplative Psychologie

Köln - Bonn - Siegburg

7 Wege, Freude im Alltag zu kultivieren

Das Bild zeigt ein Mädchen mit langen braunen Locken, Sonnenbrille und einem gelben Shirt, das auf dem Boden liegt und große Freude ausstrahlt. Das Bild trägt den Titel: Die Kunst der Freude.

Es gibt Momente im Leben, in denen wir die Freude ganz klar und intensiv in unserem Körper und Erleben spüren – sei es durch das Lachen eines Kindes, einen wunderschönen Sonnenaufgang oder einen Erfolg, auf den wir lange hingearbeitet haben. Doch oft bleiben diese Momente flüchtig und werden schnell wieder vom hektischen Alltag und den Herausforderungen des Lebens überlagert. In meiner Arbeit treffe ich immer wieder auf Menschen, die das Gefühl haben, dass die Freude aus ihrem Alltag verschwunden ist oder nur selten auftaucht.

Inspiriert von meiner Kollegin Tina Klein von der Achtsamkeitsschmiede, die in ihrer Blogparade „Was zaubert dir ein Lachen ins Gesicht?“ dazu einlädt, über das Thema Freude nachzudenken, möchte ich in diesem Artikel tief eintauchen und Wege aufzeigen, wie wir Freude bewusst kultivieren können.

Freude aus Sicht der kontemplativen Psychologie

Die kontemplative Psychologie betrachtet Freude nicht nur als ein flüchtiges Gefühl, sondern als grundlegenden Zustand des Seins. Freude wird hier verstanden als eine tiefe, innere Zufriedenheit und ein Zustand des Wohlbefindens, der weit über das kurzfristige Glück hinausgeht. In der kontemplativen Psychologie betrachten wir Freude als eine inhärente Qualität des menschlichen Geistes, die kultiviert und gepflegt werden kann. Sie ist immer vorhanden, auch wenn sie oft von negativen Gedanken, Stress oder alltäglichen Sorgen überdeckt wird. Freude entsteht aus einem Zustand der Nicht-Anhaftung und der offenen, akzeptierenden Haltung gegenüber dem momentanen Erleben. Diese Haltung ermöglicht es uns, Freude auch in einfachen Momenten zu erfahren, unabhängig von äußeren Umständen.

Die kontemplative Psychologie bietet uns Werkzeuge und Praktiken, um diese tiefe, beständige Freude zu entdecken und zu fördern. Durch Achtsamkeit, Mitgefühl und die bewusste Pflege positiver Zustände können wir lernen, Freude als eine ständige Begleiterin in unser Leben einzuladen. Diese Reise beginnt mit dem Verstehen der Hindernisse, die uns daran hindern, Freude zu erleben, und führt weiter zu konkreten Wegen, wie wir Freude im Alltag kultivieren können.

Hindernisse auf dem Weg zur Freude

Freude im Alltag zu kultivieren, klingt oft einfacher, als es tatsächlich ist. Viele von uns sehnen sich nach mehr Leichtigkeit und Glück in ihrem Leben, doch stehen uns dabei häufig zahlreiche Hindernisse im Weg. Diese Hindernisse können unsere Fähigkeit, Freude zu empfinden, erheblich beeinträchtigen. Bevor ich jedoch in die Tiefe gehe und untersuche, wie wir diese Hindernisse überwinden können, ist es wichtig, sie erst einmal zu erkennen und zu verstehen. In diesem Kapitel möchte ich einige der häufigsten Hindernisse auf dem Weg zur Freude beleuchten und aufzeigen, wie wir ihnen begegnen können, um mehr Raum für Freude und Erfüllung in unserem Leben zu schaffen.

Der Autopilot-Modus

Eines der größten Hindernisse auf dem Weg zur Freude ist der Autopilot-Modus, in den wir oft unbewusst verfallen. Unser Leben ist geprägt von Routinen und To-Do-Listen, die uns durch den Tag führen. Während diese Routinen hilfreich sein können, um unseren Alltag zu strukturieren und effizient zu gestalten, können sie uns auch davon abhalten, bewusst im Hier und Jetzt zu leben und echte Freude zu empfinden.

Was ist der Autopilot-Modus?

Der Autopilot-Modus beschreibt einen Zustand, in dem wir unsere täglichen Aktivitäten ohne bewusste Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit ausführen. Unser Geist ist dabei oft woanders – in der Vergangenheit, bei einem Konflikt, der uns beschäftigt, oder in der Zukunft, bei den Aufgaben, die noch vor uns liegen. Wir funktionieren quasi auf Autopilot, ohne wirklich präsent zu sein. Dies führt dazu, dass wir viele kleine Freudenmomente übersehen und unser Leben eher mechanisch als lebendig erleben.

Die Auswirkungen des Autopilot-Modus

Wenn wir im Autopilot-Modus sind, neigen wir dazu, die Schönheit und Einzigartigkeit des gegenwärtigen Moments zu übersehen. Wir nehmen unser Umfeld, die Menschen um uns herum und sogar uns selbst oft nur oberflächlich wahr. Diese Unachtsamkeit kann dazu führen, dass wir uns unverbunden und leer fühlen, weil wir die kleinen Freuden des Alltags nicht wirklich erleben und genießen.

Darüber hinaus kann der Autopilot-Modus auch dazu führen, dass wir uns gestresst und überwältigt fühlen. Indem wir ständig an die Vergangenheit oder die Zukunft denken, verlieren wir die Fähigkeit, uns zu entspannen und den gegenwärtigen Moment zu schätzen. Dies kann zu einem Gefühl der Unzufriedenheit und des ständigen Getriebenseins führen.

Negative Denkmuster

Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur Freude sind negative Denkmuster, die sich oft unbemerkt in unser Leben schleichen und unsere Wahrnehmung trüben. Diese Denkmuster können tief verwurzelt sein und stammen häufig aus frühen Lebenserfahrungen oder wiederholten negativen Erlebnissen. Sie beeinflussen, wie wir uns selbst, unsere Umwelt und unsere Beziehungen sehen und können uns daran hindern, die kleinen und großen Freuden des Lebens zu erkennen und zu genießen.

Was sind negative Denkmuster?

Negative Denkmuster sind wiederkehrende Gedanken, die pessimistisch, selbstkritisch oder angstvoll sind. In meiner täglichen Arbeit begegnen mir verschiedene Formen und Ausprägungen solcher gewohnheitsmäßiger Denkmuster:

Schwarz-Weiß-Denken: Hierbei sehen wir die Welt in Extremen. Dinge sind entweder gut oder schlecht, ohne Grauzonen. Diese Denkweise kann uns daran hindern, das Positive in Situationen zu erkennen und führt oft zu übertriebener Selbstkritik.

Katastrophieren: Dies ist die Neigung, immer vom schlimmsten Ausgang auszugehen. Wir malen uns in Gedanken die schlimmstmöglichen Szenarien aus, was uns ängstlich und handlungsunfähig machen kann.

Persönlich nehmen: Hierbei beziehen wir alles, was passiert, auf uns selbst. Wir glauben, dass negative Ereignisse unsere Schuld sind, auch wenn das objektiv nicht der Fall ist.

Selektive Wahrnehmung: Wir nehmen nur die negativen Aspekte einer Situation wahr und ignorieren die positiven. Dies führt dazu, dass wir uns auf Probleme fixieren und die guten Dinge im Leben übersehen.

Die Auswirkungen negativer Denkmuster

Negative Denkmuster können unser Leben stark beeinträchtigen. Sie führen zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität und beeinflussen unser emotionales Wohlbefinden. Wenn wir überwiegend negativ denken, fühlen wir uns häufiger traurig, ängstlich oder gestresst. Diese Gefühle können uns daran hindern, Freude zu empfinden. Zudem können negative Denkmuster unsere Beziehungen belasten, da wir uns selbst und andere oft durch eine pessimistische Brille sehen.

Stress und Überforderung

Stress und Überforderung sind zwei zentrale Hindernisse auf dem Weg zur Freude. Sie können unser Leben dominieren, unsere Energie erschöpfen und unsere Fähigkeit, Momente der Freude zu erkennen und zu genießen, stark beeinträchtigen. Diese Zustände entstehen häufig aus einer Vielzahl von Verpflichtungen, hohen Erwartungen an uns selbst und dem ständigen Gefühl, nicht genug zu sein oder nicht genug zu tun.

Die Entstehung von Stress und Überforderung

Stress entsteht, wenn die Anforderungen, die an uns gestellt werden, unsere verfügbaren Ressourcen übersteigen. Das können berufliche Anforderungen, familiäre Verpflichtungen oder gesellschaftlicher Druck sein. Überforderung tritt ein, wenn wir das Gefühl haben, dass die Last zu schwer ist, um sie zu tragen, und wir keine Möglichkeit sehen, ihr zu entkommen oder sie zu bewältigen.

Diese Zustände sind oft miteinander verbunden und verstärken sich gegenseitig. Wenn wir ständig unter Stress stehen, kann dies zu einem Gefühl der Überforderung führen, und umgekehrt kann Überforderung den Stress weiter erhöhen. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, aus dem es schwer ist, auszubrechen.

Die Auswirkungen von Stress und Überforderung

Die körperlichen und emotionalen Auswirkungen von Stress und Überforderung sind weitreichend. Körperlich kann chronischer Stress zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen und ein geschwächtes Immunsystem. Emotional kann er zu Angstzuständen, Depressionen und einem generellen Gefühl der Erschöpfung führen.

Stress und Überforderung können unsere Wahrnehmung trüben und unsere Fähigkeit, Freude zu empfinden, erheblich einschränken. Wenn wir ständig unter Druck stehen, fällt es uns schwer, die positiven Aspekte des Lebens wahrzunehmen und zu schätzen. Wir werden weniger achtsam und verlieren den Kontakt zu den kleinen Freuden des Alltags.

Vergleich und Konkurrenz

Vergleich und Konkurrenz sind tief verwurzelte menschliche Verhaltensmuster, die in unserer modernen Gesellschaft stark ausgeprägt sind. Sie können erhebliche Hindernisse für das Erleben von Freude darstellen. Durch den ständigen Vergleich mit anderen und das Streben nach Überlegenheit in der Konkurrenz verlieren wir oft den Zugang zu unserer eigenen Zufriedenheit und inneren Ruhe.

Die Wurzeln des Vergleichs

Der Impuls, sich mit anderen zu vergleichen, ist tief in unserer Psyche verankert und hat evolutionäre Wurzeln. Früher konnte das Vergleichen von Fähigkeiten und Ressourcen in einer Gemeinschaft das Überleben sichern. In unserer heutigen Welt jedoch, in der wir durch soziale Medien ständig mit den scheinbar perfekten Leben anderer konfrontiert werden, kann dieser Vergleich überwältigend und entmutigend wirken. Die ständige Konfrontation mit den Erfolgen und dem vermeintlichen Glück anderer kann dazu führen, dass wir uns selbst als unzulänglich empfinden und unsere eigenen Erfolge und Freuden schmälern.

Die Auswirkungen von Vergleich und Konkurrenz

Vergleich und Konkurrenz führen oft zu Gefühlen der Minderwertigkeit und Unzufriedenheit. Anstatt das zu schätzen, was wir haben und sind, konzentrieren wir uns auf das, was uns vermeintlich fehlt. Dieser ständige Vergleich erzeugt nicht nur Druck, sondern kann auch Neid und Groll hervorrufen, die unsere Freude erheblich beeinträchtigen.

In meiner Arbeit mit Klient*innen erlebe ich oft, wie sehr sie unter dem Druck leiden, besser sein zu müssen als andere. Dieser ständige Leistungsdruck kann zu Stress, Angst und sogar zu Depressionen führen. Viele meiner Klient*innen berichten, dass sie sich selbst weniger wertschätzen, weil sie glauben, nicht mit den Erfolgen und dem Lebensstil anderer mithalten zu können. Dieser Vergleich verengt den Blick und macht es schwer, die eigenen einzigartigen Qualitäten und Erfolge zu erkennen und zu feiern.

Fehlende Selbstfürsorge

Selbstfürsorge ist ein zentraler Aspekt unseres Wohlbefindens und unserer Lebensfreude. Doch viele von uns vernachlässigen diese wichtige Praxis, oft ohne es überhaupt zu merken. Fehlende Selbstfürsorge kann tiefgreifende Auswirkungen auf unser physisches, emotionales und mentales Wohlbefinden haben und steht oft in direktem Zusammenhang mit einer Abnahme unserer Lebensfreude.

Die Ursprünge mangelnder Selbstfürsorge

Die Gründe für fehlende Selbstfürsorge sind vielfältig und oft in unserer persönlichen Geschichte und den gesellschaftlichen Erwartungen verwurzelt. Viele von uns wachsen mit der Vorstellung auf, dass es egoistisch sei, sich selbst an erste Stelle zu setzen. Diese Überzeugung wird durch kulturelle und soziale Normen verstärkt, die Selbstaufopferung und ständige Verfügbarkeit als Tugenden preisen. In einer leistungsorientierten Gesellschaft lernen wir früh, unsere Bedürfnisse zugunsten der Erwartungen anderer zurückzustellen.

Für Frauen ist dieser Druck oft besonders stark. Sie werden häufig in Rollen gedrängt, in denen sie sich um andere kümmern sollen – sei es als Mütter, Partnerinnen oder Kolleginnen. Diese Rollenerwartungen können dazu führen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen und sich schuldig fühlen, wenn sie sich Zeit für sich selbst nehmen.

Die Folgen mangelnder Selbstfürsorge

Die Auswirkungen fehlender Selbstfürsorge sind weitreichend. Physisch kann der Mangel an Selbstfürsorge zu Erschöpfung, chronischen Krankheiten und einem geschwächten Immunsystem führen. Emotional kann er zu einem Gefühl der Leere, des Überwältigtseins und der Desillusionierung führen. Mental kann er zu einem Rückgang der Konzentration, Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten führen.

Ein erschöpfter Körper und Geist können nicht die nötige Energie und Klarheit aufbringen, um Freude zu empfinden oder neue Herausforderungen anzugehen. Das ständige Ignorieren der eigenen Bedürfnisse führt oft zu einem Zustand der emotionalen Taubheit, in dem wir weder die Höhen noch die Tiefen unseres Lebens wirklich spüren können. Wir funktionieren nur noch, anstatt zu leben.

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Unverarbeitete emotionale Wunden

Unverarbeitete emotionale Wunden sind tiefgreifende Verletzungen, die oft aus schmerzhaften Erfahrungen in unserer Vergangenheit resultieren. Diese Wunden können unser Leben nachhaltig beeinflussen, unser Wohlbefinden beeinträchtigen und unsere Fähigkeit, Freude zu empfinden, erheblich einschränken. Sie sind wie unsichtbare Lasten, die wir mit uns tragen, und sie können sich auf vielfältige Weise manifestieren – durch anhaltenden Schmerz, Misstrauen, Angst oder Wut.

Die Entstehung emotionaler Wunden

Emotionale Wunden entstehen häufig in frühen Lebensjahren, können aber auch später im Leben durch traumatische Erlebnisse oder schmerzhafte Verluste verursacht werden. Kindheitstraumata, emotionale Vernachlässigung, Missbrauch oder der Verlust eines geliebten Menschen sind nur einige Beispiele für Erfahrungen, die tiefe Spuren hinterlassen können. Diese Ereignisse hinterlassen nicht nur Erinnerungen, sondern auch emotionale Narben, die unser Verhalten und unsere Wahrnehmung langfristig beeinflussen.

Der Grund, warum diese Wunden so tiefgreifend sind, liegt in ihrer emotionalen Intensität und der Art und Weise, wie sie unser Selbstbild und unsere Weltanschauung formen. Wenn wir als Kinder oder Erwachsene Schmerz, Ablehnung oder Verlust erfahren, entwickeln wir oft unbewusste Überzeugungen über uns selbst und die Welt – Überzeugungen, die uns in einem Kreislauf von Schmerz und Selbstschutz gefangen halten können.

Die Auswirkungen unverarbeiteter Wunden

Unverarbeitete emotionale Wunden wirken sich auf vielfältige Weise aus. Sie können unser Selbstwertgefühl untergraben und uns dazu bringen, negative Glaubenssätze über uns selbst zu entwickeln. Diese Glaubenssätze manifestieren sich oft in Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“, „Ich bin nicht liebenswert“ oder „Ich verdiene kein Glück“. Solche Überzeugungen führen dazu, dass wir uns selbst sabotieren und Chancen für Freude und Erfüllung ablehnen.

Darüber hinaus beeinflussen unverarbeitete Wunden unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Wenn wir tief verwundet sind, fällt es uns schwer, Vertrauen aufzubauen und emotionale Nähe zuzulassen. Wir errichten Mauern um unser Herz, um uns vor weiterem Schmerz zu schützen, und diese Mauern verhindern, dass wir echte Intimität und Freude in unseren Beziehungen erfahren. Das Misstrauen und die Angst vor Verletzungen können dazu führen, dass wir uns isolieren und uns emotional von anderen abkapseln.

Unverarbeitete Wunden haben auch einen direkten Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit. Der Zusammenhang zwischen emotionalem und physischem Wohlbefinden ist gut dokumentiert. Chronischer emotionaler Stress kann zu körperlichen Beschwerden führen, darunter Schlafstörungen, Verdauungsprobleme und ein geschwächtes Immunsystem. Der Körper trägt die Last unserer emotionalen Schmerzen mit, und diese Last kann sich in Form von körperlichen Symptomen und Krankheiten manifestieren.

Fehlende Sinnhaftigkeit

Fehlende Sinnhaftigkeit im Leben kann eine tiefgreifende Quelle von Unzufriedenheit und emotionalem Leid sein. Wenn wir keinen klaren Sinn in dem sehen, was wir tun, kann dies zu einem Gefühl der Leere und Nutzlosigkeit führen. Dies betrifft nicht nur unsere beruflichen Tätigkeiten, sondern auch persönliche Projekte, Beziehungen und das tägliche Leben im Allgemeinen. Die Suche nach Sinn ist eine grundlegende menschliche Motivation, die eng mit unserem Wohlbefinden und unserer Lebensfreude verbunden ist.

Die Bedeutung von Sinn im Leben

Sinnhaftigkeit verleiht unserem Leben Struktur und Richtung. Sie hilft uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und motiviert uns, Herausforderungen anzunehmen und durchzuhalten, auch wenn es schwierig wird. Ein sinnhaftes Leben ist nicht zwangsläufig frei von Problemen, aber der Sinn, den wir in unseren Aktivitäten und Beziehungen finden, gibt uns die Kraft, durch schwierige Zeiten zu navigieren. Viktor Frankl, ein bekannter Psychiater und Holocaust-Überlebender, betonte, dass der Wille zum Sinn eine der stärksten Antriebskräfte des Menschen ist. In seinem Buch „Man’s Search for Meaning“ beschreibt er, wie das Finden von Sinn selbst in den schwierigsten Umständen lebensrettend sein kann.

Die Folgen fehlender Sinnhaftigkeit

Fehlende Sinnhaftigkeit kann zu einem Zustand führen, den viele als existenzielle Leere oder sogar als existenzielle Krise beschreiben. Menschen, die das Gefühl haben, dass ihre Aktivitäten und Beziehungen keinen tieferen Sinn haben, berichten oft von einem Gefühl der Entfremdung und Isolation. Sie fühlen sich abgekoppelt von ihrem Umfeld und haben Schwierigkeiten, eine tiefe Verbindung zu sich selbst und zu anderen aufzubauen. Dieses Gefühl der Sinnlosigkeit kann zu Depressionen, Angstzuständen und einem allgemeinen Verlust an Lebensfreude führen.

Ein Beispiel aus meiner Praxis ist eine Klientin, die lange Zeit in einem Job arbeitete, den sie zunehmend als monoton und bedeutungslos empfand. Trotz eines guten Gehalts und beruflicher Sicherheit fühlte sie sich zunehmend ausgelaugt und unzufrieden. Sie hatte das Gefühl, ihr Leben zu verschwenden. Erst als sie begann, sich mit ihren eigenen Werten und Zielen auseinanderzusetzen, konnte sie Schritte unternehmen, die ihr Leben erfüllender und bedeutungsvoller machten.

7 Wege zur Kultivierung von Freude im Alltag

Freude durch Achtsamkeit und Präsenz

Achtsamkeit und Präsenz sind Schlüsselkomponenten in der kontemplativen Psychologie, die uns dabei helfen, Freude im Alltag zu kultivieren. Diese Praktiken ermöglichen es uns, tiefer mit uns selbst und unserer Umgebung in Kontakt zu treten, das Leben bewusster zu erleben und dadurch erfüllender und freudvoller zu gestalten.

Mindfulness helps you go home to the present. And every time you go there and recognize a condition of happiness that you have, happiness comes.

Thich Nath Hanh

Die Essenz der Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet, mit voller Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment zu sein, ohne zu urteilen. Es geht darum, bewusst wahrzunehmen, was gerade ist – sei es unser Atem, unsere Gedanken und Gefühle oder die Welt um uns herum. Diese einfache, aber tiefgehende Praxis hilft uns, aus dem Autopiloten-Modus auszubrechen und das Leben intensiver und lebendiger zu erfahren.

Präsenz im Alltag

Präsenz ist die Fähigkeit, vollständig in den Moment einzutauchen, ohne sich von Sorgen über die Zukunft oder Reue über die Vergangenheit ablenken zu lassen. Diese Art der bewussten Anwesenheit erfordert Übung, kann aber in jedem Moment des Tages praktiziert werden. Ob beim Zähneputzen, beim Essen oder beim Gespräch mit einem Freund oder einer Freundin – Präsenz bedeutet, sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Wenn wir vollständig präsent sind, wenn wir jemandem zuhören, schenken wir ihm unsere volle Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Dies schafft eine tiefere Verbindung und stärkt das gegenseitige Vertrauen.

Achtsamkeit als Weg zur Freude

Indem wir achtsam sind, öffnen wir uns für die kleinen, oft übersehenen Freuden des Alltags. Der Duft eines frisch gebrühten Kaffees, das Lächeln eines Fremden oder das Gefühl der Sonne auf unserer Haut – all diese Momente können uns tiefe Freude bringen, wenn wir sie bewusst wahrnehmen. Achtsamkeit ermöglicht es uns, diese kleinen Freuden zu erkennen und zu schätzen, anstatt sie in der Hektik des Alltags zu übersehen.

Übungen zur Achtsamkeit

Es gibt viele verschiedene Übungen, um Achtsamkeit zu praktizieren und Präsenz zu kultivieren. Eine einfache Methode ist die Achtsamkeitsmeditation. Setze dich bequem hin, schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft in deine Lungen strömt und wieder ausströmt. Wenn deine Gedanken abschweifen, bringe sie sanft zum Atem zurück. Diese Übung hilft, den Geist zu beruhigen und eine tiefe Verbindung zum gegenwärtigen Moment herzustellen.

Eine andere Übung ist die bewusste Wahrnehmung im Alltag. Nimm dir bewusst Zeit, um eine Tasse Tee zu genießen. Spüre die Wärme der Tasse in deinen Händen, rieche den Duft des Tees, schmecke jeden Schluck bewusst. Diese Art der Achtsamkeit kann auf jede alltägliche Tätigkeit angewendet werden und hilft, das Leben intensiver und erfüllter zu erleben.

Die Herausforderungen der Achtsamkeit

Obwohl Achtsamkeit eine einfache Praxis ist, kann sie herausfordernd sein. Unser Geist neigt dazu, abzuschweifen, sich in Sorgen und Plänen zu verlieren. Es erfordert Geduld und regelmäßige Übung, um Achtsamkeit zu einem festen Bestandteil unseres Lebens zu machen. Doch die Belohnungen sind es wert: Ein klarer Geist, ein offenes Herz und die Fähigkeit, die Freuden des Lebens in ihrer ganzen Tiefe zu erleben.

Wie Selbstfürsorge unsere Fähigkeit zur Freude stärkt

Selbstfürsorge ist ein zentraler Bestandteil, um Freude im Alltag zu kultivieren und zu erhalten. Angesichts übervoller ToDo-Listen und dem Versuch, Familie, Partner*in, Job und Haushalt gerecht zu werden, kann es leicht passieren, dass wir uns selbst und unsere Bedürfnisse vernachlässigen. Doch ohne eine bewusste Hinwendung zu uns selbst und zu unseren Gefühlen bleibt der Raum für ein so expandierendes Gefühl wie Freude oft unerfüllt

Die Bedeutung der Selbstwahrnehmung

Selbstfürsorge beginnt mit der Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse und Empfindungen. Wenn wir ständig über unsere Gefühle hinweggehen, weil andere Dinge vermeintlich wichtiger sind, schaffen wir keinen Raum, in dem sich Freude ausbreiten kann. Die bewusste Wahrnehmung und Akzeptanz unserer Gefühle ist essenziell, um eine tiefe und authentische Verbindung zu uns selbst aufzubauen. Nur wenn wir uns selbst mit Mitgefühl begegnen und unsere Bedürfnisse ernst nehmen, können wir die innere Stabilität entwickeln, die notwendig ist, um Freude zu empfinden.

In der kontemplativen Psychologie wird großer Wert auf die Praxis der Selbstwahrnehmung gelegt. Hier geht es darum, regelmäßig innezuhalten und sich selbst zu fragen: „Wie fühle ich mich gerade?“ und „Was brauche ich in diesem Moment?“. Diese einfachen Fragen eröffnen den Raum für Selbstfürsorge und sind der erste Schritt zur Kultivierung von Freude.

Die Kraft der Pausen

Pausen und Momente der Ruhe sind keine Luxusgüter, sondern essentielle Bestandteile eines gesunden Lebens. Unser Körper und Geist benötigen Zeit, um sich zu regenerieren und aufzutanken. Ohne diese Phasen der Erholung sind wir nicht in der Lage, die täglichen Herausforderungen zu meistern, geschweige denn, echte Freude zu empfinden. Wenn wir uns erlauben, regelmäßig innezuhalten und auf unsere Bedürfnisse zu hören, schaffen wir einen Raum, in dem Freude gedeihen kann.

Bewusste Pausen helfen uns, die Verbindung zu uns selbst aufrechtzuerhalten und unsere innere Balance zu finden. Sie ermöglichen es uns, aus dem Autopilot-Modus auszusteigen und wirklich präsent zu sein – ein Zustand, der die Voraussetzung für das Erleben von Freude ist.

Grenzen setzen und Selbstachtung

Selbstfürsorge bedeutet auch, gesunde Grenzen zu setzen und diese zu respektieren. Es geht darum, „Nein“ zu sagen, wenn es notwendig ist, und sich nicht ständig zu überfordern. Ohne diese Grenzen verlieren wir leicht den Kontakt zu uns selbst und unseren wahren Bedürfnissen. Durch das Setzen von Grenzen schützen wir unsere Energie und schaffen Raum für positive Gefühle wie Freude und Zufriedenheit.

In der kontemplativen Psychologie wird das Setzen von Grenzen als Ausdruck von Selbstachtung und Selbstliebe verstanden. Es geht darum, sich selbst und anderen gegenüber klar, respektvoll und gleichzeitig freundlich zu kommunizieren, was man braucht und was man nicht bereit ist zu geben. Diese Praxis stärkt unser Selbstwertgefühl und fördert eine gesunde Selbstfürsorge.

Die Rolle der inneren Stimme

Unsere innere Stimme spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie wir uns selbst und unsere Erlebnisse wahrnehmen. Oft sind wir viel kritischer mit uns selbst als mit anderen. Eine wohlwollende und mitfühlende innere Stimme kann uns dabei helfen, unsere Stärken zu erkennen und uns selbst anzunehmen. Diese Selbstannahme ist ein wichtiger Schritt, um Freude zu empfinden. Wenn wir lernen, uns selbst liebevoll zu begegnen und unsere eigenen Bedürfnisse zu respektieren, öffnen wir unser Herz für die Freude.

Die kontemplative Praxis ermutigt uns, eine liebevolle und mitfühlende innere Stimme zu entwickeln. Diese Stimme hilft uns, unsere inneren Kritiker*innen zu beruhigen und uns selbst mit den Augen der Liebe zu sehen. Durch regelmäßige Meditation und Achtsamkeitsübungen können wir diese innere Stimme stärken und eine tiefere Verbindung zu uns selbst herstellen.

Selbstfürsorge als Grundlage für Freude

Selbstfürsorge ist kein egoistischer Akt, sondern eine Notwendigkeit für ein erfülltes und freudvolles Leben. Indem wir uns selbst die Aufmerksamkeit und Fürsorge schenken, die wir verdienen, schaffen wir die Basis für inneres Wohlbefinden und Stabilität. Diese innere Stabilität ist es, die uns ermöglicht, Freude nicht nur zu empfinden, sondern sie auch in unser Leben zu integrieren und zu kultivieren.

Selbstfürsorge ist ein Akt der Selbstliebe und des Respekts vor dem eigenen Leben. Es geht darum, sich selbst die gleiche Fürsorge und Aufmerksamkeit zu schenken, die man auch einem geliebten Menschen entgegenbringen würde. Diese Praxis führt zu einem tieferen Verständnis und einer größeren Wertschätzung für das eigene Leben und bereiten den Boden für wahre Freude.

Selbstfürsorge ist die Quelle, aus der unsere Fähigkeit, Freude zu empfinden, entspringt. Ohne eine bewusste Hinwendung zu uns selbst und zu unseren Bedürfnissen bleibt der Raum für Freude oft unerfüllt. Indem wir uns selbst mit Achtsamkeit und Mitgefühl begegnen, schaffen wir die Grundlage für ein Leben voller Freude und Zufriedenheit. Nur durch liebevolle Selbstfürsorge können wir die inneren Ressourcen entwickeln, die notwendig sind, um den Herausforderungen des Lebens mit Leichtigkeit und Freude zu begegnen.

Selbstfürsorge bedeutet, sich selbst die gleiche Fürsorge, Mitgefühl und Liebe entgegenzubringen, die wir oft anderen zukommen lassen.

Dankbarkeit als Quelle für Freude

Dankbarkeit ist eine der größten Glücksquellen und ein äußerst machtvolles Werkzeug, das uns hilft, durch einen Wust an wirren, belastenden Gedanken oder komplexen Problemen zu einem guten Gefühl zu kommen und uns neu auszurichten. Egal wie katastrophal eine Situation in unserem Alltag uns erscheinen mag, Dankbarkeit ist immer zugänglich. In jedem Leben, in jedem Augenblick. Und sie verändert immer etwas. Indem wir Dankbarkeit kultivieren, stärken wir unser Bewusstsein für das Wertvolle und schaffen Raum für mehr Freude in unserem Alltag.

WICHTIG: Ich spreche hier von den kleineren und größeren alltäglichen Katastrophen des Lebens, die zu jedem Lebensweg dazugehören. Traumatisierende Ereignisse schließe ich ganz ausdrücklich aus.

Was passiert im Gehirn bei Dankbarkeit?

Unsere Wahrnehmung ist begrenzt und der Thalamus filtert die Reize, die unser Bewusstsein erreichen. Er sucht nach Beweisen für unsere Vorannahmen, ob positiv oder negativ. Wenn wir annehmen, dass alles schiefgeht, wird unser Thalamus genau dafür Beweise suchen. Dankbarkeit ermöglicht es uns, diesen Fokus zu verändern. Sie lenkt unsere Aufmerksamkeit bewusst auf positive Aspekte unseres Lebens, wodurch sich unsere gesamte Wahrnehmung ändern kann.

Dankbarkeit in der kontemplativen Psychologie

In der kontemplativen Psychologie gilt Dankbarkeit als eine Weisheitspraxis. Weisheit äußert sich darin, dass wir die Komplexität einer Situation verstehen und die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Ereignissen erkennen. Dankbarkeit hilft uns, die vielen großen und kleinen Dinge zu sehen, die unser Leben bereichern, und stärkt unser Bewusstsein für das, was wertvoll ist.

Weiterhin ist Dankbarkeit auch eine beziehungsorientierte Praxis. Sie verdeutlicht uns unsere wechselseitige Abhängigkeit voneinander. Während ich zum Beispiel eine Tasse grünen Tee trinke, kann ich mir vergegenwärtigen, wie viele Menschen daran beteiligt waren, dass ich diesen Tee jetzt genießen kann: Die Menschen, die den Tee anbauen, die Teepflanzen pflegen, den Tee pflücken, verpacken, transportieren bis hin zu den Menschen im Supermarkt, die den verpackten Tee von den Paletten herunterheben, auspacken und in die Regale einräumen. All diese Menschen waren daran beteiligt, dass ich den Tee nun genießen kann. Durch die Anerkennung dieser gegenseitigen Abhängigkeit stärken wir unser Gefühl der Verbundenheit und Wertschätzung für andere Menschen und ihre Beiträge zu unserem Leben.

Den Wert von Dingen anerkennen

Dankbarkeit bedeutet, den Wert von etwas anzuerkennen und dessen positive Wirkung auf unser Leben zu sehen. Es gibt so vieles, was wir für so selbstverständlich halten, dass wir uns seiner Bedeutung für uns erst bewusst werden, wenn wir es nicht mehr haben oder es nicht mehr funktioniert. Im ersten Corona-Lockdown ging unser Geschirrspüler kaputt – und das, während wir neben Homeschooling, Home-Kindergartening und Homeoffice ständig damit beschäftigt waren, Essen zuzubereiten. Und dann die Erkenntnis: Lieferschwierigkeiten. Als der neue Geschirrspüler endlich da war, waren wir sehr dankbar, nicht mehr die Geschirrberge von Hand abwaschen zu müssen. Doch schon bald wurde er wieder zu einer Selbstverständlichkeit.

Wir sind oft so erzogen, Dankbarkeit als Form der Höflichkeit zu betrachten („Wie heißt das Zauberwort?“), statt sie als echtes Gefühl zu kultivieren. Doch echte Dankbarkeit kann uns helfen, den Wert von Dingen für uns ganz persönlich bewusst wahrzunehmen und uns selbst aktiv in einen anderen emotionalen Zustand zu versetzen. Wenn wir unsere Dankbarkeit anderen gegenüber zum Ausdruck bringen, verändert sich auch für unser Gegenüber alles.

Die transformative Kraft der Dankbarkeit

Im Alltag erfahren wir Dankbarkeit oft erst angesichts von Schrecken oder schweren Ereignissen. Vor anderthalb Jahren fiel mein Sohn im Kindergarten von einem Klettergerüst und konnte nicht aufstehen. Der Krankenwagen kam und transportierte ihn liegend in die Kinderklinik. Die anschließenden Untersuchungen zeigten, dass seine Wirbelsäule in Ordnung war, aber die Leber gequetscht war. Trotz des Schreckens und der langen Nächte im unbequemen Krankenhaus-Elternbett war ich dankbar, dass er sich nicht schwerer verletzt hatte. Solche Momente erinnern uns an das Geschenk der Gesundheit, das wir im Alltag oft übersehen.

Ein solcher Perspektivenwechsel hilft, den Blick zu weiten, den Raum größer zu machen als wenn wir uns nur auf unsere Probleme und Schwierigkeiten fokussieren. Das fällt in manchen Situationen schwer, da mag uns gar nichts einfallen. Doch wenn wir das üben – am besten in guten Zeiten, in denen wir uns einigermaßen stabil fühlen – , dann können wir feststellen, dass uns diese Praxis auch dabei hilft, einmal Pause zu machen von unseren Schwierigkeiten.  Dankbarkeit kann uns also auch IN schwierigen Situationen helfen, einmal aus der Problemwahrnehmung herauszukommen und das größere Ganze wieder mehr zu sehen. Und je weiter unser Blickwinkel ist, desto vollständiger wird unsere Wahrnehmung und desto mehr Aspekte können wir z.B. auch in unsere Entscheidungen einfließen lassen und somit bessere Entscheidungen treffen.

Eine tägliche Dankbarkeitspraxis entwickeln

Eine regelmäßige Dankbarkeitspraxis hilft uns, unser Leben positiv zu gestalten. Indem wir täglich Dinge aufschreiben, für die wir dankbar sind, und bewusst ein Gefühl von Dankbarkeit in uns wach rufen, können wir unser Wohlbefinden maßgeblich steigern. Es ist wichtig, diese Praxis bewusst und mit einer offenen Haltung zu pflegen, um ihre volle Wirkung zu erfahren. Dankbarkeit ist mehr als nur eine mechanische Höflichkeitsgeste – sie ist eine kraftvolle Praxis, die uns hilft, das Leben in seiner Fülle zu sehen und die Schönheit und das Gute in jedem Moment zu erkennen.

Die Schattenseite von Dankbarkeit

Eine kleine Falle gibt es jedoch in Bezug auf Dankbarkeit, in die wir manchmal tappen. Das passiert oft in Momenten, in denen wir stark leiden, uns in einer Lebenskrise befinden oder uns überfordert fühlen. Dann neigen wir dazu zu sagen: „Ach, ich jammere doch auf hohem Niveau, anderen geht es viel schlechter.“

Dieser Art der erzwungenen Dankbarkeit wohnt nicht die nährenden und wohltuende Qualität inne, die echte Dankbarkeit ausmacht. Vielmehr weist sie auf eine Abwertung unserer eigenen Empfindungen hin. Wenn wir uns schlecht fühlen, Schmerz empfinden oder uns in einer Lebenskrise befinden, ist es wichtig, diese Gefühle nicht mit einer oberflächlichen Dankbarkeit zu übertünchen. Das führt nicht zur Heilung, sondern zu einem inneren Konflikt, weil wir unsere wahren Emotionen nicht anerkennen.

Leid ist nicht vergleichbar. Jeder Mensch empfindet Schmerz und Kummer auf seine Weise und mit seiner eigenen Intensität. Es ist daher von großer Bedeutung, dass wir uns selbst und unseren bedürftigen Anteilen mit Freundlichkeit und Mitgefühl begegnen. Wenn wir versuchen, unsere Gefühle kleinzureden und uns selbst zu sagen, dass andere es schlimmer haben, verleugnen wir unser eigenes Leid und versagen uns die Möglichkeit, echte Heilung und Veränderung zu erfahren.

Echte Dankbarkeit ist eine tiefe, nährende Kraft, die uns helfen kann, auch in schwierigen Zeiten das Positive im Leben zu sehen. Doch sie muss authentisch sein und aus einem Ort der Selbstakzeptanz und des Mitgefühls kommen. Nur so kann sie ihre transformierende Wirkung entfalten und uns helfen, unsere Herausforderungen zu bewältigen und zu wachsen.

Freude durch Verbundenheit und Zugehörigkeit

Freude entsteht häufig aus dem tiefen Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit. Diese beiden Elemente sind zentrale Aspekte der menschlichen Erfahrung und tragen wesentlich zu unserem Wohlbefinden bei. In der kontemplativen Psychologie wird Verbundenheit als ein natürlicher Zustand des Seins betrachtet, der unser Gefühl der Isolation überwindet und uns mit anderen Menschen sowie mit der Welt um uns herum verbindet.

Die Bedeutung von Verbundenheit

Verbundenheit bedeutet, sich auf eine authentische und tiefgreifende Weise mit anderen Menschen und der Welt um uns herum verbunden zu fühlen. Es geht darum, die unsichtbaren Fäden zu spüren, die uns alle miteinander verknüpfen. Diese Verbindungen entstehen durch gemeinsame Erfahrungen, geteilte Werte oder das Bewusstsein unserer gemeinsamen Menschlichkeit. Wenn wir uns verbunden fühlen, erleben wir ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit, das unsere Freude und Zufriedenheit im Leben stärkt.

Wie Verbundenheit Freude fördert

Wenn wir uns verbunden fühlen, erleben wir Akzeptanz und Verständnis. Diese Akzeptanz schafft ein Gefühl der Sicherheit, das es uns ermöglicht, uns zu öffnen und authentisch zu sein. Wir fühlen weniger Angst und Unsicherheit und können so die Freuden des Lebens voll und ganz genießen. Tiefe, bedeutungsvolle Beziehungen bereichern uns und geben unserem Leben Sinn. Verbundenheit ist ein wesentlicher Faktor für unser emotionales Wohlbefinden und stärkt unsere Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen.

Die Rolle der Gemeinschaft

Gemeinschaften spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung von Verbundenheit und Freude. Sie bieten uns einen Raum, in dem wir uns sicher und geborgen fühlen, in dem wir uns ausdrücken und Unterstützung finden können. Eine Gemeinschaft kann viele Formen annehmen – von der Familie über Freundeskreise bis hin zu spirituellen oder beruflichen Netzwerken. Das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, nährt unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit und stärkt unser Wohlbefinden.

Verbundenheit in der kontemplativen Psychologie

In der kontemplativen Psychologie sehen wir Verbundenheit als einen zentraler Aspekt des menschlichen Seins betrachtet. Dieser Sichtweise liegt die Auffassung zugrunde, dass wir alle von Natur aus verbunden sind, sowohl miteinander als auch mit der Welt um uns herum. Diese Verbundenheit zu erkennen und zu pflegen, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einem erfüllten und freudvollen Leben.

Zugehörigkeit und Selbstakzeptanz

Zugehörigkeit beginnt mit der Selbstakzeptanz. Wenn wir uns selbst so annehmen, wie wir sind – mit all unseren Stärken und Schwächen – können wir authentische Beziehungen aufbauen. Selbstakzeptanz ermöglicht es uns, uns anderen offen und ohne Masken zu zeigen. Diese Authentizität zieht echte Verbindungen an und fördert ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit.

Die heilende Kraft der Verbundenheit

Verbundenheit hat eine tief heilende Kraft. Sie kann uns helfen, Verletzungen zu überwinden und emotionale Wunden zu heilen. In der sicheren Umarmung einer liebevollen Gemeinschaft oder einer tiefen Beziehung finden wir Trost und Unterstützung. Diese heilende Kraft der Verbundenheit stärkt uns und gibt uns die Kraft, den Herausforderungen des Lebens mit Mut und Zuversicht zu begegnen.

Hier schließt sich der Kreis zur Dankbarkeitspraxis: Indem wir uns bewusst machen, wie viel andere Menschen zu unserem Wohl beitragen, stärken wir unser Gefühl der Verbundenheit. Dankbarkeit kann auf diese Weise unsere Beziehungen vertiefen und uns daran erinnern, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind. Diese Erkenntnis fördert eine Kultur der Wertschätzung und des gegenseitigen Respekts.

Wenn wir nicht Ja zu unserem Leben sagen, sagt die Lebensfreude Nein zu uns.

Ernst Festl

Wie Mitfreude unser eigenes Erleben von Freude nährt

Mitfreude, auch Mudita genannt, ist eine der vier unermesslichen Geisteshaltungen im Buddhismus und bedeutet, Freude am Glück und Erfolg anderer zu empfinden. Diese Praxis kann eine tiefgreifende Quelle der Freude in unserem eigenen Leben sein und ist in der kontemplativen Psychologie eine wesentliche Übung, um unser Herz zu öffnen und die Verbindung zu anderen zu stärken.

Die Essenz von Mitfreude

Mitfreude geht über bloßes Wohlwollen hinaus. Sie erfordert, dass wir uns wirklich mit dem Glück anderer verbinden und es mitempfinden, als wäre es unser eigenes. In einer Kultur, die oft auf Wettbewerb und Vergleich basiert, kann dies anfangs ungewohnt erscheinen. Doch Mitfreude hilft uns, diese Barrieren zu überwinden und uns in der Freude anderer zu baden, was unser eigenes Herz mit Wärme und Zufriedenheit füllt.

Mitfreude ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Praxis, die bewusst kultiviert werden kann. Sie beginnt mit der Erkenntnis, dass das Glück und der Erfolg anderer unser eigenes Glück nicht schmälert, sondern im Gegenteil, bereichert. Wenn wir uns mit dem Glück anderer verbinden, erweitern wir unsere eigene Fähigkeit, Freude zu empfinden.

Die Bedeutung von Mitfreude

Mitfreude erweitert unser Herz und öffnet uns für die Freude anderer. Anstatt uns auf unser eigenes Glück zu beschränken, erweitern wir unsere Fähigkeit, Freude zu empfinden, indem wir uns mit dem Glück anderer verbinden. Dies schafft ein Gefühl der Fülle und des Überflusses, das über unser eigenes Leben hinausgeht. Mitfreude fördert außerdem ein Gefühl der Gemeinschaft und der Verbindung, da wir uns aufrichtig für das Wohl anderer interessieren und uns daran erfreuen.

Mitfreude hilft uns auch, die Illusion der Trennung zu überwinden. Wenn wir uns aufrichtig über das Glück anderer freuen, erkennen wir die tiefgreifende Verbundenheit aller Lebewesen. Wir beginnen zu verstehen, dass wir nicht getrennt voneinander sind, sondern Teil eines größeren Ganzen. Diese Erkenntnis fördert ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit und der Mitmenschlichkeit.

Die Herausforderung des Vergleichs

Einer der größten Hindernisse für Mitfreude ist der Vergleich. Wir leben in einer Welt, die uns ständig dazu auffordert, uns mit anderen zu messen. Wenn wir uns jedoch ständig vergleichen, kann das zu Neid und Missgunst führen, die Mitfreude im Keim ersticken. Die Praxis der Mitfreude lädt uns ein, diesen Vergleich hinter uns zu lassen und uns wirklich für andere zu freuen. Es erfordert Mut und Großzügigkeit, diese Haltung zu kultivieren, doch wenn wir es wagen, öffnet sich ein Raum für echte Verbindung und eine reichere Erfahrung von Freude.

Praktische Übungen zur Mitfreude

Mitfreude zu praktizieren beginnt mit der bewussten Entscheidung, das Glück anderer anzuerkennen und sich daran zu erfreuen. Eine einfache Übung besteht darin, sich an die Erfolge und glücklichen Momente von Freund*innen, Familie oder Kolleg*innen zu erinnern und diese bewusst zu feiern. Wir können uns fragen: „Was macht diese Person gerade glücklich? Wie kann ich ihre Freude unterstützen und teilen?“ Indem wir uns regelmäßig an die Freude anderer erinnern und uns daran erfreuen, stärken wir unsere Fähigkeit zur Mitfreude.

Die Verbindung von Mitfreude und Selbstmitgefühl

Mitfreude ist eng mit Selbstmitgefühl verbunden. Wenn wir lernen, uns selbst gegenüber freundlich und mitfühlend zu sein, fällt es uns leichter, auch Mitfreude zu empfinden. Selbstmitgefühl hilft uns, unsere eigenen Unsicherheiten und Ängste zu überwinden, die oft ein Hindernis für Mitfreude darstellen. Indem wir uns selbst annehmen, wie wir sind, schaffen wir Raum, um die Freude anderer ohne Neid oder Missgunst zu feiern.

Selbstmitgefühl stärkt unser emotionales Fundament und ermöglicht es uns, Mitfreude aufrichtig zu empfinden. Wenn wir uns selbst mit Freundlichkeit und Mitgefühl begegnen, fällt es uns leichter, diese Haltung auch auf andere zu übertragen. Dies schafft eine Atmosphäre des Wohlwollens und der gegenseitigen Unterstützung.

Achtsamkeit als Schlüssel zur Mitfreude

Achtsamkeit spielt eine zentrale Rolle bei der Kultivierung von Mitfreude. Durch Achtsamkeit lernen wir, unsere eigenen Gefühle und Reaktionen zu beobachten, ohne uns von ihnen überwältigen zu lassen. Dies hilft uns, negative Emotionen wie Neid oder Missgunst zu erkennen und loszulassen. Achtsamkeit ermöglicht es uns, präsent zu sein und das Glück anderer vollständig zu erleben und zu teilen.

Mitfreude in der kontemplativen Psychologie

In der kontemplativen Psychologie wird Mitfreude als eine Praxis betrachtet, die tiefgreifende Auswirkungen auf unser emotionales und spirituelles Wohlbefinden hat. Sie hilft uns, die Trennung zwischen uns und anderen zu überwinden und eine tiefere Verbindung zu allem Lebendigen zu spüren.

Mitfreude ist ein Weg, um unsere eigene Freude zu vertiefen und unsere Fähigkeit zur Empathie und Mitmenschlichkeit zu stärken. Sie fördert ein tiefes Gefühl der Verbundenheit und der Zugehörigkeit, das über unser eigenes Leben hinausgeht. So wird Mitfreude nicht nur zu einer Quelle der Freude für uns selbst, sondern auch ein Weg, um die Welt zu einem liebevolleren und mitfühlenderen Ort zu machen.

Freude durch Kreativität

Kreativität ist eine der tiefsten und unmittelbarsten Quellen der Freude, die uns zur Verfügung stehen. Wenn wir kreativ sind, erleben wir einen Zustand des Flows, in dem die Zeit stillzustehen scheint und wir vollständig in das eintauchen, was wir tun. Diese Erfahrungen sind nicht nur bereichernd und erfüllend, sondern auch heilend und transformierend. In der kontemplativen Psychologie wird Kreativität als ein wesentlicher Ausdruck unseres wahren Selbst betrachtet, der uns hilft, unsere innere Welt zu erforschen und zu gestalten.

Das Foto zeigt Bilder, die während meiner Ausbildung in kontemplativer Psychologie entstanden sind. Künstlerischer Ausdruck während transformativer Prozesse war ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung.
Auch während meiner Weiterbildung in kontemplativer Psychologie gab es viele Gelegenheiten, die eigenen inneren Prozesse kreativ auszudrücken.

Die Essenz der Kreativität

Kreativität ist weit mehr als künstlerisches Schaffen. Sie ist eine Lebenshaltung, die uns ermöglicht, neue Wege zu finden, Probleme zu lösen und uns selbst und die Welt um uns herum auf neue und innovative Weise zu sehen. Kreativität erfordert Mut, denn sie bedeutet, aus gewohnten Mustern auszubrechen und das Unbekannte zu erkunden. Doch gerade in diesem Prozess liegt eine immense Freude, da wir uns selbst neu entdecken und unsere einzigartigen Fähigkeiten zum Ausdruck bringen können.

Kreativität ist ein Ausdruck unserer innersten Gefühle und Gedanken. Sie erlaubt uns, unsere inneren Welten zu erkunden und zu gestalten, und bietet uns die Möglichkeit, unsere Erfahrungen und Emotionen auf eine Weise auszudrücken, die Worte oft nicht erreichen können. Durch kreatives Schaffen treten wir in einen Dialog mit uns selbst und der Welt, der uns hilft, tiefere Einsichten zu gewinnen und unser Leben bewusster zu gestalten.

Kreativität als Verbindung zu unserem inneren Selbst

Kreativität ermöglicht uns, in einen tiefen Kontakt mit uns selbst zu kommen. Wenn wir kreativ sind, treten wir in einen Zustand des Flows ein, in dem wir vollständig präsent und im Hier und Jetzt sind. In diesem Zustand verschwinden die Sorgen des Alltags und wir sind frei, uns selbst auszudrücken und zu erforschen. Dieser Prozess ist zutiefst erfüllend und bringt uns in Kontakt mit unserer wahren Natur.

In der kontemplativen Psychologie wird Kreativität als ein Weg betrachtet, um die tiefsten Schichten unseres Bewusstseins zu erforschen und zu transformieren. Durch kreatives Schaffen können wir unsere inneren Konflikte und Herausforderungen auf eine heilsame Weise bearbeiten und lösen. So eröffnen sich uns neue Perspektiven und ermöglichen uns, unsere Welt auf eine neue und erfrischende Weise zu sehen.

Kreativität und Selbstwirksamkeit

Kreativität spielt eine entscheidende Rolle in der Förderung unserer Selbstwirksamkeit. Wenn wir kreativ sind, erleben wir die direkte Wirkung unserer Handlungen und erkennen unsere Fähigkeit, etwas Neues und Bedeutungsvolles zu schaffen. Diese Erfahrung stärkt unser Selbstvertrauen und unser Gefühl der Kompetenz. Durch kreatives Schaffen nehmen wir unsere eigenen Fähigkeiten bewusster wahr und spüren unsere innere Kraft, Herausforderungen zu meistern und Lösungen zu finden.

Wenn wir zum Beispiel ein Bild malen, ein Gedicht schreiben oder ein handwerkliches Projekt abschließen, sehen wir das Ergebnis unserer Bemühungen vor uns. Diese greifbaren Ergebnisse unserer Kreativität bestärken uns in dem Wissen, dass wir in der Lage sind, unsere Ideen und Visionen in die Realität umzusetzen. Diese Erfahrung von Selbstwirksamkeit überträgt sich auch auf andere Lebensbereiche und stärkt unsere Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen und unsere Ziele zu erreichen.

Die heilende Kraft der Kreativität

Kreativität hat eine tiefgreifende heilende Wirkung. Sie ermöglicht es uns, unsere Emotionen auf eine gesunde und konstruktive Weise auszudrücken und zu verarbeiten. Wenn wir kreativ sind, können wir unsere Ängste, Sorgen und Schmerzen transformieren und in etwas Schönes und Bedeutungsvolles verwandeln. Dieser Prozess ist nicht nur therapeutisch, sondern auch tief erfüllend und bereichernd.

Kreativität hilft uns, unsere inneren Wunden zu heilen und uns selbst zu stärken. Durch kreatives Schaffen finden wir Wege, unsere Erfahrungen zu integrieren und uns selbst auf eine neue und tiefere Weise zu verstehen. Diese heilende Kraft der Kreativität unterstützt uns dabei, mit den Herausforderungen des Lebens besser umzugehen und unsere Resilienz zu stärken.

Kreativität und Freude

Die Freude, die aus kreativen Prozessen entsteht, ist einzigartig und tiefgreifend. Sie ist eine Freude, die aus dem tiefsten Inneren kommt und uns mit einem Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit erfüllt. Wenn wir kreativ sind, erleben wir Momente, die uns tief berühren und uns helfen, uns lebendig, wirksam und verbunden zu fühlen.

Kreativität bringt uns in Kontakt mit unserer inneren Quelle der Freude. Sie erinnert uns daran, dass Freude nicht nur im äußeren Erfolg oder in materiellen Dingen liegt, sondern in unserer Fähigkeit, uns selbst auszudrücken. Diese innere Freude ist beständig und unabhängig von äußeren Umständen, und sie kann uns durch die Höhen und Tiefen des Lebens tragen.

Gemeinschaftliche kreative Projekte, wie z.B. Workshops, Kunstprojekte oder gemeinsames Musizieren, bieten uns die Möglichkeit, unsere kreativen Ideen und Fähigkeiten mit anderen zu teilen und gemeinsam zu wachsen. Diese Erfahrungen schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Miteinanders, das unsere Freude und Erfüllung vertieft.

Wie die Verbindung zur Natur unsere Freude steigern kann

Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die so unmittelbar und tiefgehend Freude in uns hervorrufen können wie die Verbindung zur Natur. Unsere moderne Welt, geprägt von Technologie und ständiger Erreichbarkeit, lässt uns oft vergessen, wie heilsam und bereichernd es sein kann, Zeit im Freien zu verbringen. Die Natur bietet uns nicht nur eine Flucht vor dem Alltag, sondern auch eine Rückkehr zu uns selbst.

Die heilende Kraft der Natur

Wenn wir uns in der Natur aufhalten – sei es beim Spazierengehen im Wald, beim Schlendern entlang des Meeres oder einfach beim Sitzen im Park – verbinden wir uns wieder mit der natürlichen Welt, deren Teil wir sind. Diese Verbindung hat eine tiefgreifende heilende Wirkung auf unseren Geist und Körper. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Aufenthalte im Freien Stress reduzieren, das Immunsystem stärken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern können. Die frische Luft, das Zwitschern der Vögel und das sanfte Rauschen der Blätter im Wind tragen dazu bei, dass wir uns geerdeter und verbundener fühlen. In der kontemplativen Psychologie wird die Natur oft als Spiegel unserer inneren Welt gesehen. Wenn wir uns die Zeit nehmen, bewusst und achtsam in der Natur zu sein, können wir unsere eigenen Gedanken und Gefühle klarer wahrnehmen. Diese Momente der Stille und Einkehr ermöglichen es uns, uns selbst besser zu verstehen und die Schönheit um uns herum voll zu genießen.

Die Natur als Lehrerin

Die Natur lehrt uns wichtige Lektionen über Geduld, Akzeptanz und Mitgefühl. Indem wir die Zyklen der Natur beobachten – das Kommen und Gehen der Jahreszeiten, das Wachstum und Vergehen der Pflanzen – lernen wir, dass alles seine Zeit hat. Diese Einsicht kann uns helfen, auch in unserem eigenen Leben geduldiger und gelassener zu sein. Die Natur zeigt uns, dass Veränderung ein natürlicher Teil des Lebens ist und dass wir Vertrauen in den Fluss des Lebens haben können.

Das Bild zeigt einen Bauerngarten. Der Aufenthalt in der Natur oder auch Gärtnern können das Empfinden von Freude hervorrufen.
Auch das Anlegen und Pflegen eines Gartens kann Quelle von Freude sein.

Meditative Erfahrung in der Natur

Wenn wir uns in der Natur aufhalten, können wir Achtsamkeit auf vielfältige Weise üben. So kann ein Spaziergang im Wald zu einem meditativen Erlebnis werden, bei dem wir uns auf die Empfindungen unseres Körpers und die Eindrücke unserer Umgebung konzentrieren. Das Gefühl des weichen Mooses unter unseren Füßen, der Duft der Tannen, das Spiel von Licht und Schatten – all dies kann uns helfen, im Hier und Jetzt anzukommen und eine tiefe innere Ruhe zu finden. Solche Erfahrungen können uns neue Energie und Lebensfreude schenken, die wir in unseren Alltag mitnehmen können.

Zusammenfassung und ein praktischer Tipp

In diesem Blogartikel habe ich vielfältige Wege ausgeleuchtet, wie wir Freude im Alltag kultivieren können. Von der Bedeutung von Achtsamkeit und Präsenz, über die transformative Kraft der Dankbarkeit, die Freude durch Verbundenheit und Mitfreude, bis hin zur Kreativität und der tiefen Verbindung zur Natur – all diese Elemente tragen dazu bei, dass wir mehr Freude in unser Leben einladen können. Ein zentraler Aspekt ist auch die liebevolle Selbstfürsorge, denn ohne sie gibt es keinen Raum für ein so expandierendes Gefühl wie Freude.

Nun möchte ich dich ermutigen, eine persönliche Liste zu erstellen. Notiere Dinge, Aktivitäten, Orte und Begegnungen, die dir Freude bereiten. Diese Liste kann dir in herausfordernden Zeiten helfen, dich daran zu erinnern, was dir Freude schenkt, auch wenn es dir gerade nicht einfällt. Meine eigene Liste findest du hier: Freude im Alltag finden. Meine persönliche Liste für mehr Glücksmomente.

Teile doch gerne in den Kommentaren, woraus du Freude ziehst. Was bringt dein Herz zum Leuchten?

2 Antworten zu „7 Wege, Freude im Alltag zu kultivieren“

  1. Avatar von Tina

    Liebe Pia,
    was für ein toller und ausführlicher Artikel. Ich freue mich, dass dich meine Blogparade dazu inspiriert hat.
    Herzliche Grüße Tina 😀

    1. Avatar von Pia

      Liebe Tina,

      herzlichen Dank! Ich bin sehr gespannt auf weitere Perspektiven auf das Thema 🙂

      Von Herzen
      Pia

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