Achtsamkeit – das bedeutet einfach ausgedrückt, freundlich und offen dem gegenwärtigen Augenblick unsere ganze Aufmerksamkeit zu schenken.
Achtsamkeitstraining ist die weltweit am besten erforschte und evaluierte Methode zur Bewältigung von Stress und findet erfolgreichen Einsatz im Bildungs- und Gesundheitswesen, in sozialen Einrichtungen ebenso wie in erfolgreichen Unternehmen. Die internationalen Erfahrungen in Kindergärten und Schulen zeigen, dass ein Achtsamkeitstraining sowohl die psychische Gesundheit und die sozialen Beziehungsstrukturen von Kindern als auch ihre schulische Leistungsfähigkeit signifikant positiv beeinflusst.
Wir Erwachsene, Eltern wie Erzieher*innen und Lehrkräfte, bitten Kinder häufig, konzentriert und aufmerksam zu sein und „richtig“ zuzuhören, doch wir bringen ihnen nicht bei, wie sie das genau tun können. Wir setzen die Fähigkeit zuzuhören als gegeben voraus, doch Zuhören erfordert weit mehr als die Funktionstüchtigkeit des Gehörs.
Die Achtsamkeitspraxis lehrt uns, wie wir aufmerksam sein können. Sie verbessert die Konzentrationsfähigkeit, führt zu einem größeren Selbst-Bewusstsein, wirkt Ängsten entgegen, erweitert die Vorstellungskraft und fördert das sozial-emotionale Lernen.
Dies geschieht, indem Achtsamkeit uns in Kontakt mit unseren Gedanken, Gefühlen und Empfindungen bringt. Auf diese Weise versetzt sie uns in die Lage, in stressigen Situationen kurz innezuhalten und uns zu spüren statt sofort impulsiv zu reagieren und in alte Gewohnheitsmuster zu verfallen. Auf diesem Weg werden wir mitfühlender mit uns selbst und mit anderen.
Wenn Kinder entdecken, dass sie ihren Körper und ihre Gefühle durch ihren Atem beeinflussen können, sind sie jederzeit und überall in der Lage, einen Zustand der Achtsamkeit und eine positive Grundhaltung einzunehmen.
Die Achtsamkeitsübungen beziehen sich auf die Wahrnehmung des eigenen Atems, auf die Körper- und Gefühlswahrnehmung, auf achtsames Essen und Gehen sowie die Entwicklung von Mitgefühl und Gemeinschaftsempfinden.