Vor einigen Tagen bin ich mit meiner Familie nach Florida geflogen. Während des Sicherheitsbriefings an Bord fiel mir etwas auf, das ich zwar schon oft gehört hatte, aber diesmal aus einem neuen Blickwinkel betrachtete. Die Flugbegleiterinnen betonten, dass im Falle eines Druckabfalls die Sauerstoffmasken zuerst von den Erwachsenen aufgesetzt werden sollen, bevor sie ihre Kinder oder andere hilfebedürftige Personen versorgen.
Diese Anweisung hat eine tiefe Bedeutung, die weit über die Flugsicherheit hinausgeht: Nur wenn wir uns selbst zuerst versorgen, können wir wirklich für andere da sein.
Viele von uns wissen, wie wichtig Selbstfürsorge ist – sei es durch regelmäßige Pausen, Meditation oder das achtsame Genießen kleiner Momente der Ruhe. Doch trotz dieses Wissens bleibt Selbstfürsorge oft auf der Strecke. Berufliche Verpflichtungen, familiäre Aufgaben und die vielen kleinen Dinge des Alltags drängen uns immer wieder dazu, unsere eigenen Bedürfnisse hintanzustellen.
Warum ist es so schwer, Selbstfürsorge in unseren Alltag zu integrieren? Warum bleibt sie so oft auf der Strecke, obwohl wir ihre Bedeutung kennen? Ein Teil der Antwort liegt in einer Form der Selbstsabotage. Ohne es zu merken, setzen wir uns selbst Hindernisse in den Weg, die uns davon abhalten, gut für uns zu sorgen. Diese Selbstsabotage kann verschiedene Formen annehmen, von unbewussten Glaubenssätzen bis hin zu tief verwurzelten Ängsten.
In diesem Blogartikel möchte ich tiefer in dieses Thema eintauchen und dir sieben Fragen vorstellen, die dir helfen können, die Ursachen dieser Selbstsabotage zu erkennen und zu überwinden. Indem du dir diese Fragen mit ein wenig Zeit stellst und den Antworten lauschst, die in dir auftauchen, kannst du beginnen, Muster zu erkennen und Wege zu finden, Selbstfürsorge als festen Bestandteil deines Lebens zu etablieren.
Die Inhalte dieses Blogartikels:
ToggleFrage 1: Welche inneren Überzeugungen oder Glaubenssätze hindern mich daran, mir selbst Zeit und Raum für Selbstfürsorge zuzugestehen?
Eine der größten Hürden, die dich daran hindern, dir selbst die notwendige Zeit und den Raum für Selbstfürsorge zuzugestehen, sind deine tief verwurzelten inneren Überzeugungen und Glaubenssätze. Diese Überzeugungen entstehen oft schon in der Kindheit und werden durch dein Umfeld, deine Kultur und deine persönlichen Erfahrungen geprägt. Sie wirken meist im Hintergrund und beeinflussen dein Verhalten, ohne dass du dir ihrer bewusst bist.
Erste Schritte zur Identifikation
Um diese Glaubenssätze zu erkennen, ist es hilfreich, dir bewusst zu machen, welche Gedanken in Situationen aufkommen, in denen du dir Zeit für dich selbst nehmen willst. Stelle dir beispielsweise folgende Fragen:
- Welche Gedanken habe ich, wenn ich darüber nachdenke, mir eine Auszeit zu nehmen?
- Welche Gefühle kommen dabei auf? Schuld, Unruhe oder vielleicht Angst?
- Welche Sätze habe ich möglicherweise in meiner Kindheit oder Jugend oft gehört, die diese Gefühle auslösen könnten?
Beispiele für hinderliche Glaubenssätze
Hier sind einige häufige Glaubenssätze, die viele Menschen daran hindern, sich selbst die notwendige Fürsorge zukommen zu lassen:
- „Ich muss immer stark sein.“ Dieser Glaubenssatz suggeriert, dass es ein Zeichen von Schwäche ist, sich eine Pause zu gönnen oder Hilfe anzunehmen.
- „Meine Bedürfnisse sind weniger wichtig.“ Dieser Gedanke kann aus einer Erziehung stammen, in der Selbstaufopferung als Tugend angesehen wurde.
- „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Diese Überzeugung stellt Selbstfürsorge als etwas dar, das man sich erst verdienen muss, anstatt es als grundlegendes Bedürfnis anzuerkennen.
Den Glaubenssätzen auf den Grund gehen
Sobald du diese hinderlichen Glaubenssätze identifiziert hast, ist der nächste Schritt, sie zu hinterfragen und ihre Gültigkeit zu überprüfen. Hier sind einige Reflexionsfragen, die dir dabei helfen können:
- Ist dieser Glaubenssatz wirklich wahr? Gibt es Beweise, die das Gegenteil zeigen?
- Woher kommt dieser Glaubenssatz? Wer hat mir das beigebracht und warum?
- Wie würde mein Leben aussehen, wenn ich diesen Glaubenssatz nicht hätte? Wie würde ich mich fühlen und verhalten?
Neue, unterstützende Glaubenssätze entwickeln
Der letzte Schritt ist, neue, hilfreichere Glaubenssätze zu entwickeln, die deine Selbstfürsorge fördern. Anstatt zu denken, „Ich muss immer stark sein“, könntest du dir sagen, „Es ist in Ordnung, sich eine Pause zu gönnen und Hilfe anzunehmen, um meine Stärke zu erhalten.“
Indem du diese neuen Glaubenssätze regelmäßig wiederholst und dich in Situationen, die Selbstfürsorge erfordern, bewusst daran erinnerst, kannst du nach und nach deine inneren Überzeugungen verändern und einen positiven Umgang mit Selbstfürsorge entwickeln. So schaffst du die Grundlage dafür, dass Selbstfürsorge nicht mehr auf der Strecke bleibt, sondern ein natürlicher und unverzichtbarer Teil deines Lebens wird.
Frage 2: Wie hat meine Erziehung und mein familiäres Umfeld mein Verständnis von Selbstfürsorge und Eigenverantwortung geprägt?
Unsere Kindheit und das familiäre Umfeld haben einen erheblichen Einfluss darauf, wie wir heute Selbstfürsorge und Eigenverantwortung wahrnehmen und praktizieren. Diese prägenden Erfahrungen wirken oft im Unterbewusstsein weiter und beeinflussen unser aktuelles Verhalten.
Erste Schritte zur Reflexion
Um zu verstehen, wie deine Erziehung und dein familiäres Umfeld dein Verständnis von Selbstfürsorge geprägt haben, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Welche Botschaften habe ich in meiner Kindheit über Selbstfürsorge und Eigenverantwortung erhalten?
- Wurde in meiner Familie Selbstfürsorge als wichtig erachtet oder eher als egoistisch und unwichtig dargestellt?
- Welche Vorbilder hatte ich in meiner Familie, die mir den Umgang mit Selbstfürsorge vorgelebt haben?
Typische Prägungen aus der Kindheit
Hier sind einige Beispiele, wie familiäre Prägungen dein heutiges Verhalten beeinflussen können:
- „Selbstaufopferung ist eine Tugend.“ Wenn du in einer Familie aufgewachsen bist, in der Selbstaufopferung hochgehalten wurde, fällt es dir möglicherweise schwer, dir selbst etwas Gutes zu tun, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
- „Eigenverantwortung heißt, alles allein zu machen.“ Dieser Glaubenssatz kann dazu führen, dass du zögerst, Hilfe anzunehmen oder dich selbst zu priorisieren, weil du glaubst, dass Eigenverantwortung bedeutet, alle Lasten allein zu tragen.
- „Selbstfürsorge ist egoistisch.“ Wenn dir vermittelt wurde, dass es egoistisch ist, sich um sich selbst zu kümmern, könntest du Schwierigkeiten haben, Selbstfürsorge als etwas Positives und Notwendiges anzuerkennen.
Veränderung der Perspektive
Um diese Prägungen zu erkennen und zu verändern, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie beeinflussen die Botschaften aus meiner Kindheit mein aktuelles Verhalten?
- Welche dieser Botschaften sind heute noch hilfreich und welche hindern mich daran, gut für mich zu sorgen?
- Wie kann ich eine neue, hilfreichere Perspektive auf Selbstfürsorge entwickeln?
Neue Denkweisen etablieren
Erlaube dir, neue, unterstützende Denkweisen zu entwickeln, die Selbstfürsorge und Eigenverantwortung in einem positiven Licht sehen. Anstatt zu denken, „Selbstaufopferung ist eine Tugend“, könntest du dir sagen, „Indem ich gut für mich sorge, kann ich auch besser für andere da sein.“
Indem du diese neuen Perspektiven regelmäßig reflektierst und in dein Leben integrierst, kannst du nach und nach dein Verständnis von Selbstfürsorge und Eigenverantwortung verändern und sie als wesentliche Bestandteile deines Wohlbefindens anerkennen.
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In 8 Einzelsitzungen begleite ich Sie dabei, Klarheit über Ihre Bedürfnisse und Werte zu erlangen und mehr innere Ruhe und Gelassenheit zu erleben.
Frage 3: Welche Ängste oder Befürchtungen habe ich, wenn ich mir Zeit für mich selbst nehme, und wie realistisch sind diese?
Ängste und Befürchtungen können starke Hindernisse sein, wenn es darum geht, sich selbst die notwendige Zeit für Selbstfürsorge zu nehmen. Oft sind diese Ängste irrational oder übertrieben, doch sie haben einen großen Einfluss auf unser Verhalten.
Erste Schritte zur Identifikation
Um diese Ängste und Befürchtungen zu identifizieren, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Welche Gedanken und Sorgen kommen auf, wenn ich darüber nachdenke, mir Zeit für mich selbst zu nehmen?
- Welche konkreten Ängste habe ich in Bezug auf Selbstfürsorge? Fürchte ich zum Beispiel, als egoistisch wahrgenommen zu werden oder wichtige Aufgaben zu vernachlässigen?
- Welche früheren Erfahrungen haben diese Ängste möglicherweise geprägt?
Typische Ängste und Befürchtungen
Hier sind einige häufige Ängste, die Menschen daran hindern, sich Zeit für Selbstfürsorge zu nehmen:
- „Ich werde als egoistisch angesehen.“ Diese Angst basiert oft auf der Vorstellung, dass Selbstfürsorge gleichbedeutend mit Selbstsucht ist.
- „Ich vernachlässige meine Pflichten.“ Viele Menschen befürchten, dass sie wichtige Aufgaben nicht erledigen oder andere enttäuschen könnten, wenn sie sich Zeit für sich selbst nehmen.
- „Ich verliere die Kontrolle.“ Es kann die Angst bestehen, dass man die Kontrolle über sein Leben verliert, wenn man sich zu viel um sich selbst kümmert.
Überprüfung der Realitätsnähe
Um diese Ängste zu hinterfragen und ihre Realitätsnähe zu überprüfen, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie wahrscheinlich ist es wirklich, dass diese Befürchtungen eintreten?
- Gibt es Beweise oder Erfahrungen, die das Gegenteil zeigen?
- Welche Konsequenzen hätte es tatsächlich, wenn ich mir regelmäßig Zeit für mich selbst nehme?
Umgang mit Ängsten
Ein effektiver Umgang mit diesen Ängsten besteht darin, sich schrittweise mit ihnen auseinanderzusetzen und kleine, realistische Veränderungen vorzunehmen. Anstatt zu denken, „Ich werde als egoistisch angesehen“, könntest du dir sagen, „Selbstfürsorge ist notwendig, um meine Kraft und Energie aufrechtzuerhalten.“ Indem du diese neuen Denkweisen in deinen Alltag integrierst und dich regelmäßig daran erinnerst, kannst du deine Ängste nach und nach abbauen und Selbstfürsorge als wichtigen Bestandteil deines Lebens anerkennen.
Frage 4: In welchen Momenten meines Lebens habe ich mich am stärksten unterstützt und umsorgt gefühlt? Was kann ich daraus für meine aktuelle Situation lernen?
Unsere Vergangenheit ist eine wertvolle Quelle von Erfahrungen und Erkenntnissen, die uns dabei helfen können, unsere Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Indem du reflektierst, wann du dich in der Vergangenheit am stärksten unterstützt und umsorgt gefühlt hast, kannst du wertvolle Hinweise darauf erhalten, wie du diese positiven Gefühle in deinem jetzigen Leben wiederherstellen kannst.
Erste Schritte zur Reflexion
Um diese wertvollen Momente zu identifizieren, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wann habe ich mich in meinem Leben am meisten unterstützt und umsorgt gefühlt?
- Welche Bedingungen waren in diesen Momenten erfüllt? Wer war beteiligt und welche Aktivitäten oder Rituale haben dazu beigetragen?
- Wie habe ich mich in diesen Momenten gefühlt und was hat diese Gefühle ausgelöst?
Analyse positiver Erfahrungen
Hier sind einige Aspekte, die du bei der Analyse dieser positiven Erfahrungen berücksichtigen kannst:
- Unterstützende Beziehungen. Waren es bestimmte Menschen in deinem Leben, die dir das Gefühl von Unterstützung und Fürsorge gegeben haben? Welche Eigenschaften hatten diese Beziehungen?
- Selbstfürsorge-Rituale. Gab es spezielle Aktivitäten oder Rituale, die dir geholfen haben, dich umsorgt und unterstützt zu fühlen? Zum Beispiel regelmäßige Sporteinheiten, Hobbys oder entspannende Routinen.
- Lebensumstände. Waren es bestimmte Lebensumstände, die dir mehr Raum für Selbstfürsorge ermöglicht haben? Zum Beispiel eine bestimmte Lebensphase, in der du mehr Zeit oder weniger Stress hattest.
Lernen aus der Vergangenheit
Um aus diesen positiven Erfahrungen zu lernen und sie auf deine aktuelle Situation anzuwenden, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Welche dieser Bedingungen kann ich heute wiederherstellen oder anpassen, um ähnliche Gefühle der Unterstützung zu erleben?
- Welche Menschen oder Aktivitäten kann ich wieder in mein Leben integrieren, um mehr Selbstfürsorge zu praktizieren?
- Wie kann ich die positiven Aspekte dieser vergangenen Erfahrungen in meine aktuellen täglichen Routinen einbauen?
Frage 5: Welche langfristigen Visionen und Ziele habe ich für mein Wohlbefinden und meine Gesundheit? Und wie passt Selbstfürsorge in dieses Bild?
Langfristige Ziele und Visionen sind kraftvolle Motivatoren, die uns helfen können, Prioritäten zu setzen und bewusst Entscheidungen zu treffen. Indem du dir klar machst, wie du dir dein Wohlbefinden und deine Gesundheit in der Zukunft vorstellst, kannst du besser verstehen, wie wichtig Selbstfürsorge für das Erreichen dieser Ziele ist.
Erste Schritte zur Visionserstellung
Um deine langfristigen Visionen und Ziele für dein Wohlbefinden und deine Gesundheit zu formulieren, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie möchte ich mich in fünf, zehn oder zwanzig Jahren fühlen?
- Welche Aspekte meines Wohlbefindens und meiner Gesundheit sind mir am wichtigsten?
- Welche positiven Veränderungen möchte ich in meinem Leben sehen und erleben?
Konkrete Visionen entwickeln
Hier sind einige Aspekte, die du bei der Entwicklung deiner Visionen berücksichtigen kannst:
- Physische Gesundheit. Wie stellst du dir deine körperliche Verfassung vor? Möchtest du stark und energiegeladen sein, frei von chronischen Beschwerden oder einfach in guter körperlicher Verfassung bleiben?
- Mentale Gesundheit. Wie soll dein geistiger und emotionaler Zustand aussehen? Wünschst du dir mehr Gelassenheit, weniger Stress oder eine bessere Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen?
- Lebensqualität. Welche Elemente tragen zu deinem allgemeinen Wohlbefinden bei? Zum Beispiel erfüllende Beziehungen, sinnvolle Tätigkeiten oder ein harmonisches Lebensumfeld.
Selbstfürsorge als Schlüssel
Um zu verstehen, wie Selbstfürsorge in dieses Bild passt, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Welche täglichen oder wöchentlichen Selbstfürsorgepraktiken können mir helfen, meine langfristigen Ziele zu erreichen?
- Wie unterstützt Selbstfürsorge meine Fähigkeit, gesund und ausgeglichen zu bleiben?
- Welche positiven Auswirkungen hat regelmäßige Selbstfürsorge auf meine langfristigen Visionen?
Indem du diese Strategien regelmäßig anwendest und deine Fortschritte verfolgst, kannst du sicherstellen, dass Selbstfürsorge ein integraler Bestandteil deines Lebens wird und dir hilft, deine langfristigen Ziele und Visionen zu erreichen.
Frage 6: Wie würde mein Alltag aussehen, wenn Selbstfürsorge eine unverzichtbare Priorität wäre? Welche konkreten Schritte könnte ich unternehmen, um dies zu erreichen?
Sich vorzustellen, wie ein idealer Alltag aussieht, in dem Selbstfürsorge eine unverzichtbare Priorität ist, kann dir helfen, konkrete und umsetzbare Veränderungen vorzunehmen. Diese Visualisierung kann dir auch zeigen, welche positiven Auswirkungen Selbstfürsorge auf dein Leben haben kann.
Erste Schritte zur Visualisierung
Um dir vorzustellen, wie dein Alltag aussehen würde, wenn Selbstfürsorge eine unverzichtbare Priorität wäre, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie würde ein typischer Tag in meinem Leben aussehen, wenn ich mir regelmäßig Zeit für Selbstfürsorge nehme?
- Welche spezifischen Aktivitäten oder Routinen würden Teil meines Alltags sein?
- Wie würde ich mich fühlen, wenn ich diese Selbstfürsorgepraktiken regelmäßig ausübe?
Konkrete Schritte zur Umsetzung
Hier sind einige konkrete Schritte, die du unternehmen könntest, um Selbstfürsorge zu einer unverzichtbaren Priorität in deinem Alltag zu machen:
- Tagesplanung. Plane feste Zeiten für Selbstfürsorge in deinen Tagesablauf ein, ähnlich wie du es mit wichtigen beruflichen Terminen machst. Diese Zeit könnte für Meditation, Sport, Lesen oder andere entspannende Aktivitäten genutzt werden.
- Grenzen setzen. Lerne, klare Grenzen zu setzen, um Zeit für dich selbst zu schaffen. Das könnte bedeuten, „Nein“ zu zusätzlichen Verpflichtungen zu sagen oder Aufgaben zu delegieren.
- Selbstfürsorge-Routinen entwickeln. Entwickle Routinen, die dir helfen, regelmäßig Selbstfürsorge zu praktizieren. Zum Beispiel könntest du jeden Morgen mit einer kurzen Meditation beginnen oder dir abends Zeit für ein entspannendes Fußbad nehmen.
Frage 7: Welche Aspekte meines Lebens, die mir eigentlich wichtig sind, vernachlässige ich momentan durch das Fehlen von Selbstfürsorge? Welche Konsequenzen hat das?
Manchmal erkennen wir erst, wie wichtig Selbstfürsorge ist, wenn wir die negativen Konsequenzen ihres Fehlens erleben. Indem du reflektierst, welche wichtigen Lebensbereiche derzeit unter der Vernachlässigung von Selbstfürsorge leiden, kannst du besser verstehen, wie entscheidend es ist, dir Zeit für dich selbst zu nehmen.
Erste Schritte zur Reflexion
Um herauszufinden, welche Aspekte deines Lebens du momentan vernachlässigst, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Welche wichtigen Lebensbereiche bekommen momentan nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen?
- Wie fühle ich mich in diesen Bereichen? Bin ich unzufrieden, gestresst oder überfordert?
- Welche positiven Veränderungen könnte Selbstfürsorge in diesen Lebensbereichen bewirken?
Analyse der Konsequenzen
Hier sind einige typische Lebensbereiche, die unter Vernachlässigung von Selbstfürsorge leiden können, und die möglichen Konsequenzen:
- Gesundheit. Vernachlässigung von Selbstfürsorge kann zu körperlichen Beschwerden, chronischem Stress oder Erschöpfung führen. Das langfristige Ignorieren dieser Warnsignale kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
- Beziehungen. Wenn du ständig ausgelaugt bist, leidet auch die Qualität deiner Beziehungen. Du könntest gereizter sein und weniger Geduld und Energie für deine Liebsten haben.
- Berufliche Leistung. Mangelnde Selbstfürsorge kann sich negativ auf deine berufliche Leistung auswirken. Du könntest weniger produktiv sein, häufiger Fehler machen oder das Gefühl haben, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein.
Reflexion der aktuellen Situation
Um die aktuellen Auswirkungen der Vernachlässigung von Selbstfürsorge besser zu verstehen, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie würde sich mein Leben verändern, wenn ich regelmäßig Zeit für Selbstfürsorge finde?
- Welche positiven Auswirkungen könnte das auf meine Gesundheit, meine Beziehungen und meine berufliche Leistung haben?
- Welche ersten kleinen Schritte kann ich unternehmen, um diesen Lebensbereichen mehr Aufmerksamkeit zu schenken?
Abschließende Gedanken und wie du Unterstützung finden kannst
Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Bestandteil eines ausgeglichenen und erfüllten Lebens. Sie ermöglicht es uns, Kraft zu tanken, inneren Frieden zu finden und für die Menschen um uns herum da zu sein. Die sieben Fragen, die ich in diesem Artikel vorgestellt habe, sind ein wichtiger Schritt, um tiefere Einblicke in die eigenen Überzeugungen, Ängste und Verhaltensmuster zu gewinnen, die uns möglicherweise daran hindern, gut für uns selbst zu sorgen.
Denke daran, dass Veränderungen Zeit und Geduld erfordern. Es ist ein Prozess, in dem du lernen kannst, deine Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren. Indem du dir selbst die Erlaubnis gibst, gut für dich zu sorgen, schaffst du die Grundlage für mehr Gelassenheit, Energie und Freude in deinem Leben.
Es gibt jedoch Lebenssituationen, in denen es schwierig ist, alleine herauszufinden, wie man Selbstfürsorge praktizieren kann. In solchen Momenten darfst du dir Unterstützung holen. Es ist völlig in Ordnung, Hilfe anzunehmen und gemeinsam Wege zu finden, die dir gut tun.
Wenn du das Gefühl hast, dass du Unterstützung brauchst, möchte ich dich ermutigen, mein Coaching-Paket „Leben gestalten. BewusstSein für den Moment“ in Betracht zu ziehen. Gemeinsam können wir daran arbeiten, dass Selbstfürsorge in deinem Leben den Platz bekommt, den sie verdient.
Du musst diesen Weg nicht alleine gehen. Unterstützung ist da, wenn du sie brauchst – und sie kann den Unterschied ausmachen.
6 Antworten zu „Wenn Selbstfürsorge bei dir immer wieder auf der Strecke bleibt. 7 Fragen, die du dir stellen kannst“
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Liebe Pia,
vielen Dank für diesen Beitrag zum Reflektieren, der so wichtig ist. Da unterstützt man andere Menschen und vor lauter Helfersyndrom achtet man nicht auf die Signale, die der eigene Körper schon lange sendet. Bzw man weiß es und ignoriert sich selber. Und ich erahne durch Deine Fragen, woher es kommt. Ich hatte keine Vorbilder. Meine Mutter hat sogar immer über meinen Vater gemeckert, wenn der sich alleine in den Wald , in die Natur, in die Stille zurückgezogen hat. Im Nachhinein weiß ich, dass das ein Akt der Selbstfürsorge war, aber nicht geachtet wurde. Und meine Mutter war immer für andere da und erwartet es vollumfänglich jetzt von mir. Von daher weiß ich Deine Arbeit sehr zu schätzen, sie ist so wichtig für die eigene Gesundheit.
Liebe Grüße Uta-
Liebe Uta,
herzlichen Dank für deinen bewegenden Kommentar. Es ist so wertvoll, dass du diese Reflexionen mit uns teilst. Die Dynamik, die du zwischen deinem Vater und deiner Mutter beschreibst, zeigt sich auch heute noch in vielen Familien. Frauen gestehen sich oft weniger zu, sich Zeit für sich zu nehmen, da das Bild der fürsorglichen, sich um alle kümmernden Mutter nach wie vor stark präsent ist.
Es ist eine Herausforderung, diese tief verwurzelten Muster zu durchbrechen und sich selbst die notwendige Zeit und Fürsorge zuzugestehen. Die Geschichte deiner Eltern zeigt deutlich, wie wichtig Selbstfürsorge ist, und dass sie nicht als egoistisch, sondern als essenziell für unser Wohlbefinden betrachtet werden sollte. Dein Vater hat intuitiv erkannt, wie wichtig es ist, sich zurückzuziehen und Kraft in der Stille und Natur zu schöpfen – eine Praxis, die wir alle schätzen und pflegen sollten.
Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit dir hilft, diese Dynamiken zu erkennen und einen neuen Weg für dich zu finden. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um gesund und ausgeglichen zu bleiben. Es erfordert Mut, alte Muster zu hinterfragen und neue Gewohnheiten zu etablieren, aber es lohnt sich – für dich selbst und für die Menschen, die dir nahestehen.
Bleib auf diesem Weg und sei geduldig mit dir selbst. Jeder kleine Schritt in Richtung achtsamer Selbstfürsorge ist wertvoll und wichtig.
Von Herzen
Pia
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Hallo Pia,
danke für diese guten Fragen samt Erläuterungen.Ich wäre froh gewesen, wenn mir jemand diese Fragen (mit etwas Nachdruck) schon früher gestellt hätte.
Mit Burn-out stellen die sich jetzt noch mal ganz anders.
Aber andererseits bin ich auch froh, dass ich zu einem Stopp gezwungen wurde und solche Fragen nun den Raum einnehmen können, der ihnen zusteht.Gruß
Heiko-
Lieber Heiko,
vielen Dank für deinen ehrlichen und reflektierten Kommentar. Es freut mich zu hören, dass du die Fragen und Erläuterungen für hilfreich erachtest. Ich kann sehr gut mitfühlen, wie anders und dringlicher sich diese Fragen mit einem Burn-out stellen. Manchmal zwingt uns das Leben zu einem Stopp, damit wir wirklich hinschauen und uns um uns selbst kümmern. Es ist gut, dass du diesen Fragen nun den Raum gibst, den sie verdienen. Oft brauchen wir einen Anstoß von außen, um innezuhalten und uns selbst wirklich zuzuhören.
Es ist mir ein großes Anliegen, präventiv mit Menschen zu arbeiten. Es ist so wichtig, die ersten Symptome wie Erschöpfung, Interessensverlust und die Einschränkung sozialer Kontakte als deutliche Warnsignale von Körper und Geist wahrzunehmen. Es ist so viel leichter, aus diesem Zustand herauszukommen, ehe das ganze System zusammenbricht und alle Batterien leer sind. Prävention und frühzeitige Selbstfürsorge können so viel Leid und Mühe ersparen.
Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg viel Kraft und Geduld. Es ist eine Reise, die viel Selbstfürsorge und Achtsamkeit erfordert, aber sie ist es wert.
Von Herzen
Pia
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Liebe Pia, vielen Dank für den sehr wertvollen und umfangreichen Artikel.
Ich hätte mir vor 20 Jahren gewünscht, jemanden wie dich an meiner Seite zu haben, denn da lernte ich meine Selbstfürsorge aufzubauen.
Heute unterstütze ich selbst Menschen, ihren Selbstwert, Selbstliebe und Selbstvertrauen zu stärken.Weiterhin viel Freude und Erfolg bei deiner wertvollen Arbeit.
Herzliche Grüße von Anita ❤️🙋🏼♀️
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Liebe Anita,
herzlichen Dank für deinen freundlichen Kommentar! Es freut mich sehr zu hören, dass dir der Artikel gefallen hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie herausfordernd es ist, den Weg zur Selbstfürsorge allein zu finden. Umso erfüllender ist es aus meiner Sicht, dass du und ich heute selbst andere Menschen darin unterstützen, ihren Selbstwert, ihre Selbstliebe und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Ich bin für diese Möglichkeit sehr dankbar.
Gleichzeitig finde ich es so schade, dass Menschen auch heute noch oft mit dieser Herausforderung kämpfen und sich nicht trauen, Unterstützung und Begleitung in Anspruch zu nehmen, weil das Thema immer noch so schambehaftet ist. Es wäre so wichtig, dass Kinder schon früh erfahren, dass ihre Bedürfnisse relevant sind. Zunächst und ganz grundlegend, dass ihre Bedürfnisse von ihren primären Bezugspersonen feinfühlig wahrgenommen und erfüllt werden. Und dann, in einem zweiten Schritt lernen, wie sie – altersadäquat – ihre Bedürfnisse selbst wahr und ernst nehmen, um für sich selbst sorgen können. Ich hoffe, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, dieses Bewusstsein zu stärken und Selbstfürsorge in unserer Gesellschaft mehr Raum zu geben.
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Erfolg auf deinem Weg und hoffe, dass wir uns bald wieder einmal austauschen können, um voneinander zu lernen und uns gegenseitig zu unterstützen.
Von Herzen
Pia
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