Wenn wir unser Leben nicht bewusst gestalten, gestaltet es sich oft entlang fremder Erwartungen, alter Muster oder automatischer Abläufe. Unser Gehirn liebt Routinen. Sie sparen Energie und geben Sicherheit. Aber sie machen es schwer, innezuhalten und zu spüren, was uns eigentlich gerade wirklich wichtig ist.
Und: Wir erinnern uns später kaum an Zeiten, in denen wir nur im Autopilotmodus unterwegs waren und „funktioniert“ haben.
Deshalb arbeite ich seit knapp zwei Jahren mit dem Prinzip des 12-Wochen-Jahres. Das ist eine innovative Zeitmanagementstrategie, die den Jahresplan in dreimonatige Zyklen aufteilt. Drei Monate sind ein überschaubarer Zeitraum. Lang genug, um etwas zu bewegen. Kurz genug, um nicht in Aufschieberitis zu verfallen. Und vor allem: ein guter Rahmen, um regelmäßig zu überprüfen, ob mein Alltag noch zu dem Leben passt, das ich führen möchte.
Meine To-Want-Listen entstehen am Anfang jedes Quartals. Sie halten nicht nur fest, was ich erledigen, sondern was ich erleben will. Welche Begegnungen ich suche, welche Auszeiten ich wähle und was ich lernen, loslassen oder bewirken möchte. Ich hänge sie in meinem Arbeitszimmer gut sichtbar auf, damit ich meine Vorhaben täglich sehe und auch in stressigen Phasen nicht aus dem Blick verliere.
Diese Liste ist mein Kompass für den Sommer 2025. Sie hilft mir, mich nicht im Strom der Ereignisse zu verlieren, sondern das, was zählt, bewusst zu priorisieren. Gerade jetzt, kurz vor meinem 50. Geburtstag, wird mir immer stärker bewusst, dass die Zahl der Sommer, die ich noch erlebe, endlich ist. Und dass die Zahl der Sommer, die unsere Kinder mit uns verbringen, gar nicht mehr so groß ist. Schon in diesem Jahr verbringen alle drei einen Teil ihrer Ferien mit Freund*innen und selbstgewählten Aktivitäten.
Vielleicht regt dich meine Summerbucketlist an, dir ähnliche Fragen zu stellen: Was soll in deiner Erinnerung bleiben, wenn der Sommer vorbei ist? Wofür willst du Platz schaffen – jetzt, nicht irgendwann?

Die Inhalte dieses Blogartikels:
ToggleMeine Projekte und beruflichen Ziele
- ✅ Ich erstelle ein neues Freebie zum Thema „sich weniger Sorgen machen“…
- ✅ … und nehme damit an der Freebie-Give Away Challenge von Christa Daschner teil.
- ✅ In diesem Rahmen bin ich auch eingeladen, meinen besten Tipp für mehr Vitalität für einen Artikel beizusteuern, in dem insgesamt 15 Expertinnen ihre wertvollsten Tipps teilen. Hier kannst du den kompletten Blogartikel lesen – vielleicht ist genau der eine Tipp dabei, der dein Energielevel spürbar verändert: Expertinnen verraten ihre besten Tipps für mehr Vitalität.
- Mein neues Angebot konzipieren, das ich im Herbst 2025 launchen werde. Es wird darum gehen, wie wir die zweite Lebenshälfte so gestalten können, dass wir lange erfüllt und gesund leben.
- ✅Auch in diesem Quartal finden monatliche Treffen mit meiner buddhistischen Jahresgruppe statt. An diesen Treffen nehme ich teil und bereite mich darauf vor.
- ✅Außerdem treffe ich mich weiterhin alle vier Wochen mit meiner Arbeitsgruppe, um die Texte zu diskutieren, zu kontemplieren und mit unserer eigenen Erfahrung zu vergleichen.
- ✅ Für mehr Sichtbarkeit und Verbindung plane ich, 10 Reels…
- ❌… und 10 Blogartikel im 3. Quartal zu veröffentlichen.
- ✅ Am 28. Juli bin ich beim Frauen-Netzwerktreffen in Bonn und freue mich sehr auf die Begegnungen, Impulse und Gespräche.
- ✅ Am 20. September nehme ich am MeetUp des CoachCamps im Museum Ludwig in Köln teil und freue mich auf das Wiedersehen und den Austausch.
- ✅ Zwei Tage später darf ich auf einer weiteren Frauen-Netzwerkveranstaltung in Bonn den Impulsvortrag halten darf – eine besondere Gelegenheit, um meine Perspektiven zu teilen und neue Verbindungen zu knüpfen.
- ✅ Am 25. September findet das nächste Coffee Speed Networking von Laura Roschewitz und Gretel Niemeyer statt, für das ich mich bereits angemeldet habe.
- ✅ Und dann wartet im September ein besonderes Vor-Ort-Projekt auf mich: Ich reise ins Mansfelder Land in eine Seniorenresidenz, die mit Lebenswerk ai arbeiten wird. Ich begleite die Pflegekräfte beim ersten Einsatz des Programms mit dem Ziel, dass rund 50 Bewohner*innen ihre Lebensgeschichte erzählen können. Am Ende erhalten sie alle ihre ganz persönliche Biografie in Buchform.
Meine Sport- und Gesundheitsziele
- ✅Ich vertiefe meine tägliche Meditationspraxis und erforsche gezielt die Unterschiede zwischen Shamata- und Vipassanameditation.
- ❌ Meinen Fokus lege ich stärker auf den Aufbau einer regelmäßigen Krafttrainingsroutine. Das ist mir im letzten Quartal nicht so gut gelungen.
- ❌ Ich will wieder mit dem Laufen beginnen. Es macht mir zwar wenig Freude, tut mir aber sehr gut. Bis Ende September möchte ich wieder 30 Minuten am Stück laufen können.

Meine Summerbucketlist, um den Sommer voll auszukosten
- ✅ Ende Juli nehmen wir wieder für eine Woche eine Gaststudentin aus Kenia auf, deren Studium durch die Ayiera-Initiative finanziert wird. Das Gymnasium meiner Töchter unterstützt jedes Jahr dieses Slumchanger-Projekt.
- ✅Zum Schuljahresende gehen wir zum Klavierkonzert unserer Tochter.
- ✅ Wir machen Bubble-Tea selbst. Die Kinder suchen die Sorten aus – und natürlich wird es klebrig, bunt und laut werden. Genau so, wie Sommerferien eben sein sollen.
- ✅ Gleich zu Beginn der Sommerferien fahren wir in die Bretagne.
- ✅ Die salzige Luft, das Licht, das Rauschen der Wellen – ich freue mich jetzt schon auf das erste Bad im Atlantik.
- ✅ Am 14. Juli sind wir in Paris und schauen uns abends staunend das Feuerwerk über dem Eiffelturm an.
- ✅ Paarzeit: Während alle drei Kinder in verschiedenen Ferienfreizeiten sind, nehmen wir uns einen Tag frei und besuchen die Thermen- und Saunalandschaft in Bad Ems.
- ✅ An vielen heißen Tagen heißt es hoffentlich: ab ins Freibad. Picknick, Sprungturm, Wasserrutsche. Das sind die Tage, an die man sich später erinnert.
- ✅ Meine Mittlere ist dieses Jahr in Reiterferien und wir schauen uns am letzten Tag ihres Aufenthaltes eine Reitstunde an.
- ❌ Unser Sohn wünscht sich einen Zoobesuch, aber nicht schon wieder in Köln. Also planen wir einen Tag im Wuppertaler Zoo.
- ✅ Ich nehme mir Zeit, in der Hängematte ein Buch lesen.
- ✅ Wir machen einen Städtetrip nach Münster.
- ✅ Gemeinsam etwas Neues lernen: Wir stellen uns einer Diabolo-Challenge.
- ✅ Ich feiere meinen 50. Geburtstag.
- ✅ Da im August viele unserer Freund*innen noch um Urlaub sind, laden wir im September zu einem großen Sommerfest ein, an dem wir das Leben feiern.
- ✅ Auch meine Töchter haben beide im August Geburtstag und wir feiern in unterschiedlichen Konstellationen.
- ✅ Am 12. August wollen wir uns auf dem Trampolin liegend den Perseiden-Meterorschauer anschauen, der an diesem Tag seinen Höhepunkt hat.
- ✅ Ich binde kleine Lavendelsträuße und verteile sie im Haus.
- Wir fahren auf ein Erdbeerfeld, sammeln mehr als wir essen können und kochen aus den gesammelten Früchten eine leckere Erdbeermarmelade.
- ✅ An einem dieser Ferientage steigen wir aufs Rad und fahren zur Burg Wissem. Dort gibt es Bücher, Tiere und einen schönen Spielplatz, auf dem es sich gut picknicken lässt.
- ✅ Wir probieren das Stuntwerk in Troisdorf aus: Bouldern, Ninja Warrior und Parcour erwarten uns dort.
Jeder Tag ist ein Puzzleteil, das sich zu deinem Leben zusammenfügt. Wir alle halten die Fäden in der Hand, um dieses Werk so zu gestalten, dass wir es ohne Bedauern betrachten können. Das größte Bedauern gilt am Ende nämlich nicht den Fehlern, sondern den ungenutzten Gelegenheiten.
Vielleicht ist beim Lesen auch in dir der Wunsch entstanden, deine eigene Summerbucketlist zu schreiben. Nicht als weiterer Punkt auf deiner To-do-Liste, sondern als Entscheidung für mehr Bewusstheit inmitten des Alltags. Vielleicht helfen dir meine Punkte als Anstoß, die richtigen Fragen zu stellen: Was will ich erinnern? Was brauche ich wirklich? Was darf in den nächsten Wochen Raum bekommen – und was nicht?
Wenn du magst, nimm dir heute noch einen Moment Zeit und beginne. Es geht nicht darum, eine möglichst beeindruckende Liste zusammenzustellen, sondern darum, dich wieder in den Mittelpunkt deines eigenen Lebens zu stellen.
Welche Wünsche trägst du in dir? Teile deine ersten Ideen für deine ganz persönliche Summerbucketlist in den Kommentaren! Lass uns gemeinsam eine Welle der Inspiration starten, damit sich dieser Sommer wie die schönsten und unbeschwertesten Ferien deines Lebens anfühlt.
Pia Hübinger ist Pädagogin, Coach und Trainerin für Achtsamkeit, Mitgefühl und achtsamkeitsbasierte Kommunikation. In ihrer Arbeit verbindet sie westliche und buddhistische Psychologie, Körperweisheit und Nervensystemarbeit zu einem heilsamen Prozess des Wieder-Ganz-Werdens. Sie ist davon überzeugt, dass Heilung und Veränderung dort beginnen, wo wir aufhören, uns selbst zu bekämpfen und lernen, uns mit liebevoller Präsenz zu begegnen.
Ihr Ansatz Radical Belonging verbindet psychologische Klarheit mit der Bereitschaft, auch schwierigen Erfahrungen nicht auszuweichen. Sie erteilt keine Diagnosen und keine Ratschläge, sondern schafft einen Rahmen, in dem Menschen ihrem eigenen Erleben begegnen können. Unzensiert, unverstellt, ungefällig. Denn nur wenn Veränderung an die eigene Erfahrung angebunden ist, hat sie Bestand.
Mehr über die Autorin erfährst du hier.



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